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Beutewelt 01 - Bürger 1-564398B-278843

Beutewelt 01 - Bürger 1-564398B-278843

Titel: Beutewelt 01 - Bürger 1-564398B-278843 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Merow
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Mächtigen so gar nicht ins Konzept. Im ehemaligen Litauen gab es aber wenigstens noch eine eigene Verwaltung, was in anderen Regionen der Erde nicht mehr der Fall war.
    In Afrika dagegen hatte die Weltregierung erst gar nicht versucht, eine Komplettüberwachung der Bevölkerung einzuführen, was auch kaum umsetzbar gewesen wäre. Aber aus Sicht des allumfassenden Systems war dies auf diesem Kontinent auch nicht notwendig. Die vor sich hin siechenden afrikanischen Länder waren politisch absolut unbedeutend und es reichte aus, hier Teile der Bevölkerung als billige Arbeitssklaven für die dort angesiedelten Produktionsbetriebe zu rekrutieren. Weiterhin hielt man den Kontinent in der eisernen Zange der Abhängigkeit durch Verschuldung.
    Besatzungstruppen sorgten überall für die grobe Einhaltung der Befehle von oben, das reichte aus. Ansonsten griff die Weltregierung nur noch gelegentlich ein, um die Bevölkerung weiter zu dezimieren. Hungerblockaden und sogar künstlich erzeugte Seuchen und Epidemien sorgten dafür, dass sich die Bevölkerung nicht zu sehr vermehren konnte.
    Andere Länder, etwa in Ostasien, wurden auch weitgehend von außen beherrscht. Hier bediente man sich der Waffen der Kreditabhängigkeit, der militärischen Bedrohung und der wirtschaftlichen Sanktionen. Zwar hatten auch diese Staaten, einschließlich Indien und China, vor wenigen Jahren den Scanchip als Ersatz für Kreditkarte und Personalausweis eingeführt, doch war die Masse der Menschen so groß und unüberschaubar, dass sich eine flächendeckende Bespitzelung und Überwachung als zu kostenintensiv und aufwendig darstellte. Zudem war die Infrastruktur dieser Regionen in den letzten Jahren, zusammen mit dem Niedergang des ehemals hoch technisierten Europa, auch weiter und weiter zusammen gebrochen.
    Aber auch dieser Herausforderung wollte sich die Weltregierung eines Tages stellen. Es war noch viel zu tun. Zunächst mussten erst einmal die 1,9 Milliarden Chinesen und 1,5 Milliarden Inder wieder so stark dezimiert werden, dass weitere politische Schritte folgen konnten. Die Pläne lagen bereits in den Schubladen der einflussreichen Vordenker der Neuen Weltordnung. Man arbeitete daran.
    Die früher einmal technisch und zivilisatorisch hoch entwickelten Nationen Europas, allen voran England, Deutschland, Frankreich und Russland, waren jedenfalls durch einen schleichenden Vorgang der Zersetzung von den Vorgängern der nun herrschenden Kräfte erfolgreich attackiert und zu Fall gebracht worden.
    Wissend um den Erfindungsreichtum und die zivilisatorischen Errungenschaften der europäischen Völker hatte man sich die alte Welt gezielt als primäres Angriffsziel ausgesucht und sich rasch die Kontrolle über die damaligen Großmächte gesichert.
    Gleiches galt für den nordamerikanischen Kontinent. Diese Gebiete mussten als erste eingenommen werden, wenn sie auch am schwersten zu erobern waren.
    Doch man stellte sich klug an, gescheit, gerissen. Daran gab es keinen Zweifel, wenn man die Vergangenheit analysierte. Vor vielen Zeitaltern waren die Völker stolz und stark gewesen und hielten viel von Werten wie Freiheit oder Unabhängigkeit. Deshalb mussten sie schleichend vergiftet werden, so wie man einen mächtigen Löwen nicht direkt angreift, sondern ihn erst einschläfert oder krank macht.
    Es würde zu lange dauern, die ganzen Vorgänge, welche die Welt zu dem traurigen Ort gemacht hatten, der sie heute war, aufzuschlüsseln und zu beschreiben. Doch es war grausame Realität, dass diese früher mächtigen Länder heute ausnahmslos in einer Hand waren. Die Völker lösten sich auf, starben aus und verfielen.
    In ihren Ländern wurden fremde Menschen angesiedelt und bald waren vor allem die Zentren der europäischen Zivilisation nur noch Puzzles verschiedener Ethnien und verfeindeter Kulturen und Religionen. Das internationale Joch der modernen Sklaverei und der Befehl, zu konsumieren, der aus allen Medien schallte, waren das einzige, was sie verband. So sollte es auch sein.
    Damit war die Gefahr, dass sich eines Tages einheitliche Fronten gegen die Weltdiktatur bilden könnten, gebannt, denn zu unterschiedlich waren die Interessen und Lebensziele der verschiedenen Völkerteilchen und Splittergruppen. Es hatte weitgehend gut funktioniert. Der Plan war aufgegangen und die Mächtigen hatten die Grundlage geschaffen für das, was die Eingeweihten der Neuen Weltordnung schon vor langer Zeit prophezeit hatten: Einen „Einheitsmenschen“ ohne klar

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