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Beutewelt 01 - Bürger 1-564398B-278843

Beutewelt 01 - Bürger 1-564398B-278843

Titel: Beutewelt 01 - Bürger 1-564398B-278843 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Merow
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jetzt so weit. Ich weiß, dass einige über mich reden nach dem Motto: Den füttern wir hier nur durch, er nützt uns nichts und beteiligt sich an keiner wichtigen Aktion. Gut, von nun beteilige ich mich an Aktionen. Wenn hier tatsächlich welche stattfinden, denn bemerkt habe ich noch nichts von der großen Rebellion“, stichelte der junge Mann.
    „Wir bauen hier erst einmal autarke Strukturen auf und die bewaffnete Aktion, eure Befreiung betreffend, war eine Ausnahme. Sonst sind keine weiteren derartigen Sachen für die nächste Zeit geplant“, erklärte der ehemalige Firmenchef.
    „Wie auch immer“, donnerte Kohlhaas heraus, „Wenn besondere Aktionen stattfinden sollten, dann lassen Sie es mich wissen. Ich mache mit. Mein Leben ist mir egal und ich werde Ihnen zeigen, dass ich mehr Eier habe als die meisten dieser Dorfbauern, die mich hier schräg angucken. Also geben Sie mir Bescheid, wenn was läuft. In diesem Sinne und grüßen Sie mir Ihre werte Frau Tochter, Herr Wilden!“
    Frank klopfte auf den Schreibtisch, lächelte formlos und ging aus dem Raum. Er stapfte die Treppe hinunter, murmelte Julia ein „Tschüss“ entgegen und machte die Haustür hinter sich zu. Familie Wilden war etwas verdutzt. So kannten sie Frank nicht und er selbst kannte sich so auch nicht.
    „Wenn ich rebellieren soll, dann muss ich wenigstens mal mit einer Waffe schießen lernen. Wo sind eure Waffen?“ nervte Frank eine Woche später wieder seinen Mitbewohner.
    „Mensch, geh mir nicht auf den Sack!“ blökte Alf zurück und beinahe wären sie aneinander geraten, da Frank schon den ganzen Tag so gereizt war.
    „Ich gehe zu Wilden“, schimpfte der angehende Rebell.
    „Schon gut, ich habe eine Knarre. Von mir aus gehen wir in den Wald und machen ein paar Schießübungen“, stöhnte Alf durch die kalte Wohnung.
    „Das hört sich gut an, dann los“, erhielt er als fröhliche Antwort.
    Bäumer ging in den Keller und kam wenige Minuten später mit einer Glock in der Hand zurück. Dann verließen die beiden Männer das Haus. „Bin mal gespannt, ob du etwas triffst“, hänselte Alf seinen Freund auf dem Weg in das nahegelegene Waldstück hinter dem Dorf, doch dieser lief wortlos weiter. Nachdem sie eine Weile durch den hohen Schnee gewatet waren, blieb Alf stehen.
    „Siehst du das Astloch in der Birke dort drüben?“ fragte er Frank.
    „Klar, gib mir die Pistole“, erwiderte Kohlhaas.
    Ohne weiter nachzudenken richtete der junge Mann die Waffe auf den etwa zehn Meter entfernten Baum und feuerte los: „Bamm! Bamm! Bamm!“
    Alfred rannte zum Ziel, nachdem Frank das Magazin leer geschossen hatte. Er war verblüfft. Die meisten Kugeln hatten ihr Ziel getroffen und große Stücke der Rinde waren rund um das Astloch aus dem Baum gerissen worden.
    „Gar nicht übel, Junge“, bemerkte er und blickte verwundert zu dem noch unerfahrenen Schützen. „Wie oft hast du in deinem Leben schon geschossen?“
    „Noch nie!“ gab dieser kurz zurück und lächelte ein wenig stolz.
    „Dein in letzter Zeit gewachsener Wille scheint dich auch zu einem guten Schützen zu machen“, murmelte Alf.
    Drei Magazine schoss Kohlhaas noch leer, dann mussten sie abbrechen, um nicht zu viel Munition zu vergeuden. Bäumer war durchaus beeindruckt, dass sein Mitstreiter sein Ziel meist relativ genau getroffen hatte.
    „Wilden kann dir ein Sturmgewehr und ein MG besorgen. Dann kannst du damit üben“, versprach Alf. Wenig später gingen sie wieder zurück ins Haus, es wurde bereits dunkel.
    So seltsam und unbedeutend es auf den ersten Blick aussehen mochte — Alfs Lob hatte den jungen Frank mit Stolz erfüllt. Er lächelte zufrieden in sich hinein und freute sich schon auf die Schießübungen mit den größeren Kriegswaffen, den echten „Wummen“. Zum Schießen hatte er anscheinend Talent und dass er zu etwas Talent hatte, wurde ihm noch nicht oft im Leben gesagt.
    So verbrachte er die ersten zwei Wochen des kalten und nassen Januars, des widerlichsten Monats des Jahres, mit zahlreichen Schießübungen, dem Lesen von politischen und historischen Büchern, die er sich von Herrn Wilden ausgeliehen hatte und gelegentlichen Hilfsarbeiten im Dorf. Er fühlte von den anderen Dorfbewohner jetzt ein wenig anerkannter, nachdem er signalisiert hatte, dass auch er bereit zum Widerstand war.
    Selbst Julia Wilden hatte ihn zum ersten Mal angelächelt, als er an der Tür ihres Vaters um neue Munition für seine Waffen bat.
    Ja, er steigerte sich regelrecht in

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