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Beutewelt 01 - Bürger 1-564398B-278843

Beutewelt 01 - Bürger 1-564398B-278843

Titel: Beutewelt 01 - Bürger 1-564398B-278843 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Merow
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wenn wir plötzlich aus einem Loch kommen und den Gouverneur, der von tausend Bullen umringt ist, umpusten“, sagte Bäumer mit Überzeugung.
    „Ja, ich sehe ein, dass an deiner Kritik etwas dran ist“, erwiderte sein Freund und schaute erwartungsvoll zu ihm herüber. „Hast du einen besseren Vorschlag?“
    Alfred kramte einen Zettel hervor, den er mit ein paar Stichpunkten vollgekritzelt hatte: „Hm, unter Umständen ja.“
    Er zögerte einige Sekunden, holte Luft und durchforstete den kleinen Zettel nach den wichtigsten Einzelheiten seines Plans. Dann legte Alf los: „Also, wir steigen im Abstand von zwei oder auch drei Kilometern in einer unbedeutenden Nebenstraße in der Dunkelheit in einen Kanal, Tunnel oder sonst was. Lass mich gleich mal HOKs Lagepläne studieren. Wir brauchen jedoch etwas anderes als eine gewöhnliche Handfeuerwaffe, die wir im schlimmsten Fall gar nicht verwenden können, wenn die Sicherheitskräfte vorher wirklich die Kanaldeckel und Zugänge zum Untergrundsystem in der Nähe des „Tempels der Toleranz“ zugeschweißt haben.“
    „Komm auf den Punkt!“ drängelte Kohlhaas.
    „Ich rede von einem Sprengsatz, den wir unter Wechslers Arsch postieren und ihn vor den Augen der Weltöffentlichkeit hochjagen. Ich dachte an NDC-23 oder ähnliches. Das Zeug ist leicht zu tragen und hochkonzentriert. Zwanzig Kilo davon reichen aus, um das halbe Kanalsystem rund um den Platz inklusive diesem GouverneurWichser in die Luft zu jagen.
    Wir könnten es in einfachen Rucksäcken in das Tunnelsystem transportieren, es unter der Rednerbühne im Untergrund befestigen und dann zur Explosion bringen. Natürlich mit Zeitzünder, damit wir wieder im Tunnelgewirr verschwinden können und dann „Bumm“! “ erklärte Alfred und wirkte begeistert.
    „Klingt gar nicht schlecht, Alter!“ lächelte Frank und schlug auf den Tisch.
    „John oder einer der anderen kann uns das Zeug besorgen. Vor allem die Russen verkaufen NDC-23 kiloweise auf dem Schwarzmarkt. Meistens sind es alte Bestände der aufgelösten Armee der ehemaligen GUS“, fügte Bäumer hinzu.
    „Das hört sich nicht schlecht an“, brummte Frank in sich hinein.
    „Wir müssen aber auch davon ausgehen, dass uns einige Kanalzugänge versperrt bleiben, entweder weil Mitarbeiter der Pariser Stadtwerke noch darin arbeiten oder wegen der Sicherheitskräfte, die letzte Kontrollen vor dem großen Ereignis durchführen“, erklärte Alf.
    Frank kratzte sich am Kopf und überlegte. Alfreds Plan sprach ihn an.
    „Wir benötigen Handschneidbrenner, um die Schlösser oder Absperrgitter notfalls zu zerstören“, unterstrich Bäumer. „Davon haben wir ein paar hier im Dorf. Es ist also kein Problem, die Dinger zu organisieren.“
    „Das hört sich verdammt gut an!“ ereiferte sich Frank begeistert.
    Alf setzte nach: „Moment, was mir noch einfällt: Falls sie am Morgen vor der Veranstaltung das Tunnelsystem mit einem Infrarot-Scan durchleuchten, sollten wir auf jeden Fall Kühldecken mitnehmen, in die wir uns einpacken können. Die kann John auch besorgen. Trotzdem wird die Sache verdammt gefährlich. Wir müssen auf alle Eventualitäten gefasst sein!“
    „Wir sollten zu Wilden gehen und ihm den Plan vorlegen. Vielleicht fällt ihm noch etwas dazu ein. Hört sich insgesamt wirklich gut an“, lobte Frank seinen Gegenüber.
    Der Dorfchef hielt die Idee, die ihm diesmal beide Männer vortrugen, zwar für sehr riskant, aber durchführbar. Julia Wilden, die beim Gespräch zugegen war, schien ebenfalls beeindruckt. Frank lächelte ihr verstohlen zu und freute sich insgeheim, dass sie ihm endlich Bewunderung zollte.
    Es war noch viel zu tun und als nächstes statteten die Männer dem Iren einen Besuch ab. Dieser fühlte sich zwar gestört und äußerte offen seinen Unmut, dass man ihn schon wieder für Besorgungen losschickte, willigte aber dann auf Drängen Wildens ein und machte sich bereits am nächsten Tag auf den Weg nach Osten.
    Wo John Thorphy den Sprengstoff auftrieb, erzählte er nicht, aber es dauerte nur drei Tage, dann kam er mit über zwanzig Kilogramm des hochexplosiven Materials zurück und übereichte er es den beiden Männern mit einem breiten Grinsen.
    „Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen!“ dachte sich Frank Kohlhaas, als er die in blaue Tüten eingepackte kneteartige Masse betrachtete. Seine Schnapsidee nahm langsam Gestalt an und in seinem Kopf sah er den verhassten Politiker schon in Fetzen gerissen auf

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