Beutewelt 02 - Aufstand in der Ferne
Kriegsschiffe zu treffen, doch der Erfolg war mäßig. Nur zwei der schwimmenden Festungen konnten ernsthaft beschädigt werden.
Matsumotos Soldaten hatten sich tief in Schützengräben und befestigten Betonbunkern verschanzt. Ihre Gesichter waren zu finsteren, wütenden Fratzen erstarrt. Sie fletschten ihre Zähne wie wilde Tiere und die Anführer der Trupps gelobten ihre Stellungen entweder zu halten oder zu sterben. Doch trotz des unermüdlichen Gegenfeuers ergossen sich wahre Fluten von Soldaten aus immer neuen Landungsschiffen über die Küstenregion. Die Angreifer hasteten über die Leichenhaufen ihrer Mitkämpfer hinweg und kamen immer näher. Ihre Zahl erschien endlos, Masse um Masse, zu viele für die wenigen Tausend Japaner, welche den Strand vor der Stadt Wakkanai zu halten versuchten.
So ging es noch eine Weile und mit einem glühenden Fanatismus rissen die Maschinengewehre der Japaner weiter blutige Lücken in den riesigen Schwarm der angreifenden GCF-Soldaten. Dann waren diese nahe genug heran gekommen und gingen mit Flammenwerfern und Handgranaten gegen die befestigten Stellungen vor.
Sie sprangen in die schlammigen Gräben der Verteidiger, kämpften sich durch die Stacheldrahtbarrikaden und schossen und stachen alles und jeden nieder.
Besonders die Chinesen wüteten mit furchtbarer Wildheit und ließen keinen, dessen sie habhaft werden konnten, am Leben. Zwei Stunden später waren die zahlenmäßig deutlich unterlegenen Japaner nach erbarmungslosen Kämpfen auf kurze Distanz besiegt worden und der Strand, welchen unzählige Tote bedeckten, war unter der Kontrolle der GCF.
Nachdem die übrigen Soldaten das Festland erreicht hatten, erging an sie sofort der Befehl, die Stadt Wakkanai einzunehmen.
Panzer und mobile Geschütze folgten der Infanterie und wurden in großer Zahl ausgeladen. Ein kleiner Teil der nördlichen Küste der japanischen Inseln war erobert worden und nun setzte sich ein gewaltiger Heereswurm, flankiert von Panzern, in Richtung der nahegelegenen Stadt, die mit einem wichtigen Flughafen ausgestattet war, in Bewegung.
In den Trümmern von Wakkanai, das die GCF-Luftwaffe zuvor verwüstet hatte, erwartete ein großes Kontingent der japanischen Armee die Invasoren. Panzer, Artillerie und Massen an Infanteristen lauerten hier in den zerbombten Straßenzügen und schworen sich, ebenso tapfer zu kämpfen wie ihre Kameraden, die fast alle beim Kampf um den Strand gefallen waren. Scharfschützen hatten sich in den verwinkelten Gassen der Innenstadt verschanzt und warteten auf ihre Opfer.
Das Gemetzel in der Landungsbucht hatte der GCF schon schwerste Verluste eingebracht und weitere Verstärkungen mussten jetzt erst einmal von den Kriegsschiffen geholt werden. Nun wartete Wakkanai auf ein grausames Blutgericht in seinen Straßen.
Kyushu, die südlichste der vier japanischen Inseln, war inzwischen von den GCF-Soldaten dem Erdboden gleichgemacht worden. Zwar fanden immer noch Kämpfe in den Ruinen der Großstädte, vor allem in Kumamoto und Fukuoka statt, doch zogen sich die Verteidiger zu diesem Zeitpunkt schon in Richtung Honshu, der zentralen Insel, zurück. Der Präsident selbst hatte hier einen taktischen Rückzug angeordnet, um nicht noch mehr Divisionen, die notfalls das Zentrum des Staates verteidigen mussten, einzubüßen. Einfach zu viele waren innerhalb weniger Tage auf Kyushu gefallen und zu hart hatte der Militärschlag den japanischen Süden getroffen.
Als nächstes Angriffsziel hatten die Armeen der Weltregierung die Nachbarinsel Shikoku und vor allem die Stadt Kochi mit ihren Rüstungsfabriken und Industrieanlagen anvisiert.
Wenn diese Attacke erfolgreich war und der Vormarsch im Norden ebenfalls siegreich vonstatten ging, dann galt es, den tödlichen Schlag gegen das Ballungsgebiet um die japanische Hauptstadt selbst zu führen und den Krieg zu entscheiden. Der Verteidigung der Nordinsel brachten Matsumotos Generäle deshalb zunächst eine besondere Aufmerksamkeit entgegen.
Hier waren Hunderttausende von Soldaten, die auf den Sturm auf Wakkanai und die Regionalhauptstadt Sapporo warteten, positioniert worden. Währenddessen pumpte das Herz Japans, welches Tokio, Yokohama und die anderen Großstädte umfasste, pausenlos Waffen und Kriegsgerät durch das Land, um einen Gegenangriff im Süden zu ermöglichen.
Doch es sah nicht gut aus. Endlos erschien die Zahl der GCF-Soldaten, Flugzeuge und Kriegsmaschinen, die das Land überschwemmten. Etwas musste passieren, damit
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