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Beutewelt 02 - Aufstand in der Ferne

Beutewelt 02 - Aufstand in der Ferne

Titel: Beutewelt 02 - Aufstand in der Ferne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Merow
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aus.
    Zwar hatten die japanischen Flak-Geschütze auch den einen oder anderen feindlichen Flieger vom Himmel holen können, doch war der Großangriff zu wuchtig und massiert, um ihn ernsthaft aufhalten zu können. Der Schlag gegen Kagoshima und die nahezu vollkommene Zerstörung der Stadt leitete den Kampf um die japanischen Inseln ein.
    Es war ein grausamer und perfekt geplanter Hieb gegen das Inselvolk, denn die GCF-Piloten hatten den ausdrücklichen Befehl, nicht nur die Fabriken und Nahrungsmittelanlagen, sondern vor allem die Wohnhäuser der Menschen zu zerstören, um einen möglichst großen Schock zu hinterlassen. Das gelang ihnen ganz im Sinne ihrer Oberbefehlshaber. Das Entsetzen über das blitzartige Abschlachten von so vielen Männern, Frauen und Kindern traf das japanische Volk bis ins Mark.
    Als Kagoshima dem Erdboden gleich gemacht wurde und in einem apokalyptischen Feuer unterging, traf esauch den aus Ivas stammenden Holländer Thomas Baastfeldt
    Er war als Teil einer ausländischen Division nach Süden verlegt worden und half während der Bombardierung der Großstadt bei der Evakuierung der Zivilbevölkerung. Eine Fliegerbombe traf ihn in der Nähe des Stadtzentrums und Baastfeldt wurde wie ein Stück Papier zerrissen. Der junge Soldat war sofort tot und mit ihm alle Menschen, die er und eine Gruppe Freiwillige aus dem Gefahrenbereich wegzuschaffen versuchten.
    Baastfeldt wurde nur 21 Jahre alt. Er war das erste Opfer, welches das Dorf Ivas im japanischen Krieg auf dem Schlachtfeld erbrachte. Andere Städte der Insel Kyushu im Süden Japans wurden vorerst noch nicht flächendeckend angegriffen. Die Weltregierung wartete offenbar nach diesem brutalen Akt erst einmal auf eine Reaktion Matsumotos und des übrigen japanischen Volkes.
    Als die GCF-Bomber nach mehreren Tagen ihre gnadenlosen Attacken einstellten und sich zu den Flugzeugträgern im Pazifik zurückzogen, wirkte Kagoshima, als wäre es von einem riesigen Stiefel zertreten worden. Über 150000 der früheren Einwohner waren als verkohlte Leichen in den Trümmern der Hafenstadt zu finden. Bis zur Unkenntlichkeit verbrannte Zivilisten lagen mit aufgerissenen Augen in den Strassen und starrten mit kaltem Blick gen Himmel.
    Auch der Flughafen war vollkommen dem Erdboden gleich gemacht worden und die Japaner hatten viele ihrer Maschinen verloren.
    Bis auf den Flak-Beschuss hatten sich die Verteidiger kaum gewehrt. Sie waren auf einen so ausgeweiteten Vernichtungsschlag der GCF weder militärisch noch psychologisch vorbereitet gewesen.
    Die wenigen Soldaten der japanischen Armee waren überwiegend mit der Evakuierung der Bevölkerung beschäftigt gewesen und hatten nichts gegen das Flächenbombardement ausrichten können. Kagoshima war erbarmungslos ausgelöscht worden und die Weltregierung hatte eindrücklich bewiesen, dass sie es mit ihrem Kampf gegen das abtrünnige Inselvolk ernst meinte.
    Eine Woche später schlugen auch in Tokio mehrere Dutzend Raketen ein und zerrissen einige Wohnblocks in der Innenstadt. Dann war kurzzeitig Ruhe. Die GCF-Truppen formierten sich an den Grenzen des rebellischen Inselreiches, begannen mit der Ausarbeitung neuer Strategien und bereiteten die Landinvasion der gigantischen Streitmacht vor.
    Matsumoto vernahm die Kunde von der vollkommenen Zerstörung Kagoshimas mit großer Bestürzung. Sie stieß ihn wieder in ein Loch tiefster Verzweiflung, aus welchem ihm sein Freund Akira Mori und seine anderen Berater kaum heraushelfen konnten.
    Der japanische Präsident wollte tief im Inneren noch immer keinen militärischen Konflikt, hatte aber zugleich die Hoffnung auf Frieden schon längst aufgegeben. Jetzt musste er handeln. Das erwarteten seine Getreuen und vor allem das japanische Volk selbst, welches zwischen Entsetzen und Wut pendelte.
    Matsumotos Tod, der seines gesamten Führungsstabes und aller, die seine Rebellion unterstützt hatten, war längst beschlossene Sache seiner Gegner. Der Plan zur Vernichtung Japans war von den einflussreichen Herren in den Hinterzimmern der Weltpolitik schon vor Monaten abgesegnet worden.
    Mit dem Mut der Verzweiflung trat der Präsident des abtrünnigen Inselstaates zu Beginn der folgenden Woche vor sein Volk in Tokio. Hunderttausende hatten sich in der Innenstadt versammelt und empfingen ihn mit einem ohrenbetäubenden Jubel. Haruto Matsumoto erschien jetzt zornig und verbissen. Seine Augen glichen tiefen, finsteren Löchern und er fletschte die Zähne wie ein knurrender Wolf.

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