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Beutewelt 02 - Aufstand in der Ferne

Beutewelt 02 - Aufstand in der Ferne

Titel: Beutewelt 02 - Aufstand in der Ferne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Merow
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Lager.
    Bei den ausländischen Freiwilligen, die bis auf „Nihon“ und „Matsumoto“ nichts von dem japanischen Gerede verstanden, kam das überhaupt nicht gut an. Es ging ihnen regelrecht an die Nerven.
    Heute Morgen hatte es unter einigen Freiwilligen Streit gegeben. Ein Mann aus Indien und ein Pakistani waren mit Messern und abgerochenen Flaschen aufeinander losgegangen. Drei japanische Ausbilder warfen sich dazwischen und schlugen dem Inder mit einem Holzknüppel die Nase ein. Den Grund des Streites erfuhren Frank und Alf nicht.
    Gestern hatten sie unerwarteten Besuch erhalten. Herr Taishi und seine Frau waren nach Mito herausgefahren und hatten ihnen einen selbstgebackenen Kuchen mitgebracht. Der ältere japanische Geschäftsmann erzählte ihnen, dass sein Sohn jetzt in Kobe stationiert war. Dort waren die Kämpfe glücklicherweise noch nicht angekommen, dem jungen Mann ging es gut und seine Eltern schienen beruhigt zu sein. Die allgemeine Lage im Süden bereitete ihnen jedoch mit Recht Kopfzerbrechen.
    Gegen Mittag wurde die Einheit „Nihon no Yari“ dann zum Aufmarschplatz gerufen und musste vollzählig antreten. Ein kleiner japanischer Offizier brüllte ihnen in kaum verständlichem Englisch die Entscheidung des Oberkommandos entgegen. Die Einheit sollte am morgigen Tage nach Sapporo verlegt werden und den westlichen Verteidigungsring um die Metropole verstärken. Das verhieß nichts Gutes.
    Frank und Alfred riefen am Abend Herrn Wilden an und verkündeten ihm die Nachricht. Dieser gratulierte ihnen, denn er sah es als äußerst wichtig an, dass Sapporo nicht erobert wurde – und musste selbst ja auch nicht die Knochen hinhalten.
    Die beiden Männer aus Litauen machten sich derweil Sorgen, denn die GCF hatte gewaltige Truppenverbände vor Sapporo zusammengezogen. Der Tag verging und Frank grübelte bis in die Nacht hinein, wo ihn seine Alpträume im Schlaf erwarteten:

    Zwischen Frank und den seltsamen, dunklen Gestalten auf der anderen Seite befand sich ein breiter Fluss mit tiefem, schwarzem Wasser.
    Vom Ufer aus konnte der junge Rebell nur einen Haufen schemenhafter Wesen erkennen, die ihn wütend anstarrten. Es waren die erbosten Seelen derer, die in Paris bei seinem Bombenattentat gestorben waren. Als sie ihn erblickten, fingen sie an zu rufen: „Da ist der Mörder, Frank Kohlhaas!“
    Dieser erschrak und antwortete: „Wer seid ihr?“
    „Wir sind deine Opfer. Wir waren in unserem früheren Leben Polizisten, Politiker, Journalisten …“
    Frank schwieg für einen Augenblick und zuckte zusammen. „Was wollte ihr von mir?“
    Die Seelen schrieen: „Wir wollen dich heimsuchen. Unsere Gesichter sollen dich im Schlaf quälen, immer wieder werden sie das tun, bis du dem Wahnsinn verfallen bist! Mörder! Mörder! Mörder!“
    Jetzt ergriff den jungen Mann der Zorn: „Ihr nennt mich einen Mörder? Ihr habt meine Familie auf dem Gewissen! Ihr habt mich gefoltert und Millionen Menschen sind schon wegen euch gestorben!“
    Die Seelen seiner Opfer zischten und heulten. Das wollten sie nicht hören und ein giftiges Raunen durchfuhr sie. „Du bist ein Mörder, Frank Kohlhaas! Nichts weiter, nur ein dreckiger Mörder!“
    „Ihr habt mich dazu gemacht!“, brüllte Frank wütend ans andere Ufer. „Es ist eure Schuld, dass ich das getan habe!“
    „Nein, der Mörder war schon vorher in dir, wir haben nur den Käfig in deinem Inneren aufgeschlossen, der ihn zurückgehalten hat!“
    Kohlhaas tobte und spuckte vor sich auf den Boden: „Nein, Lügner seid ihr allesamt! Ich war ein guter Mensch, bis ihr mein Leben zerstört habt! Gut war ich, bevor ihr mich gepeinigt habt!“
    Jene dunkle Wolke aus hasserfüllten Seelen stieß ein furchterregendes Fauchen aus und schien in sich zu brodeln.
    „Du mordest gern, Frank Kohlhaas! Uns kannst du nicht täuschen!“, schrien sie mit schrillen Stimmen und Frank hielt sich die Ohren zu.
    „Ihr habt mit dem Blutvergießen angefangen. Ich fürchte euch nicht! Ich hoffe, ihr seid jetzt in der Hölle, wo ihr hingehört!“, stieß er aus.
    „Wir sind hier, hinter dem Fluss im Totenreich. Dort warten wir auf dich, Frank Kohlhaas! Schon bald werden wir dich hier begrüßen …“, raunten sie mit hämischen Stimmen.
    „Ihr seid an allem schuld!“, rief Frank ihnen erneut zu.
    „Mörder! Mörder! Mörder!“, kam es zurück.
    „Ihr habt mich zu dem gemacht. Ihr seid schuld!“
    „Mörder!“
    So ging es immer weiter. Der Schlafende wälzte sich gequält in seinem

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