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Beutewelt 02 - Aufstand in der Ferne

Beutewelt 02 - Aufstand in der Ferne

Titel: Beutewelt 02 - Aufstand in der Ferne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Merow
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Japan nicht fiel. Wieder kroch den Bewohnern des rebellischen Landes das Gift der Resignation in die Knochen, da der dunkle Schatten an beiden Enden der Inselkette weiter und weiter anwuchs.
    Im Süden, auf der Insel Shikoku, waren bis zum 23.08.2031 die küstenahen Städte Uwajima und Matsuyama bereits von den GCF-Truppen erobert worden, der Widerstand der japanischen Armee hielt sich hier in Grenzen. Auf Hokkaido begann derweil jedoch ein furchtbarer Grabenkrieg um jeden Meter Boden. Wakkanai war trotz der vielfachen zahlenmäßigen Überlegenheit der GCF noch immer nicht vollständig genommen worden und nach wie vor metzelten sich die Soldaten in den Trümmern der zerschossenen Stadt in einem wahren Blutrausch gegenseitig nieder.
    Fast bis Mitte des nächsten Monats ging es hin und her, erobern und zurückerobern, der Vormarsch der Angreifer war im Norden ins Stocken geraten. Die Verluste in den brutalen Straßen- und Häuserkämpfen der kleinen Stadt waren sogar so gewaltig, dass sie das Oberkommando der GCF in Verlegenheit brachten.
    Mit Bajonetten, Klappspaten und Messern fielen die Soldaten in den zerbombten Häuserruinen übereinander her, wenn sie keine Munition mehr hatten. Einen derart barbarischen Krieg hatte die Welt seit langem nicht mehr gesehen. Über 100000 Mann hatte der Sturmangriff auf Wakkanai die GCF bereits gekostet, die Japaner hatten etwa die Hälfte an Verlusten, da sie oft aus gut geschützten Stellungen heraus operieren konnten. Trotzdem berichteten die internationalen Medien ausschließlich von großen Siegen und militärischen Triumphen und zeigten nur glückliche und erfolgreiche Soldaten.
    Die blutige Realität sah allerdings anders aus. Die Häuser Wakkanais waren schon jetzt meist bis auf die Grundmauern zerstört und noch immer hallten das Feuer von Sturmgewehren, das Rattern der Panzerketten und die Schreie der Soldaten durch die apokalyptische Landschaft. Die Japaner, unter ihnen sogar Frauen, verteidigten jeden Meter ihrer Stadt mit wahnsinnigem Fanatismus und dachten nicht daran, aufzugeben.
    Erst als die nachgerückte GCF-Artillerie die Trümmerstadt mit chemischen Geschossen eindeckte und bis in den letzten Winkel verseuchte, ließ ihre Kampfkraft langsam nach. Bei dem rücksichtslosen Trommelfeuer trafen die Geschütze auch einmal mehr die eigenen Leute, was aber wohlwollend in Kauf genommen wurde – schließlich galt es die Japaner mit allen Mitteln in die Knie zu zwingen.
    Von dem chemischen Bombenhagel hörte man erwartungsgemäß weder im Fernsehen noch in der Presse auch nur ein Wort.
    General Takeuchi, ein zäher und verbissener Mann, der die Verteidigung Wakkanais leitete, befahl nach einigen weiteren blutigen Tagen den Rückzug der wenigen überlebenden Soldaten. Sie wurden nach Sapporo abberufen, um dort den riesigen Verteidigungsgürtel, den Matsumotos Oberkommando um die Metropole der Nordinsel gelegt hatte, zu verstärken. Manche von ihnen hatten auch Harakiri, den rituellen Selbstmord im Falle einer Niederlage, gemacht, bevor ihre Stellungen gefallen waren.
    Die Metropole des Nordens hatte bereits die Flüchtlinge aus Wakkanai aufgenommen und öffnete sich jetzt für den kläglichen Rest der japanischen Divisionen, welche das Gemetzel überlebt hatten.
    Erschöpfte und aufgrund der gigantischen Verluste langsam demoralisierte GCF-Truppen folgten ihnen und nahmen die Städte Abashiri und Kitami, die kaum mehr verteidigt werden konnten, ein. Dann stoppte ihr Vormarsch, denn ihre gelichteten Reihen mussten erst durch weitere Verstärkung, die aus Übersee herangeschafft wurde, aufgestockt werden. Die verbissene Verteidigung Wakkanais hatte den Japanern Zeit verschafft und der Führungsstab der GCF-Armee musste sich eingestehen, dass sie den Inselstaat nicht per Handstreich einnehmen konnten, obwohl die Operation im Süden weitgehend planmäßig verlief.
    Sapporo konnte nicht umgangen werden, denn dafür war die Metropole zu wichtig und verstopfte durch ihre geographische Lage den Zugang zur zentralen Insel Honshu wie ein unverrückbarer Felsbrocken. Über eine Million japanische Soldaten waren über kilometerlange Schützengräben und Bunkeranlagen rund um das strategische Ziel verteilt worden. Hinter ihnen lauerte ein großer Teil der japanischen Luftwaffe und mehrere Panzerdivisionen, während moderne Flakgeschütze die Angriffe der GCF-Bomber erwarteten.
    War der Kampf um Wakkanai schon blutig und verlustreich gewesen, so würde ein Angriff auf Sapporo zu einem

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