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Beutewelt 02 - Aufstand in der Ferne

Beutewelt 02 - Aufstand in der Ferne

Titel: Beutewelt 02 - Aufstand in der Ferne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Merow
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dann stoppte das in eine unheimliche Finsternis gehüllte Gefährt abrupt und sank leise in eine größere Tiefe ab. Es war auf einmal vollkommen still. Nur einige der Soldaten hörte man noch irgendwo vor Angst wimmern.
    Alf kam jetzt durch den dunklen Durchgang und fasste Frank an die Schulter. „Ruhig!“, flüsterte er ihm ins Ohr.
    Es dauerte etwa zwanzig Minuten und Frank glaubte, dass er vor Entsetzen den Verstand verlieren würde. Er konnte sich kaum auf den Beinen halten und stützte sich gegen die stählerne Außenwand.
    Dann zerriss ein dumpfer Schlag die furchterregende Stille und das Boot erbebte. Einige der japanischen Soldaten schrieen auf und fielen von ihren Sitzen. Frank machte sich fast in die Hose.
    „Bumm!“ Ein weiterer Schlag erschütterte das Wasser in einiger Entfernung, das U-Boot schlich sich weiter durch die kalte Meerestiefe.
    Irgendwo im Gebälk des Schiffes knarrte es und einer der verängstigten Japaner neben ihm zischte Frank wie ein böser Geist in der Dunkelheit an: „They got us!“
    „Wasserbomben“, sagte Alf leise und wischte sich die Schweißperlen von der Stirn.
    Noch eine Detonation erfolgte in größerer Entfernung, das U-Boot nahm wieder an Fahrt zu und schien nach oben zu steigen. Die Beleuchtung wurde aber noch immer nicht eingeschaltet. Dann beschleunigte es plötzlich und ein lautes Knirschen war zu hören. Es wurde wieder hell, einige der Soldaten atmeten laut auf.
    Der junge Freiwillige kam sich vor als wäre er von einem tentakelschwingenden Tiefeseekraken gefressen und wieder ausgespuckt worden. Auch Alf und Madsen wirkten vollkommen verstört.
    Sie krochen durch die enge Röhre zurück zu ihren Plätzen und sanken erschöpft zusammen. Um sie herum hatten sich einige der Japaner übergeben und es roch nach Erbrochenem. Der eine oder andere nickte ihnen erleichtert zu. Es war furchtbar, da unten im Meer.
    Einer der GCF-Zerstörer hatte sie kurzzeitig in der Tiefe ausgemacht und Wasserbomben nach ihnen geworfen. Was aus den anderen drei U-Booten geworden war, wussten sie zu diesem Zeitpunkt nicht. Ihren Hintern hatte Neptun jedenfalls gnädigerweise verschont.

    Die beiden Männer aus Ivas konnten sich nicht entsinnen, wie viele Stunden sie jetzt schon im Pazifik umhertauchten. Es musste wohl schon später Nachmittag sein. Das Unterseeboot hatte sich in der größtmöglichen Meerestiefe in Richtung Okinawa vorgearbeitet und das hatte mehr Zeit beansprucht, als ursprünglich geplant gewesen war. Weiterhin musste sich der kleine Verband der Transport-U-Boote vor feindlichen Kriegsschiffen in Acht nehmen.
    Glücklichweise war der Hauptteil der GCF-Flotte im Osten und Süden der japanischen Inseln unterwegs und die unmittelbare Region um Okinawa war nur von wenigen Schiffen befahren.
    Es folgten weitere endlose Stunden unter Wasser, langsam wurden die Soldaten noch unruhiger und begannen durchzudrehen. Einer der Männer wurde von einem ebenfalls schon halb verrückten japanischen Offizier zusammen geschlagen, weil er einige Kameraden angegriffen hatte.
    Wer hier unten laut schrie oder in seiner klaustrophobischen Panik gegen die Stahlwände hämmerte, hatte mit harten Strafen aufgrund von Disziplinlosigkeit zu rechnen.
    Frank Kohlhaas kniff sich ins Fleisch oder biss sich in den Arm, wenn in ihm die Angst zu explodieren drohte. Manchmal rüttelte auch Alf an seinem langsam apathisch werdenden Freund und wies ihn zurecht.
    Ein Offizier zwängte sich durch den Gang, vorbei an nervösen und schwitzenden Soldaten, und verkündete: „We will leave the submarine in two hours!“
    Alle Anwesenden stöhnten. Noch zwei Stunden in dieser verfluchten Sardinenbüchse. Anschließend sollten die Soldaten des Zuges „Hukushuu II“ erst in der Schwärze der Nacht in Schlauchboote steigen und an die nahegelegene, dschungelbedeckte Küste der Hauptinsel von Okinawa paddeln.
    Die Minuten zogen sich wie ein alter Kaugummi dahin. Um 2.00 Uhr morgens tauchte das U-Boot endlich auf und eine Woge der Erleichterung brandete durch die engen Gänge des Schiffs.
    Ausrüstungen wurden zusammengepackt, Waffen ausgehändigt und die Schlauchboote vorbereitet. Quietschend öffneten sich die Ausstiegsluken des Unterseebootes und darüber konnte man den Blick auf einen wunderschönen, sternenbehangenen Nachthimmel werfen.
    Frank und Alf waren, genau wie der Rest der Männer, überglücklich, als sie die frische Meeresluft in ihre Lungen saugen konnten. Es war wie eine Wiedergeburt.
    Die dunkle

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