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Beutewelt 02 - Aufstand in der Ferne

Beutewelt 02 - Aufstand in der Ferne

Titel: Beutewelt 02 - Aufstand in der Ferne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Merow
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kamen alle heil auf die andere Seite. Hundert triefende Gestalten ließen sich erst einmal im Unterholz nieder und versuchten, ihre Kleider halbwegs trocken zu bekommen.
    Die Späher waren schon vorgelaufen und kamen wenig später zu der durchnässten Truppe. Sie wirkten nervös: „There is a small enemy outpost one Kilometer south!” verkündeten sie den ausländischen Freiwilligen.
    Der Zugführer befahl der Truppe, hier am Fluss zu bleiben, während er eine digitale Landkarte studierte. Dann erklärte er, dass sie den kleinen Außenposten umgehen und den Fluss entlang schleichen sollten. Die beiden Männer aus Ivas fluchten. Madsen schloss zu ihnen auf.
    Sie marschierten eine Weile, da bemerkte Bäumer ein seltsames Stechen an seinem Unterschenkel, er zog sein Hosenbein hoch und Madsen lieh ihm seine Taschenlampe. „Igitt!“, stieß Alf aus.
    Ein fetter, schwarzer Blutegel hatte es sich unter seinem Hosenbein gemütlich gemacht und zuckte, als ihn der Lichtstrahl berührte.
    „Ich mache das Tier weg“, der Däne zog sein Messer und schnitt den Parasiten vom Bein seines Kameraden.
    Alf schüttelte angeekelt sein Bein. „Sapporo, U-Boote, Dschungel! Was kommt als nächstes!“
    Madsen lachte. „Blutegel suchen sich immer süßeste Menschen aus …“
    „Sehr witzig!“, brummelte Bäumer und trottete weiter durch die Nacht.
    Sie hatten den Außenposten weiträumig umgangen, nun verließen sie den Flusslauf und stürzten wieder in den tiefen Dschungel hinein. Um die 15 bis 20 Meilen hatten sie jetzt zurückgelegt.
    Die Stunden verstrichen und der eintönige Marsch durch ein Meer von Blättern, Zweigen und Bäumen zehrte an ihren Nerven. Im Umkreis von mehreren Kilometern gab es nur die wilde Natur, unberührt und frei von jeder Zivilisation. Japanische Siedlungen lagen weiter entfernt an den Meeresküsten. Die Wahrscheinlichkeit, unter einem dichten Blätterdach von den Feinden entdeckt zu werden, war hier im Norden Okinawas gering, trotzdem konnten sie nicht vorsichtig genug sein.
    Viele Japaner hatten ihre Gesichter mit schwarzem Schlamm eingerieben und wirkten wie Dämonen, die aus dem Dunkel des Waldes heraus zuschlugen. Ihre Kleidung war immer noch durchnässt und klebte auf ihrer Haut wie die Zunge eines schleimigen Ochsenfrosches. Glücklicherweise war es um diese Jahreszeit angenehm kühl und nicht so feuchtheiß wie im übrigen Teil des Jahres.

    Die Soldaten kamen nach einer mehrstündigen Wartezeit unter uralten, riesenhaften Dschungelbäumen zu einer Lichtung. Hier war der Urwald wohl einmal gerodet worden und einige zerfallene Baracken waren zu erkennen. Ein eingerissener, verrosteter Maschendrahtzaun umgab das Gelände.
    Das Areal hatte früher zum Testgelände der US-Army gehört und diente ihnen als Orientierungspunkt im immer gleichen, grünen Dschungelgewirr des nördlichen Okinawas.

    Die anderen Züge der Hukushuu-Einheit hatten sich derweil auch schon durch dichtes Urwaldgelände durchgeschlagen und warteten jetzt auf ihre Kameraden von „Hukushuu II“, welche noch immer durch ein endlos erscheinendes Pflanzenmeer wateten.
    „We are now near Higashi, the town is in the West!” erklärte Zugführer Oda den Soldaten. „At Higashi there is a bigger GCF-base. We must be careful!“
    Sie warteten auf die hereinbrechende Dunkelheit. Von nun an, so erklärte der Anführer, würden sie nur noch in der Schwärze der Nacht marschieren.
    Nach einiger Zeit hatten sie sich bis zu einer breiten, schlammigen Straße, welche die Ortschaften Ogimi und Higashi miteinander verband, durchgearbeitet. Die Späher verschwanden zwischen den Blättern der Dschungelpflanzen und der Rest des Trupps wartete.

    Nach einer halben Stunde kamen die Kundschafter aufgeregt zurück und berichteten, dass die Straße von mehreren Wachtürmen, die im Abstand von einigen hundert Metern posiert waren, flankiert wurde. Die Soldaten robbten leise vorwärts.
    „Da sind zwei Mann auf dem Turm dort drüben“, flüsterte Alf und schob einige Blätter zur Seite.
    „Wir müssen irgendwie unbemerkt über diese Straße kommen“, sagte Frank leise. Madsen kam jetzt auch herangekrochen.
    Offizier Oda befahl drei Japanern, die Wachen auf dem nächstgelegenen Beobachtungsposten auszuschalten. Die Soldaten schlichen davon und pirschten sich langsam an den Feind heran.
    „Hoffentlich bauen die keinen Mist, hier sind mehrere dieser verfluchten Wachtürme. Wenn sie hier rumballern, lockt das die halbe GCF im Umkreis von einem

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