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Beutewelt 03 - Organisierte Wut

Beutewelt 03 - Organisierte Wut

Titel: Beutewelt 03 - Organisierte Wut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Merow
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ansonsten dunklen Raum ein wenig erleuchtete.
    „Gruppe aus Litauen? So, so …“, brummte er und kniff die Augen zusammen. „Was meinst du, Peter?“
    „Davon habe ich noch nie etwas gehört. Was soll da für eine Gruppe sein?“, erwiderte sein Freund misstrauisch.
    „Wir hatten in den letzten Wochen so viele Neue, aber eine ganze Gruppe hat sich bei uns noch nie gemeldet“, sagte Tschistokjow leise.
    „Willst du dich wirklich mit denen treffen? Vielleicht ist das eine Falle!“
    „Was soll schon passieren? Ja, vielleicht ist es eine - oder auch nicht. Das kann bei jedem, den wir neu in unsere Reihen aufnehmen, passieren.“
    Peter atmete tief durch und wirkte wenig begeistert. Dann bemerkte der kräftige Mann mit dem rotblonden Haar: „Aber die meisten der Neuen kommen durch Mund-zu-Mund-Propaganda zu uns. Sie sind Bekannte und Freunde von Leuten, die wir wenigstens kennen!“
    „Das weiß ich auch. Trotzdem denke ich, dass wir es riskieren sollten. Wir brauchen noch viele weitere Mitstreiter, sonst dümpeln wir ewig auf unserem jetzigen Niveau herum.“
    „Gut, dann treffe dich mit ihnen. Ich komme aber mit. Ich und ein paar weitere bewaffnete Männer.“
    „Nein, du wirst die Freiheitsbewegung an meiner Stelle leiten, falls es doch eine Falle ist und sie mich schnappen! Verstanden?“, zischte Tschistokjow.
    „Sag doch so etwas nicht …“, murmelte Peter unwirsch.
    „Einer von denen hat mich gestern angerufen und wir haben einen Treffpunkt vereinbart, ich sage ihm jetzt definitiv zu. Basta!“
    Der Anführer der Untergrundgruppe schickte HOK eine kurze E-Mail. Darin informierte er den Empfänger, dass er auf jeden Fall bereit war, das Treffen stattfinden zu lassen.
    Der Rebell aus Wizebsk drehte sich um und schaute seinem langjährigen Gefährten in die Augen.
    „Weißt du, alter Junge. Wir haben einen Weg beschritten, der uns entweder eines Tages den Sieg oder den Tod bringt. Es kann jeden Tag für uns so weit sein, dass sie uns fangen. Ich will nicht mehr nur ein kleines Häufchen von Unzufriedenen anführen. Ich will daraus eine Volksbewegung machen.
    Wir haben doch noch viel vor. Wir müssen die Arbeiter in den Betrieben erreichen, sogar die Beamten und Polizisten. Wenn wir das schaffen wollen, wird es mit dem ewigen Versteckspiel ohnehin immer schwieriger. Hoffen wir, dass die soziale Situation in diesem Land bald so desolat ist, dass Chaos ausbricht. Das ist unsere einzige Möglichkeit, zum Erfolg zu kommen.“

Konspiratives Treffen

    Frank Kohlhaas, Alfred Bäumer, Thorsten Wilden und zwei weitere Männer aus Ivas standen auf einem abgelegenen Parkplatz und warteten. Die Uhr zeigte jetzt schon 22.00 Uhr und es wurde langsam dunkel.
    Sie waren in einen Außenbezirk der Stadt Wizebsk im Nordwesten Weißrusslands gefahren und hatten sich neben einem leerstehenden Gebäude postiert. Die Männer spähten nun seit einer Weile zur Landstraße herüber, welche direkt auf sie zu führte.
    „So, wir haben 22.02 Uhr – pünktlich sind die schon einmal nicht“, knurrte Wilden und musterte seine Digitaluhr.
    „Hauptsache, sie kommen und sind sauber“, warf Alf in die Runde.
    Martin Steinbacher, einer der beiden jungen Männer, die als Begleitschutz mitgekommen waren, schluckte nervös und atmete schwer.
    „Ruhig bleiben!“, flüsterte ihm Frank zu und tastete nach seiner Pistole, die er tief in seinem Mantel hatte verschwinden lassen.
    Nach einigen Minuten sahen sie die Scheinwerfer eines Autos am Horizont aufblitzen. Jemand näherte sich dem Treffpunkt.
    „Aha …“, sagte Wilden nur und warf den beiden jüngeren Begleitern einen ernsten Blick zu.
    Der PKW kam mit einem leisen Brummen näher. Er schien ebenfalls fünf Personen zu transportieren, deren Umrisse man durch die Scheiben im Halbdunkel ausmachen konnte.
    Das Fahrzeug hielt an und ein hagerer, blonder Mann in einem langen, grauen Trenchcoat stieg als erster aus. Dann folgten ihm vier weitere Männer, die grimmig dreinschauten und komplett schwarz gekleidet waren.
    Der blonde Mann, Artur Tschistokjow, näherte sich Wilden, welchen er richtig als Anführer der fünf Fremden ausgemacht hatte und reichte ihm die Hand.
    „Menja sawut Artur Tschistokjow!“, sagte er mit einem freundlichen Lächeln.
    „Priwjet, Thorsten Wilden!“, antwortete der Dorfchef und warf einen freundlichen Blick zurück.
    „Please talk in English, Mr. Tschistokjow!”, bat Wilden sein Gegenüber.
    Die anderen Männer kamen jetzt auch näher und stellten sich

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