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Beutewelt 03 - Organisierte Wut

Beutewelt 03 - Organisierte Wut

Titel: Beutewelt 03 - Organisierte Wut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Merow
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verängstigt. Wilden jammerte nur noch tagelang vor sich hin und bereute sein zu siegessicheres und unachtsames Verhalten. Jetzt konnten sie nur hoffen, dass ihre Kontakte zu Artur Tschistokjow nicht doch irgendwie nachverfolgt werden konnten und in einem der zahlreichen Verhöre nicht versehentlich der Name „Ivas“ fiel.

    „Verdammt!“, schrie Frank, rutschte vor Aufregung fast von dem alten Sessel in seinem provisorisch eingerichteten Wohnzimmer und starrte entsetzt auf den Bildschirm.
    „Alf! Komm her! Schnell!“, schrie er und atmete schneller.
    Bäumer schlich aus dem Bad, wo er sich zuvor genüsslich niedergelassen und in einem alten Nachrichtenmagazin geschmökert hatte.
    „Was ist denn?“, fragte er genervt.
    „Der Stadtgouverneur von Moghilev, Roman Khazarov, ist heute Morgen vor seinem Haus erschossen worden. Sie sagen, dass die Täter Mitglieder in Arturs Gruppe sind!“
    Alf setzte sich auf die Couch und schnaufte, während die helle Stimme der Fernsehreporterin durch den Raum schallte. Sie berichtete, dass drei junge Männer von der Polizei verhaftet worden waren. Dann zeigte der Bericht Bilder von einer Hausdurchsuchung und Werbematerial mit dem Konterfei Artur Tschistokjows.
    „Das hat uns gerade noch gefehlt“, stöhnte Bäumer und hielt sich den Kopf. „Die Medien werden die Sache ausschlachten und die Bullen haben jetzt eine Rechtfertigung noch härter gegen die Freiheitsbewegung vor zu gehen!“
    „So ist es“, fügte Frank hinzu und fluchte laut.
    Sie liefen zu Wilden, welcher von der Sache noch nichts gehört hatte.
    Er hatte den bisherigen Teil des Tages hauptsächlich mit dem Sortieren alter Bücher verbracht und reagierte auf die Hiobsbotschaft mit spürbarer Nervosität.
    „Im Fernsehen haben sie gesagt, dass die Behören jetzt jeden Anhänger von Tschistokjow, dessen sie habhaft werden können, als Terrorist liquidieren werden!“, erzählte Kohlhaas aufgeregt.
    „Das hätten sie über kurz oder lang ohnehin getan – und sie tun es ja teilweise auch schon. Allerdings haben sie jetzt eine moralische Rechtfertigung für derart brutale Maßnahmen gegen unsere Leute“, antwortete der Dorfchef mit betretener Miene.
    „Wie viele wissen eigentlich von Ivas?“, erkundigte sich Alf und sah Wilden mit stechenden Augen an.
    „Eigentlich nur Artur und seine engsten Vertrauten“, erwiderte der ältere Herr unsicher.
    „Und dieser Viktor aus Grodno, Julia hat ihm von unserem Dorf berichtet. Und viele andere wissen das wohl auch, denn du hast ihnen davon erzählt. Ich war ja dabei“, warf Frank dem Dorfchef vor.
    „Ich konnte doch so etwas nicht ahnen!“, jammerte Wilden und entschuldigte sich.
    „Scheiße!“, fauchte Frank nur und ging mit Alf wieder nach draußen. Die nächsten Tage waren von Angst und Nervosität geprägt und es war unwahrscheinlich, dass sich dieser Zustand bald ändern würde.

    „Habt ihr den Verstand verloren?“, schrie Artur Tschistokjow und seine Stimme hallte aus dem dunklen Kellerraum bis auf die Straße hinauf.
    Peter Ulljewski hielt einen zitternden, jungen Mann namens Martin Malkin, den Leiter der Gruppe von Moghilev, in seinen kräftigen Händen und schüttelte ihn, dann stieß er ihn gegen die graue Betonwand der Raumes.
    „Wir dachten …“, stammelte der Verängstigte und hielt seine Hände vor das Gesicht.
    „Habe ich das angeordnet?“, schrie Tschistokjow.
    „Nein, aber … aber die Bullen haben zwei von unseren Leuten erschossen. Ohne Grund!“, erklärte Malkin mit zitternder Stimme.
    „Was war denn bei euch in Moghilev jetzt genau los?“, knurrte Peter.
    „Einige von unseren Jüngeren waren in der Stadt in einer Kneipe, da bekamen sie Ärger mit ein paar Aserbaidschanern. Die leben mittlerweile in Massen im Osten von Moghilev …“, sagte Malkin.
    „Ich weiß! Weiter!“, unterbrach ihn der Anführer der Rus.
    „Ja, und die Lage schaukelte sich hoch. Die Aserbaidschaner sammelten sich schließlich auf der Straße vor der Kneipe und zückten Messer und Schlagringe, es waren sechs Mann. Unsere Leute kamen aus der Kneipe und lieferten sich eine erste Prügelei. Einer von uns wurde mit einem Messer verletzt und diese Typen hauten ab. Nach einer halben Stunde kamen sie wieder, mit etwa 30 weiteren Männern. Unsere Leute hatten mittlerweile auch noch ein paar Jungs zusammengetrommelt.
    Kurz darauf rückten zwei Bullenwagen an und die Beamten beschuldigten sofort unsere Leute, dass sie an dem Streit schuld waren und Krawalle

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