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Beutewelt 03 - Organisierte Wut

Beutewelt 03 - Organisierte Wut

Titel: Beutewelt 03 - Organisierte Wut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Merow
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Julia in ihrer Gewalt hatten. Er schilderte ihnen Details ihres Aussehens und ließ Julia wenige Minuten später sogar einige Sätze sagen.
    „Das ist die Wahrheit!“, jammerte der ältere Herr und raufte sich die Haare. „Ich hätte ihr verbieten sollen nach Grodno zu fahren, allein wegen der Wettervorhersage!“
    „Warum Julia?“, fragte Bäumer verwirrt.
    „Diese Schweine wissen über mich Bescheid! Sie haben vermutlich schon seit einiger Zeit ein Auge auf mich und uns alle in Ivas geworfen. Dieser Typ von der GSA hat mir gesagt, dass sie wissen, wie groß mein Einfluss auf Artur Tschistokjow ist. Sie sind darüber informiert, dass er den Sturm auf Minsk plant …“
    „Und was sollst du jetzt tun?“, wollte Frank wissen.
    „Ich soll Artur davon abhalten, es ihm ausreden!“, heulte Wilden und schlug auf den Tisch.
    „Aha?“
    „Artur hört meistens auf meine strategischen Ratschläge, das wisst ihr. Ich soll ihn verunsichern und ihm erklären, dass der Versuch Minsk zu erobern, Wahnsinn ist. Weiterhin soll ich die Finanzierung der Freiheitsbewegung sofort einstellen. Ich verwalte doch die wichtigsten Geheimkonten …“
    „Ich fasse es nicht!“, stammelte Frank, hielt sich den Kopf und war sichtlich überfordert.
    „Wenn ich das nicht tue, dann töten sie Julia!“, stieß Wilden aus.
    „Diese Schweine!“, fauchte Alf und zerschmetterte seine Tasse an der Wand.
    Frank versuchte einen klaren Gedanken zu fassen und kratzte sich nervös am Hinterkopf. „Woher wissen die das alles?“
    „Zum Teufel! Was weiß ich denn?“, klagte der Dorfchef.
    „Sie wollte sich mit diesem Viktor treffen?“, murmelte Frank und sein Gesicht verzog sich vor Zorn.
    „Ja, genau …“
    „Wie oft war Viktor eigentlich hier in Ivas?“, erkundigte sich Bäumer.
    „Mehrfach! Er hat oft bei uns übernachtet. Für Politik hat er sich aber nicht sonderlich interessiert. Jedenfalls hat er mit mir nicht so oft darüber geredet.“
    „Aber er hat doch die Gruppe in Grodno geleitet!“, sagte Kohlhaas und wunderte sich.
    „Ja, aber er hat die Leitung schnell wieder abgegeben und sich dann ins Privatleben zurückgezogen. Zumindest in die zweite Reihe. Was weiß ich? Scheiße!“
    „Ich dachte Julia und Viktor sind auseinander?“, bohrte Frank nach und schien vor Erregung zu kochen.
    „Ja, dachte ich auch. Ich habe doch keine Ahnung, was in Julias Kopf vorgeht. Die GSA muss sie beschattet haben!“, jammerte Wilden weiter.
    Bäumer sah Frank scharf an. „Verdächtigst du etwa Viktor? Das ist doch Blödsinn! Er hat Julia bestimmt nicht entführt!“
    „Das habe ich doch auch nicht gesagt!“, gab Frank zurück und drehte sich weg.
    „Was soll ich denn jetzt tun?“ Der Dorfchef brach erneut in Tränen aus.
    „Wo wohnt Viktor? Hast du eine Adresse?“
    „Ach, Frank! Ja, irgendwo zu Hause. Agatha hat bestimmt seine Anschrift. Immerhin war er ja mehrfach bei uns. Ich muss erst …“
    Kohlhaas zog sich einen Mantel an und schleifte den aufgelösten Anführer der Dorfgemeinschaft aus dem Haus raus auf die Straße. „Komm! Wir müssen zu dir!“
    Alf schnaufte und wusste nicht so recht, was er jetzt anstellen sollte. Frank und der Dorfchef verschwanden, stapften durch den hohen Neuschnee und suchten Wildens Frau auf.

    Es dauerte über eine Stunde bis sich Agatha Wilden halbwegs beruhigt hatte, immer wieder brach sie in lautes Schluchzen und Wimmern aus. Glücklicherweise hatte sie jedoch die Adresse von Viktor aufbewahrt.
    „Ich muss nach Grodno!“, sagte Frank nur, während die Wildens weiter vor sich hin jammerten.
    „Nach Grodno? Wie willst du denn dorthin kommen? Es liegt ein ganzer Meter Schnee auf den Straßen, die aus Ivas herausführen. Seit letzter Nacht kommt hier niemand mehr raus!“, klagte Agatha.
    „Mit dem Flugzeug schon, oder?“, antwortete Kohlhaas und winkte die beiden zu sich.
    „Ja, vielleicht …“, sagte der Dorfchef verstört.
    „Komm!“, rief Frank und riss die Haustür auf. Dann stürmte er über die schneebedeckte Straße. Wilden trottete ihm hinterher.

    Steffen deVries, der gutmütige Flame mit dem rotblonden Stoppelbart, wirkte wenig begeistert, als ihn Frank und der Dorfchef mit lautem Geschrei vor seinem Haus vom reich gedeckten Frühstückstisch verjagten. Mürrisch öffnete er die Tür.
    Kohlhaas erklärte den Sachverhalt mit aller notwendigen Schärfe und der Belgier folgte entsetzt seinen Ausführungen. Thorsten Wilden schwieg und wimmerte vor sich hin.
    „Bei diesem Wetter

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