Beutewelt 04 - Die Gegenrevolution
jubelten, als sie die Waräger erblickten und machten den Lastwagen ehrfürchtig Platz. Hupend brausten diese weiter.
Nach einer Weile hatten sich etwa 40.000 Menschen im Zentrum von Smolensk vereint und die GCF-Soldaten rückten vor, sobald sie die Masse ankommen sahen. Ihnen folgten Tausende von Kollektivisten und einige Trupps bewaffnete KKG-Männer.
„Hier sind wir jetzt!“ Alf arbeitete sich durch den Stadtplan auf seinem DC-Stick.
„Gut, wir greifen sofort an! Zuerst die GCF-Truppen!“, knurrte Kohlhaas und fummelte aufgeregt an den Knöpfen seiner Uniformjacke herum.
Lautes Gebrüll erschallte derweil aus der linken Nebenstraße, doch die Lastwagenkolonne sauste weiter und brach durch eine Polizeisperre. Die Beamten sprangen zur Seite und warfen sich auf den Boden.
„Wir kommen durch den Novo Park, über die Flanke!“
General Kohlhaas gab einige Funksprüche durch, dann rasten die Transportfahrzeuge durch eine verwahrloste Grünanlage. Die Menschenmenge war in Sichtweite gelangt.
„Runter von den Wagen!“, schrie Alf und winkte einige junge Russen zu sich. Die 1.000 Elitekrieger rannten los und postierten sich unweit der GCF-Soldaten, die aufgrund des plötzlichen Erscheinens der Waräger verunsichert zu sein schienen.
„Feuer!“, brüllte Frank und sie knallten los.
Wie mit einer gewaltigen Sense wurden Dutzende von GCF-Soldaten auf einen Schlag dahingemäht, noch bevor sie richtig in Deckung gegangen waren. Der Gegner versuchte sich nun zurückzuziehen, doch die Waräger setzten ihm grimmig nach und richteten ein Blutbad an.
Dann fielen sie über die Masse der Kollektivisten her, die bereits begonnen hatte, den Demonstrationszug der Rus vor sich anzugreifen.
Frank und Alf schossen ein Magazin nach dem anderen leer, schleuderten Handgranaten in die Menge und wüteten wie von Sinnen. Die anderen Waräger taten es ihnen gleich und innerhalb kürzester Zeit waren die Kollektivisten und GCF-Soldaten zurückgeschlagen worden.
Wild flohen sie durch die Gassen und ließen ihre schwarz-roten Fahnen zu Boden fallen, während die Freiheitskämpfer der Rus mit brennendem Hass die Verfolgung aufnahmen. Mit Knüppeln, Eisenstangen, Äxten und Gewehren droschen und schossen sie die Schwärme der Flüchtenden zusammen.
Nach kaum zwei Stunden hatten sie die mit zahlreichen Toten und Verwundeten bedeckten Straßen der Innenstadt in ihre Gewalt gebracht. Wenig später besetzten die bewaffneten Ordnertrupps das Rathaus und andere wichtige Gebäude der Stadt, um anschließend jubelnd durch Smolensk zu ziehen. Artur Tschistokjow selbst hatte ein derartiges Blutvergießen bisher nur in Gomel erlebt. Heute hatten jedenfalls seine Rus gesiegt.
Der Einsatz der Waräger hatte wie ein gezielter Hammerschlag gesessen. Weder die Kollektivisten noch die GCF-Soldaten hatten dem Ansturm der 1000 bestens ausgebildeten und hoch motivierten Elitesoldaten Tschistokjows in Smolensk widerstehen können.
Der Gegner musste schwere Verluste beklagen. Etwa 80 GCF-Soldaten waren getötet worden und um die 500 Kollektivisten. Peter Ulljewskis Truppe begann noch am gleichen Tag mit Verhaftungen, besetzte das KVSG-Hauptquartier der Stadt und ließ einige gegnerische Funktionäre aufhängen.
Smolensk hatte die Vorstufe zum Bürgerkrieg erlebt und die brutale Vorgehensweise der Rus, die den kollektivistischen Methoden diesmal durchaus gleichgekommen war, entsetzte Tschistokjows Rivalen im westlichen Teil Russlands erheblich.
Doch Uljanins Bewegung hatte sich ansonsten unbeirrt nach Westen vorgearbeitet und ihre Anhänger entfalteten auch weiterhin eine ungezügelte Aggression. Im Norden Moskaus, etwa in Vologda und Kostroma, fielen seine bewaffneten Trupps über die Polizisten her und schlugen in tagelangen Straßenkämpfen alles kurz und klein.
Die kollektivistische Rebellion breitete sich nun auch entlang der Wolga aus. Massendemonstrationen fegten Anfang September durch Uljanovsk und Syzran. Einige Tage später hatten die Aufständischen die Macht an sich gerissen. Vitali Uljanin kam wenig später auch nach Balakovo und redete vor über 100000 Menschen. Niemand stellte sich seinen Leuten hier in den Weg, als sie die Stadt besetzten und alle auf offener Straße erschlugen, die sie für „Feinde der Gerechtigkeit“ hielten.
Die internationalen Medien berichteten mit verhaltenem Protest über die Ereignisse und begannen die Methoden der KVSG zu rechtfertigen und schön zu reden. Nur bezüglich der Rus fanden sie wieder die
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