Beutewelt 05 - Bürgerkrieg 2038
der neuartigen Waffe und flog auf einen der Panzer zu.
Nun schossen auch die anderen Waräger, die mit Plasmawerfern ausgerüstet worden waren, zurück. Dabei nahmen sie sich ausschließlich die anrückenden Panzer vor. Pulsierende Energiebälle durchschlugen die dicken Stahlplatten einiger Tanks und dumpfe Explosionen zerrissen die gefürchteten Fahrzeuge. Die kollektivistischen Fußtruppen wirkten verwirrt und schrieen durcheinander, als ihnen die gespenstisch aufblitzenden Geschosse um die Ohren zischten. Frank konnte erkennen, wie ein gegnerischer Infanterist von einem der Energiebälle getroffen und sein Torso wie Butter geschmolzen wurde.
Die Kollektivisten gestikulierten wild mit den Armen und warfen sich in den Dreck, einige von ihnen begannen sogar zu fliehen. Kurz darauf drehten auch die Panzer wieder ab und versuchten, sich ebenfalls zurückzuziehen.
Das gezielte Plasmafeuer hatte den Feind offenbar in höchstes Entsetzen gestürzt. Einige Tanks waren nur noch durchlöcherte, qualmende Wracks, dazwischen lagen tote und verwundete Kollektivisten. General Kohlhaas ließ seine Truppe nun selbst zum Gegenangriff übergehen, um noch den einen oder anderen Panzer zu erledigen. Nach einer Stunde war alles vorbei. Die Stellung war gehalten worden.
Neben einigen Hundert Toten und Verletzten, hatte der Feind nicht weniger als 19 Tanks verloren. Doch viel schlimmer als der Verlust an Soldaten und Kriegsgerät musste der psychologische Schock gewesen sein. Wie hatte es wohl auf die siegessicheren Gegner gewirkt, als plötzlich die todbringenden, unheimlichen Blitze in ihren Reihen eingeschlagen waren. Frank untersuchte einige der toten Gegner, die von den Plasmabällen getroffen worden waren. Meist sah es so aus, als wäre ein Teil ihres Körpers von einer Faust aus glühender Energie durchstoßen worden. Wo die Geschosse aufgetroffen waren, da hatten sie Fleisch und Knochen gleichermaßen verkohlen und verdampfen lassen. Die an diesem Tage in diesem Frontabschnitt eingesetzten 35 Plasmawerfer hatten sich als äußerst effektiv im Bezug auf die Panzerabwehr erwiesen. General Kohlhaas konnte kaum erwarten, Artur Tschistokjow die großartige Nachricht zu überbringen.
Plasmawaffen, Volksreden, Babys
Artur Tschistokjow untersagte jedem Wissenschaftler in Prof. Hammers Team noch einmal ausdrücklich - unter Androhung einer sofortigen Exekution - auch nur ein Wort über die geheimen Forschungen an Waffen und Kriegsgerät in der Öffentlichkeit zu verlieren. Die Medien und Presseorgane in Weißrussland, dem Baltikum und im Westen Russlands meldeten zwar einen wichtigen Sieg an der Tula-Front, doch hatten sie strenge Anweisungen erhalten, keinesfalls über die eingesetzten neuen Waffen zu berichten.
„Der Feind soll sich ruhig den Kopf darüber zerbrechen“, erklärte der weißrussische Präsident hämisch.
Derweil präsentierte Prof. Hammer Ende September eine weitere Erfindung, an deren Anfertigung er Tag und Nacht arbeitete: die Laserkanone.
Weiterhin hatte der geniale Wissenschaftler auch ein Plasmageschütz entwickelt, das auf Panzer montiert werden konnte. Es handelte sich hierbei im Grunde um einen besonders großen Plasmawerfer, der mit einigen technischen Zusätzen versehen, einen äußerst großen Energieblitz verschießen konnte.
Fünf japanische Gunjin Panzer konnten in den nächsten zwei Wochen mit den schweren Plasmageschützen bestückt werden. Sie wurden in den Kämpfen um Nizhyn zum ersten Mal eingesetzt und erzielten bei der Verteidigung der Stadt großartige Erfolge, obwohl ein Geschütz aufgrund von Überhitzung frühzeitig ausfiel. Eine Reihe gegnerischer Panzer wurde durch die bläulich glühenden Energiewolken zerfetzt und wo die furchterregenden Geschosse die feindliche Infanterie trafen, hinterließen sie nur einen großen, mit zerschmolzenen Leibern bedeckten Fleck verbrannter Erde. Wenige Tage später berichtete auch die internationale Presse von den mysteriösen Geheimwaffen Tschistokjows und verbreitete die wildesten Gerüchte. Die Weltregierung und die GSA begannen mit intensiven Nachforschungen und versuchten, die Fabriken und Anlagen ausfindig zu machen, welche die fortschrittlichen Kriegsgeräte herstellten.
Hatte man die Rus auf kollektivistischer Seite bisher noch immer nicht ganz ernst genommen, so schien sich das jetzt zu ändern. Die von der GCF ausgerüstete Luftwaffe Uljanins flog nun gezielt Angriffe gegen Industrieanlagen in Weißrussland und im Baltikum. Am 04. Oktober
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