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Beutewelt 05 - Bürgerkrieg 2038

Beutewelt 05 - Bürgerkrieg 2038

Titel: Beutewelt 05 - Bürgerkrieg 2038 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Merow
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Norden!“, ergänzte Verteidigungsminister Lossov und versuchte den Präsidenten wieder aus seinem Freudentaumel herauszuholen.
    Wilden hob wie so oft den Zeigefinger. „Allerdings ist die Armee von General Soloto so schwer geschlagen worden, dass sie sich wohl nicht wieder sammeln wird.“
    Tschistokjow genehmigte sich einen kleinen Schluck Wodka und nickte Wilden zu. Er wirkte zuversichtlich. Doch sein Gemütszustand sollte sich in den nächsten Minuten wieder ändern. Die neuesten Meldungen von der Front an der weißrussischen Grenze waren soeben als E-Mail eingetroffen und der Präsident starrte mit erschrockenen Augen auf den Bildschirm seines Laptops.
    Tschistokjow stieß einen üblen Fluch in seiner Muttersprache aus, den sein deutscher Außenminister nur im Ansatz verstehen konnte. Dann krallte er sich an seinem Kugelschreiber fest.
    „Das Hinterland von Smolensk ist in der Hand der Kollektivisten und sie rücken mit großer Geschwindigkeit weiter vor. Einige unserer wichtigsten Stellungen sind überrannt worden, die schwarz-rote Armee hat Gomel fast erreicht …“
    Eine weitere E-Mail erreichte den Rebellenführer und kündigte sich mit einem leisen Klingeln an. Tschistokjow öffnete sie, dann wurde sein Gesicht noch blasser.
    „Sie haben Kiew schon beinahe eingeschlossen und unsere ganze Front in der nördlichen Ukraine weiter nach hinten geschoben“, stammelte er entsetzt.
    Wilden und die anderen Kabinettsmitglieder warfen sich verzweifelte Blicke zu und schwiegen für einen Moment.
    Schließlich meinte der Außenminister: „Wir sollten unsere Frontlinie in der Ukraine noch weiter nach hinten verlagern, damit wir sie mit neuen Truppen verstärken können. Ansonsten kreisen die Kollektivisten unsere Leute ein und vernichten sie in einer Kesselschlacht!“
    „Noch weiter nach hinten?“, fragte Tschistokjow mit weit aufgerissenen Augen.
    „Ja!“, erwiderte Thorsten Wilden. „Sie werden unsere Leute so oder so irgendwann überrennen. Lediglich Kiew darf nicht fallen und muss die schwarz-rote Armee lange genug beschäftigen, bis sich unsere noch existenten Verbände neu formiert haben.“
    „General Titov soll sich endlich ein wenig mehr sputen! Wir brauchen seine Streitmacht, sonst steht der Feind bald vor Minsk!“, schrie der weißrussische Präsident.
    „Beruhige dich, Artur! Er tut, was er kann!“, versuchte ihn Lossov zu besänftigen.
    „Verdammt!“, brüllte Tschistokjow und schleuderte einige Papiere durch den Raum.
    Wilden setzte sein sachliches Gesicht auf, um ihm dann die Hand auf die Schulter zu legen. Der Rebellenführer bebte am ganzen Körper, sein Atmen klang schwer und angestrengt.
    „Wir können hier nur abwarten und hoffen. Eine andere Möglichkeit haben wir nicht!“, sagte Wilden leise und ging dann wortlos zur Tür hinaus.
    Theodor Solotos restliche Truppen befanden sich nach dem erfolgreichen Großangriff von Tschistokjows Hauptstreitmacht auf der Flucht und zogen sich wieder nach Osten zurück. Von Norden her verfolgten sie die Japaner, von Westen aus die Volksarmisten aus St. Petersburg, die nun ihrerseits zum Gegenangriff übergingen, und hinter ihnen wartete die Hauptstreitmacht der Rus, welche ihnen den Fluchtweg nach Moskau abzuschneiden versuchte.
    Rücksichtslos wurde alles niedergemacht, was sich nicht rechtzeitig zurückziehen konnte. Die fliehenden Soldaten Solotos wurden von der Volksarmee durch die dichten Wälder und weiten Ebenen gejagt und in gewaltiger Zahl getötet.
    Es fehlte jedoch die Zeit, die feindlichen Verbände vollkommen einzuschließen und dann restlos zu zerschlagen, denn die Lage im Süden drängte die Hauptstreitmacht zu einem noch schnelleren Marsch.
    Insgesamt war die Gegenoffensive im Norden allerdings ein gewaltiger Erfolg gewesen. Allein die von Frank befehligten zwei Divisionen der Warägergarde hatten nicht weniger als 200.000 kollektivistische Soldaten niedergestreckt. Sie selbst waren allerdings nach den zahlreichen schweren Kämpfen an vorderster Front auf eine Stärke von kaum noch 7.000 Mann zusammengeschrumpft und hatten demnach etwa 43.000 Soldaten verloren. Entscheidender als der Erfolg gegen die feindliche Infanterie war jedoch ihr Schlag gegen die Panzerverbände Uljanins. Hunderte leichte und schwere Panzer, Truppentransporter und andere Fahrzeuge waren von ihnen zerstört oder erbeutet worden. Die mit den neuartigen Plasmawerfern gut ausgerüsteten Waräger hatten furchtbar gewütet und sich gerade gegen die Tanks der

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