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Beutewelt 06 - Friedensdämmerung

Beutewelt 06 - Friedensdämmerung

Titel: Beutewelt 06 - Friedensdämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Merow
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Rekruten.
    „Ja, so sieht es aus! Damit ihr eure dämlichen Ärsche dahinter versteckt!“
    Frank schnappte sich ein Übungsgewehr und sprang hinter einen Gerümpelhaufen. Dann warf er eine Handgranate aus Plastik in den gegenüberliegenden Graben.
    „Hier hinter springen! Handgranate raus! Werfen! Warten! Aus der Deckung raus und feuern! Dann geht es notfalls in den Nahkampf! Behaltet immer eure Dolche am Gürtel!“
    „Jawohl, General Kohlhaas!“, riefen die Rekruten im Chor.
    „Die ganze Sache noch mal!“, ordnete Frank an und rannte wieder zu Alf und den anderen Offizieren zurück.
    „Diese Jungspunde werden es auf dem Schlachtfeld nicht lange machen“, bemerkte einer der russischen Ausbilder mit versteinerter Miene.
    So ging es noch einige Stunden weiter. Irgendwann ging die Sonne unter und alle trotteten müde vom Übungsfeld zurück in ihre Unterkünfte.
    „Eigentlich ist die ganze Sache hier umsonst“, sagte Bäumer plötzlich.
    „Warum denn das?“, wollte Frank wissen.
    „Weil wir doch Frieden haben. Was will Artur mit so vielen Warägern? Die bisherige Anzahl hat doch vollkommen ausgereicht, aber es werden immer mehr. Und dann diese neuen Rüstungen und Waffen. So etwas kostet sicherlich nicht gerade wenig. Das Geld könnte Russland anderswo viel besser gebrauchen.“
    „Ich halte es für vollkommen richtig, wenn wir unsere Armee weiter stark machen. Vielleicht kommt der Krieg mit dem Weltverbund schneller als wir denken.“
    Alf kratzte sich am Kopf. „Glaubst du das wirklich?“
    „Keine Ahnung! Ich weiß doch auch nicht, was in Arturs Kopf vorgeht. Und die Pläne der verdammten Logenbrüder kenne ich ebenfalls nicht. Wir werden ja sehen.“
    „Was ist, wenn irgendwann die Atombomben fliegen, Frank?“
    „Dann gibt es `ne Menge Tote!“, gab Kohlhaas nüchtern zurück.
    „Hast du denn da keine Angst vor?“, fragte ihn Bäumer.
    „Doch, natürlich! Ich kann mir auch etwas Schöneres vorstellen. Vielleicht schafft es Artur ja wirklich den Frieden zu erhalten.“
    „Findest du seine neue Politik jetzt doch auf einmal gut?“
    „Mann, was weiß ich?“, brummte Frank genervt. „Mir gegenüber hat sich Artur jedenfalls kein einziges Mal so geäußert, als wolle er Morgen in den Krieg ziehen. Über solche Dinge redet er überhaupt nicht mehr. Nicht einmal mit Thorsten spricht er mehr allzu häufig. Er ist total verschwiegen in letzter Zeit und vermeidet den Kontakt zu seinen alten Gefährten. Ich weiß es einfach nicht.“

Ludwig Orthmann

    Der Vorsitzende des Rates der Weisen ging an einigen Hundert seiner Brüder vorbei und postierte sich hinter einem Rednerpult. Über ihm zierten alte Gemälde und ein riesiges Fresko, das eine Pyramide mit einem kleinen schwarzen Punkt in ihrer Spitze darstellte, die Decke des prunkvollen Logenhauses von Washington. Die Spitzen der internationalen Geheimorganisation hatten sich heute in der nordamerikanischen Metropole zusammengefunden, um seine neuesten Anweisungen und Befehle entgegenzunehmen. Bankchefs mit gewaltigen Vermögen waren hier genau so vertreten, wie die Besitzer der größten Zeitungshäuser und Fernsehsender der Erde.
    Ein erwartungsvolles Murmeln hatte sich in der Halle ausgebreitet und nun richteten sich alle Blicke auf den obersten Meister der Weisen, der die Brüder vor sich mit ernster Miene betrachtete. Seine alten, faltigen Backen zuckten und sein runzeliger Mund verzog sich zu einem zufriedenen Lächeln, als er seine treuen Diener musterte, um anschließend mit seiner Rede zu beginnen…

    „Meine lieben Brüder,
    ich möchte euch heute alle herzlich in Washington begrüßen und habe eine Fülle guter Nachrichten zu überbringen. Ereignisreiche Wochen liegen hinter uns und der große Plan nähert sich mit immer schnelleren Schritten seiner endgültigen Vollendung.
    Dennoch haben einige von euch dem obersten Rat seit einiger Zeit ihre Sorgen bezüglich der Entwicklung in Russland geschildert, doch ich kann heute eine gewisse Entwarnung geben. Artur Tschistokjow ist mit größtem Eifer dabei, den Ast, auf dem er sitzt, selbst abzusägen.“
    Ein hämisches Lachen erfüllte den halbdunklen Raum, ein leises Klatschen folgte. Dann fuhr der Vorsitzende des Rates der 13 mit seinen Ausführungen fort und berichtete von der aktuellen Lage in Russland.
    „Der erste Mann des Nationenbundes der Rus hat sich, ich kann es kaum anders ausdrücken, inzwischen als Windei entpuppt und seine großen Sprüche uns gegenüber haben sich als

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