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Beutewelt 06 - Friedensdämmerung

Beutewelt 06 - Friedensdämmerung

Titel: Beutewelt 06 - Friedensdämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Merow
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ihm in Zukunft den Gehorsam zu verweigern. Es dauerte Wochen bis der russische Staatsmann seine Mitstreiter wieder halbwegs beruhigt hatte; er forderte sie auf, ihm einfach weiterhin zu vertrauen. Doch das fiel vielen von ihnen zunehmend schwerer.
    Hatten sie noch vor einigen Jahren in bitterster Auseinandersetzung mit den Logenbrüdern geblutet und das Leben gelassen, so nahm ihr Anführer inzwischen milliardenschwere Kredite von diesen an, verpflichtete sich, machte ihnen Zugeständnisse und ließ sogar einige der schlimmsten Ausbeuter und Volksfeinde wieder nach Russland hinein, damit diese ihre zwielichtigen Geschäfte von neuem beginnen konnten.
    „Artur Tschistokjow wird zunehmend untragbarer!“, zeterte Frank nach dessen Treffen mit dem Weltpräsidenten und dachte darüber nach, die Führung der Warägergarde an einen anderen abzugeben.
    Zwei Monate später erreichten nicht weniger als 200 Milliarden Globes den Nationenbund der Rus. Ihnen folgten offizielle Militärbeobachter der Weltregierung, die sich einer akribischen Untersuchung von Tschistokjows Atommacht widmeten.
    Doch auch der Weltverbund hielt zunächst Wort und zog sämtliche Truppen der Global Control Force an den Grenzen des Nationenbundes ab. Lediglich kleinere Verbände blieben in Skandinavien, Polen, der Slowakei, in Kasachstan und auf türkischem Gebiet zurück. Gerade soviel, um die Macht der Weltregierung in diesen Regionen noch aufrechterhalten zu können. Diese freigewordenen GCF-Vebände wurden anschließend sofort nach Asien verfrachtet, wo sie in Indien und China benötigt wurden. Ein kleiner Teil von ihnen wurde auch in den Nahen Osten geschickt, um dort im Falle neuer Aufstände präsent zu sein.

    Geheimdienstchef Peter Ulljewski stand kurz vor der Explosion und starrte seinen ältesten und besten Freund wütend an.
    „Hast du den Verstand verloren?“, schrie er aufgebracht.
    Der Anführer der Rus versuchte ihn zu beruhigen, doch der bullige Mann wirkte, als wolle er dessen Büro jeden Augenblick in Stücke schlagen.
    „Antworte mir, Artur! Was soll das?“, schnaubte er.
    „Komm wieder runter, Peter!“, erwiderte Tschistokjow ruhig.
    „Ich soll wieder runterkommen? Du fährst mit deiner Politik alles, was wir aufgebaut haben, gegen die Wand!“, brüllte Ulljewski, sich drohend vor seinem Freund aufbauend.
    „Ich weiß schon, was ich tue!“, entgegnete ihm der blonde Politiker mit einer gewissen Gelassenheit.
    „Nein, das tust du nicht, Artur! Du lässt die Logenbrüder wieder nach Russland hinein und leihst dir 200 Milliarden beim Global Bank Trust! Das ist Wahnsinn!“, stammelte der Geheimdienstchef.
    „Nein, ist es nicht. Glaube mir, ich weiß, was ich tue“, erwiderte Tschistokjow erneut.
    „Ach, du hältst es also für weise, wenn du die gleichen Leute, die unser Volk an den Rand der Vernichtung geführt haben und die wir mühsam los geworden sind, wieder hier zu uns lässt, damit sie ihr Zerstörungswerk von neuem beginnen können?“
    „So wird es nicht sein.“
    Ulljewski ballte die Fäuste. „Du bist ein Narr und ich hätte niemals gedacht, dass ich das jemals zu dir sagen werde. Doch! Es wird so sein!“
    „Nein, wird es nicht, Peter!“
    „Doch! Doch! Doch!“, grollte Ulljewski.
    „Habe ich dich jemals enttäuscht, mein Freund?“
    „Ja, jetzt!“, rief dieser.
    „Es werden erst einmal höchstens 500 von ihnen nach Russland einwandern dürfen. Mehr nicht. Und sie werden sich betragen.“
    Der ADR-Chef riss die Augen auf und wirkte wie ein wütender Löwe, der zum Sprung auf seine Beute ansetzte.
    „Höchstens 500? Erst einmal?“, knurrte er zornig. „Das glaube ich einfach nicht! Es gibt nur eine Medizin für diese Brut! Und das ist, sie mit dem Maschinengewehr…“
    „Ruhig, Peter! Es reicht jetzt!“, mahnte der russische Souverän und fuhr seinem Freund in die Parade.
    „Die ADR soll jeden von ihnen genau überwachen und sie keine Sekunde aus den Augen lassen. Ich verlange jede Woche einen ausführlichen Bericht“, ordnete Tschistokjow an.
    „Wir haben genug zu tun. Die Länder des Nationenbundes werden zunehmend von GSA-Agenten überschwemmt. So viel Personal haben wir gar nicht, um diese 500 Bastarde auch noch zu beobachten“, erwiderte Peter Ulljewski.
    „Doch, sie werden alle überwacht!“, befahl der Anführer der Rus. Er fixierte seinen Freund mit stechendem Blick.
    „Warum tust du das, Artur? Warum?“, jammerte Ulljewski. „Wir haben die Freiheitsbewegung zusammen gegründet,

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