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Beutewelt 06 - Friedensdämmerung

Beutewelt 06 - Friedensdämmerung

Titel: Beutewelt 06 - Friedensdämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Merow
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Kohlhaas erbost.
    „Du hörst dich an wie ein richtiger General“, bemerkte der gemütliche Dickwanst genervt.
    „Ich bin ja auch einer. Und jetzt mach dir nicht ins Hemd und komm endlich“, drängte Frank.
    „Was soll ich denn da hinten überhaupt?“
    „Wird dir alles noch genau erklärt. Wir brauchen dich, HOK!“
    „Kann ich wenigstens noch was essen?“
    „Ja, sicher! Aber schwing deinen wohlgenährten Hintern, Alter“, neckte Frank den Computerfachmann und zwickte ihn in den Hüftspeck.
    „Aua!“, machte HOK. Kohlhaas grinste hämisch.
    „Alter Dickie!“
    „Sehr witzig! Wer dick ist, wird schwerer übersehen.“
    „Essen einwerfen, Sachen packen, losfahren!“, zählte Frank auf und setzte sich in die Küche.
    „Schon gut!“, brummte HOK und trottete zum Kühlschrank.

    Akribisch dokumentierten die drei Militärbeobachter des Weltverbundes alles, was sie auf der russischen Atomwaffenbasis vor Augen bekamen. Sie waren heute Morgen auf die im Nordmeer liegende Insel Semlya geflogen, um einen tiefgehenden Blick auf einen der größten Nuklearwaffenstützpunkte des Nationenbundes zu werfen.
    Neben den drei Männern aus Übersee befanden sich zehn Langstreckenraketen, die in Abschussvorrichtungen eingelassen waren und bedrohlich bis fast an die Decke der unterirdischen Halle hinaufragten.
    Artur Tschistokjow hatte seine Gäste aus Nordamerika heute persönlich empfangen, unterhielt sie, lächelte ihnen seit einer Stunde ununterbrochen zu. Das Gleiche galt für seine beiden Begleiter, Verteidigungsminister Lossov und General Titov von der Volksarmee der Rus.
    „You see, we have just ten functional atomic bombs in this military base”, sagte Lossov zu den drei Männern, die sich interessiert in der Halle umsahen.
    „Just ten? In such a big base?“, kam von einem Militärbeobachter zurück.
    „Yes! We have an agreement with the World Union“, betonte Artur Tschistokjow.
    “Aha...”, murmelte einer der Fremden und tippte einige Daten in seinen DC-Stick.
    „What is with the other nuclear weapon ba ses in the Ural Mountains, Mr. Tschistokjow?”, wollte sein Nebenmann wissen.
    Der russische Staatschef zog die Augenbrauen nach oben, wunderte sich. „Bases in the Ural Mountains?“
    „Yes! We have heard rumors about a dozen or more subterran military bases around the Ural Mountains, Mr. President. What is about these rumors?”
    “There are no secret bases in the Ural! You should not listen to every fairy tale you hear in North America“, entgegnete General Titov mürrisch.
    Die Militärbeobachter blickten skeptisch; dann steckten sie die Köpfe zusammen. Nach einem kurzen Getuschel wandten sie sich wieder den drei Russen zu.
    „We would like to see some factories in Russia. Here is a list!”, sagte einer der Gäste und hielt Tschistokjow ein Dokument unter die Nase.
    „Why do you want to see all those factories?“ , erkundigte sich der Anführer der Rus.
    “Why not? It is our job to investigate the Russian nuclear weapon program.”
    “And now you want to examine every little hole in Russia to find secret nuclear weapon depots?”, fragte Artur Tschistokjow mit leichtem Sarkasmus.
    “It is our job!”, brummte einer der Militärbeobachter.
    „No problem, Mister! You can look under every stone in Russia if you want. But this will last a long time!”, scherzte Lossov.
    “Yes, yes!”, murmelte einer der Männer aus Amerika.
    Nach ein paar Minuten gingen die Militärbeobachter noch einmal in einen anderen Teil der Halle und verlangten nach einer weiteren Stunde voller Fotos und Fragen von der Insel Semlya gebracht zu werden.
    Artur Tschistokjow und seine beiden Begleiter folgten ihnen nach draußen, wobei sie sie mit ein wenig Smalltalk beschäftigten. Irgendwann ging es zurück auf das Festland, wo die Militärbeobachter noch einiges inspizieren wollten.

    HOK, der Computerfreak aus Ivas, hatte sich nach Saransk begeben und fand sich nach seiner Ankunft in der zentralrussischen Stadt schon bald in einer großen, unterirdischen Halle wieder. Hier waren zahlreiche Computer, Datenspeicher und Großrechner aufgestellt worden, Dutzende von russischen Informatikern und Computerexperten saßen davor und arbeiteten bereits emsig vor sich hin. Der korpulente Deutsche keuchte angestrengt, nachdem er eine lange Treppe in das unter der Erde gelegene Betongewölbe hinuntergegangen war. Misstrauisch sah er sich um.
    In einer halbdunklen Ecke der Halle konnte er einen Offizier der Volksarmee

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