Beutewelt 06 - Friedensdämmerung
Dunkelheit treiben wollen.
Wir wollen erbauen, arbeiten und blühende Länder erschaffen, sie implantieren Millionen Menschen vergiftete Scanchips und verbreiten tödliche Seuchen! Volk von Russland, du musst mir folgen! Du musst mir vertrauen und sei sicher, dass Gott selbst unseren Sieg in diesem Kampf erzwingen wird!“
Artur Tschistokjow redete erneut voller Leidenschaft und schaffte es am Ende, die verunsicherte Masse mit dem Glauben an den Sieg zu erfüllen. Seiner flammenden Rede folgten Paraden der Jugendorganisation der Rus und ein großes Siegesfest. Tschistokjow war heute wieder einmal der Krieger des Wortes, während Frank, Alfred und Millionen andere echte Soldaten in echten Schlachten waren.
Maschinengewehrfeuer tackerte durch das Dickicht und die Geschütze von schweren Panzern röhrten in einiger Entfernung, als die Warägergarde die Stellungen der GCF-Soldaten vor Eisenhüttenstadt attackierte. Frank und Alf standen an vorderster Front, kämpften sich mit ihren Männern durch ein Waldstück im Süden der trostlosen Plattenbaustadt. Grimmig schielte Frank zu einem Graben herüber, der von einigen Hundert GCF-Soldaten besetzt war. Dahinter konnte er die Geschützrohe schwerer Artillerie erkennen, die zwischen einigen Bäumen hervorlugten.
Irgendwo hinter ihm schlug eine Granate ein und eine Fontäne aus Schlamm wurde aufgewirbelt. Kohlhaas klammerte sich an seinen Plasmawerfer, robbte dann einige Meter über den Waldboden.
„Wir müssen so schnell wie möglich durchbrechen!“, schrie er in sein Komm-Sprechgerät und gab einige Schüsse in Richtung des Grabens ab.
„Der 3. Zug ist bereit, General!“, erhielt er als Antwort.
„Linke Flanke! Sturmangriff! Geht durch Vogelsang!“, befahl Frank und Hunderte von Warägern stürmten los.
Sekunden später schlugen weitere Granaten zwischen ihnen ein und ein gelblicher Nebel begann sich auszubreiten. Reflexartig sprang Frank in ein kleines Erdloch.
„Die Schweine setzen Giftgas ein! Gasmasken auf! Schnell!“, brüllte er aus vollem Halse, während seine Soldaten von Panik ergriffen wurden.
Dutzende reagierten zu spät und das ätzende Gas drang in ihre Lungen ein, um diese von innen heraus zu zersetzen. Als Frank aus dem Loch herausschaute, sah er einige seiner Männer von der gelblichen Wolke eingehüllt in einem verzweifelten Todeskampf. Kohlhaas betrachtete mit Entsetzen einen jungen Waräger, der röchelte und dabei einen Schwall Blut auf den Waldboden spuckte. Für ihn war es zu spät - und für viele andere auch.
Der Giftgasnebel hielt die Warägergardisten für eine Weile nieder, während Frank die Panzer herbeirief. Kurz darauf antworteten die Tanks der Volksarmee mit einem wütenden Feuerhagel auf die GCF-Soldaten in ihren Schützengräben. Einige der Panzer hatten Plasmakanonen auf ihre Türme montiert und schossen gleißende Energieblitze ab, die die Bäume in der Ferne versengen ließen.
Frank rief einen Trupp Waräger zusammen und huschte mit ihnen durch das Unterholz. Dann begutachtete er seinen DC-Stick, um die Lage genauer zu sondieren. Innerhalb von Sekunden lieferte der Mini-Computer genaue strategische und geographische Daten. Der General gab einige Anweisungen, damit seine Soldaten die GCF-Stellungen möglichst an beiden Flanken umgehen konnten. Daraufhin ging es los.
Geduckt hasteten die gepanzerten Elitekrieger einige Dutzend Meter vorwärts und gingen in Deckung. Frank fletschte unter der Gasmaske die Zähne und richtete noch einmal seinen verrutschten Helm. Er konnte einige Gegner in der Ferne erkennen, starrte zornig in ihre Richtung.
„Jetzt gilt es!“, schrie er in sein Funkgerät. „Macht Euch keine Sorgen, Männer! Die Panzer geben uns Feuerschutz! Vorwärts! Tötet, Männer!“
Unverzüglich stürmten die Warägergardisten aus ihren Deckungen und jagten durch das Unterholz, während ihnen Projektile und Granaten entgegenflogen. Neben ihnen brachen die Panzer zwischen den Bäumen hervor, die Stellungen der Feinde mit Geschütz- und Plasmafeuer überschüttend. Frank rannte immer weiter vorwärts und stierte verbissen durch die Augengläser seiner Gasmaske. Er fühlte, wie eine Kugel von seinem Schulterpanzer abprallte, zuckte reflexartig zusammen, sprintete voraus. Dann waren seine Männer nahe genug herangekommen, um die GCF-Soldaten mit ihren Sturmgewehren unter Feuer zu nehmen.
Kohlhaas schleuderte eine Handgranate in den Graben vor sich und mähte einen GCF-Soldaten, der sich zu weit aus seiner
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