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Beutewelt 06 - Friedensdämmerung

Beutewelt 06 - Friedensdämmerung

Titel: Beutewelt 06 - Friedensdämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Merow
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einen Moment, strich ihm dann sanft durch sein blondes Haar und antwortete: „Nein, mein Junge, er war nur ein gewöhnlicher Mann und kein Halbgott. Lediglich ein kleiner Mensch voller Ängste und Zweifel, der endlos gelitten und geopfert hat, damit du heute leben kannst.“
    Flavius schaute zu ihm auf. Er sah, wie sich Franks Augen mit Tränen der Rührung füllten.

    Über 1,4 Millionen Soldaten der Volksarmee hatten zwischen dem Schwarzen und dem Kaspischen Meer eine kilometerlange Abwehrfront bezogen, die nun von den aus Georgien kommenden GCF-Truppen berannt wurde. Schließlich entbrannte eine gewaltige Schlacht im russischen Süden, während zugleich die Kämpfe im Norden von Kasachstan begannen. Die Japaner hatten die sibirische Insel Sakhalin derweil mit zahlreichen Festungen und Bunkern abgesichert und bereiteten fieberhaft die Verteidigung ihres Heimatlandes vor, während sich Hunderttausende von feindlichen Soldaten an der chinesischen, koreanischen und sibirischen Küste versammelten, um in naher Zukunft gegen den Inselstaat anzurennen. Bis auf einige kleinere Gefechte in der Mandschurei war es für Präsident Matsumoto allerdings bisher ruhig geblieben. Im Pazifik zog die Weltregierung jedoch eine riesige Kriegsflotte zusammen, die den Osten der japanischen Inselgruppe bedrohte.
    Inzwischen neigte sich der Oktober dem Ende zu und im fernen Europa hatten 150000 GCF-Soldaten von den britischen Inseln das Festland betreten und sich in Holland und Belgien festgesetzt. Hier hoben sie Graben- und Tunnelsysteme aus, während zwei weitere Millionen GCF-Soldaten aus Nordamerika Frankreich erreicht hatten und nun auf breiter Front in Richtung Deutschland und Österreich marschierten. Noch immer waren für die Volksarmee der Rus, die in Westeuropa mit fast 2 Millionen Mann im Feld stand, die großen und verlustreichen Schlachten ausgeblieben. Bisher hatte es die Streitmacht Tschistokjows immer wieder geschafft, die zahlenmäßig unterlegenen und schlecht organisierten Gegner in Polen und Ostdeutschland zu überwinden, doch mit jedem verstreichenden Tag versammelten sich die Heere der Weltregierung zu immer größeren Verbänden, die allmählich zum entscheidenden Schlag ausholten. Die zentrale und größte Heeresgruppe der Volksarmee hatte derweil Berlin erreicht und wartete auf die Ankunft weiterer von Norden und Süden kommender Verbände.
    Frank und die von ihm befehligten Waräger hatten mit Hilfe der Volksarmee schließlich auch Luckenwalde und einige weitere Kleinstädte einnehmen können. Südlich von Potsdam hatten sie eine notdürftig eingerichtete Verteidigungslinie aus GCF-Verbänden und VVM-Trupps durchstoßen und den Gegner nach Westen vertrieben.
    Am 22. März erreichte die südliche Heeresgruppe endlich Berlin und postierte sich einige Kilometer vom Stadtrand entfernt. Am folgenden Tag hatten sich auch die aus dem Norden kommenden Volksarmisten am Rande der Metropole formiert und die Belagerung konnte beginnen.
    Inzwischen befanden sich fast 100000 GCF-Soldaten und etwa 40000 VVM-Milizionäre im noch immer von sozialen und ethnischen Unruhen erschütterten Hexenkessel Berlin. Keine sehr große Zahl, wenn man sie mit der geballt aufmarschierenden Streitmacht Artur Tschistokjows verglich. Doch die Zeit drängte, denn gewaltige Verbände feindlicher Soldaten waren von Westen her auf dem Weg nach Deutschland und sie wurden täglich größer.

    „The Rus have arrived!“, jammerte Sub-Gouverneur Dieter Bückling und krallte sich am Telefonhörer fest.
    Um ihn herum hatten sich Dutzende seiner Mitarbeiter versammelt, denen man die Angst deutlich ansehen konnte.
    Sein Gesprächspartner war kein Geringerer als der Weltpräsident selbst und dieser reagierte äußerst ungehalten, als er das ängstliche Gewimmer Bücklings am anderen Ende der Leitung vernahm.
    „The GCF-troops have to defend the city as long as they can ! Do you understand?”, knurrte das Oberhaupt des Weltverbundes.
    „Yes, Sir! They will fight till death! But my men and me would like to get the permission to leave Berlin, Mr. World President! Please!”, bettelte der Sub-Gouverneur.
    “But Berlin is the capita l of your sub-sector, Mr. Bückling!“, betonte der Weltpräsident mürrisch.
    “Yes, Sir!”, kam nur zurück.
    „Don`t you want to defend your city, Mr. Bückling?”
    “I don`t know… ”
    “You are a pathetic coward and it is a shame that you are a member of our organization!”, schrie der Weise seinen deutschen Diener

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