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Beverly Barton, Hexenopfer

Beverly Barton, Hexenopfer

Titel: Beverly Barton, Hexenopfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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hab ich mir auch gedacht. Ich hab Bobby Joe gesagt, er soll mich später anrufen.«
    Ausgelassenes Gelächter aus dem hinteren Bereich des Raums ließ alle aufhorchen. Jazzy und Lacy drehten rechtzeitig den Kopf und sahen, wie ein kichernder Dillon seinen Gegner auf den Rücken schlug, dann seinen Geldbeutel zückte und mehrere Scheine überreichte.
    »Der Typ muss ja wirklich gut sein«, sagte Lacy. »Ich hab noch nie erlebt, dass Dillon ein Spiel verloren hat, seit er hierherkommt.«
    »Wenigstens ist er kein schlechter Verlierer.«
    Während Dillon mit einem fast leeren Glas Whiskey-Cola zur Bar kam, betrachtete Jazzy den Mann, der die Kugeln zusammenschob und die Queues aufhängte. Den habe ich noch nie in Cherokee Pointe gesehen, und mir entgehen nicht viele Reisende, da mir eine Bar und ein Restaurant gehören und ich außerdem noch Teilhaberin einer Hüttenvermietung bin, dachte sie, während sie ihn von seinem zotteligen braunen Haarschopf, der auf den Kragen seines schwarzen Hemdes reichte, bis zu den Spitzen seiner abgewetzten schwarzen Lederstiefel musterte.
    Er war groß – einsachtzig, würde sie schätzen –, war schlank und muskulös, was jede Frau mit rotem Blut in den Adern anziehen würde, und hatte einen wiegenden Gang, der seine Selbstsicherheit zur Geltung brachte, obwohl er nicht großspurig war. Er war ganz in Schwarz gekleidet. Preiswerte Kleidung. Jeans. Schwarzes Flanellhemd mit weißem T-Shirt darunter, das am Ausschnitt sichtbar war. Aber sie würde jede Wette eingehen, dass ihn die Schuhe ein nettes Sümmchen gekostet hatten.
    Sie beobachtete ihn, als er quer durch den Raum an einen Tisch im hinteren Bereich ging. Er hatte einen leichtfüßigen, gemächlichen Gang, wie ein großer, selbstbewusster Tiger, der wusste, dass er der Herr im Dschungel war. Er ließ sich auf einen Stuhl fallen, an dem eine schwarze Lederjacke hing, nahm die Bierflasche, leerte den warmen Inhalt und stellte sie wieder ab. Er drehte sich halb herum und warf einen Blick über die Schulter, offensichtlich auf der Suche nach der Barkeeperin.
    Als Lacy schon hinter der Bar hervortreten wollte, sagte Jazzy: »Ich frage ihn mal, was er will.«
    Sie schlenderte zu seinem Tisch und ließ sich Zeit, damit er sie beobachten und ebenso mustern konnte, wie sie ihn. Als sie an seinen Tisch kam, lächelte er.
    »Was darf’s sein?«, fragte sie.
    »Nochmal dasselbe.« Er schaute auf die Bierflasche. »Und wie wär’s mit ein bisschen Unterhaltung?«
    »Während ich Ihr Bier hole, können Sie über ein interessantes Thema nachdenken.«
    Sein Lächeln wurde breiter, und für den Bruchteil einer Sekunde war sie wie verzaubert. Er sah nicht so gut aus wie ein Filmschauspieler, kein hübscher Junge, so wie Jamie, aber er war auf vollkommen männliche Weise verblüffend anziehend. Seine Augen hatten die Farbe von kräftigem Whiskey und funkelten golden. Und sein dunkelbraunes Haar wies dieselben honigfarbenen Töne auf.
    »Beeilen Sie sich«, sagte er mit tiefer, polternder Stimme.
    Jazzy kehrte an die Bar zurück und bat Lacy um ein Budweiser.
    »Sieht mir irgendwie gefährlich aus«, sagte Lacy.
    »Kann sein.« Jazzy nahm die Bierflasche. »Aber seit wann lasse ich mich von Gefahr einschüchtern?«
    Lacy kicherte.
    Nachdem Jazzy dem Fremden das Bier gereicht hatte, setzte sie sich auf den Stuhl ihm gegenüber. »Sie sind neu hier in der Stadt.«
    »Seit ein paar Tagen.« Er führte das kalte Bier an die Lippen, nahm einen tiefen Schluck und wischte sich dann den Mund mit dem Handrücken ab.
    »Wo wohnen Sie?«
    »Im Motel draußen an der Dreieinundzwanzig.«
    »Sie sollten eine meiner Hütten mieten«, schlug sie ihm vor. »Wir haben Winterpreise.«
    »Die Hütten gehören Ihnen?«
    Sie nickte. »Und diese Bar und das Restaurant nebenan.«
    Er pfiff leise. »Reiche Lady.«
    Jazzy lachte. »Weit gefehlt. Nur eine schwer arbeitende Frau, die weiß, wie sie mit ihrem Geld umgeht.«
    »Dann müssen Sie Jazzy sein. Oder soll ich Jasmine sagen?« Er nahm noch ein paar Schlucke aus der Flasche.
    »Jasmine Talbot«, erwiderte sie. »Aber meine Freunde nennen mich Jazzy.«
    »Darf ich Sie Jazzy nennen?«
    »Meinen Sie, wir werden Freunde?«
    Sein Lächeln verschwand. »Ich gehöre nicht zu denen, die einen guten Freund abgeben. Wie wär’s also, wenn wir einfach nur gute Bekannte bleiben … Jasmine.«
    Die Art, wie er ihren Namen aussprach, löste sinnliche Schauer in ihr aus. Ein weicher, zärtlicher Ton, den ein Mann im Bett

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