Bevor der Tod euch scheidet (German Edition)
möchtest es lieber behalten.“ Sie nahm seine Hand und drückte sie.
„Kennst du mich wirklich so gut?“, gab er seufzend zurück. „Du hast recht. Es widerstrebt mir, das Porträt zu zerstören. Eines Tages, wenn ich alt und grau bin, werde ich dieses Bild bewundern und daran zurückdenken, wie wir uns kennengelernt haben und wie wir es trotz aller Hürden am Ende doch noch geschafft haben.“
„Du bist ja doch ein Romantiker!“, rief sie mit strahlender Miene.
„Das ist Unsinn, und das weißt du genau“, widersprach er und sah sich abermals das Porträt an. „Wenn wir es nicht vernichten, werde ich es in meiner privaten Sammlung unter Verschluss nehmen müssen.“ Dann schaute er sie ernst an. „Ich werde tun, was immer du willst, Francesca.“
Ohne zu zögern ließ sie sich in seine Arme sinken. „Ich will, dass du dir dieses Porträt eines Tages ansiehst, wenn wir beide alt und grau sind. Dann können wir an diese Zeit in unserem Leben zurückdenken, und dann erinnerst du dich daran, wie wir uns begegnet sind, welche Verbrechen wir aufgeklärt haben und wie ich dich am Altar habe stehen lassen! Du wirst dich an den Abend erinnern, an dem wir kurz entschlossen geheiratet haben. Und du wirst an die guten und die schlechten Zeiten zurückdenken und daran, wie unsere Liebe mit jedem Tag noch ein wenig stärker wurde. Und während du das tust, Calder, spielen unsere Enkel in diesem Haus Fangen – in einem Haus, das dann von Liebe und Freude erfüllt ist, nicht von den Dämonen der Vergangenheit.“ Sie lächelte ihn an. „Ich bin dein Leuchtfeuer, weißt du noch? Ich möchte nicht, dass das Porträt vernichtet wird.“
Seine Augen glitzerten verdächtig, und er musste erst ein paar Mal zwinkern, dann sagte er: „Nur du, Francesca.“
Überglücklich küsste sie seine starke Brust. „Nur ich, Calder“, sagte sie lächelnd. „Nur ich.“
– ENDE –
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