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Bevor ich sterbe

Bevor ich sterbe

Titel: Bevor ich sterbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Downham
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nicht von Jake oder von meinem Sprung in den Fluss erzählen. »Na ja, als Nächstes sind Drogen dran.«
    »Drogen?«
    »Ja, und damit meine ich nicht Aspirin.«
    Er lacht. »Nein, das hätte ich auch nicht von dir gedacht.«
    »Meine Freundin wird mir etwas E besorgen.«
    »Ecstasy? Nimm lieber Pilze, die sind besser.«
    »Davon kriegt man Halluzinationen, oder? Ich will nicht von Totengerippen angefallen werden.«
    »Es ist mehr wie ein Traum, nicht wie ein Trip.«
    Das beruhigt mich nicht besonders, denn leider sind meine Träume anders als die anderer Leute. Da lande ich immer in öden, trostlosen Gegenden, von denen man ganz schlecht wegkommt, und wache verschwitzt und durstig auf.
    »Ich kann dir welche besorgen, wenn du willst«, sagt er.
    »Echt?«
    »Heute, wenn du möchtest.«
    »Heute?«
    »Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen.«

    »Ich hab meiner Freundin versprochen, nichts ohne sie zu machen.«
    Er zieht eine Augenbraue hoch. »Das ist ein großes Versprechen.«
    Ich schaue weg und zum Haus rauf. Dad wird bald aufstehen und direkt an seinen Computer wandern. Cal wird zur Schule abziehen. »Ich könnte sie anrufen, fragen, ob sie rüberkommt.«
    Er zieht den Reißverschluss seiner Jacke hoch. »Ist gut.«
    »Wo kriegst du sie her?«
    Ein gemächliches Lächeln zieht seine Mundwinkel nach oben. »Eines Tages nehme ich dich auf dem Motorrad mit und zeig es dir.« Mit seinem Lächeln macht er sich auf den Weg. Seine Augen umschließen mich, blassgrün im fahlen Frühlicht.

VIERZEHN
    W as glaubst du, wo er sie herkriegt, Zoey?«
    Sie gähnt herzhaft. »Legoland?«, sagt sie. »Spielwarenabteilung?«
    »Warum bist du so eklig?«
    Sie dreht sich auf dem Bett um und sieht mich an. »Weil er langweilig und hässlich ist, und schließlich hast du mich, ich weiß also wirklich nicht, wieso du überhaupt drauf eingegangen bist. Du hättest ihn nicht um Drogen bitten sollen. Ich hab dir doch gesagt, ich besorg uns welche.«
    »Du warst gerade nicht in der Nähe.«
    »Als ich letztes Mal geguckt hab, hast du im Krankenhaus flach auf dem Rücken gelegen, und ich hab dich besucht!«
    »Und als ich letztes Mal geguckt hab, war ich überhaupt nur dort, weil du mir gesagt hast, dass ich in einen Fluss hopsen soll!«
    Sie streckt die Zunge raus, also schaue ich wieder aus dem Fenster. Adam ist schon ewig wieder da, war ein halbes Stündchen drin, kam dann wieder raus und machte sich ans Laubharken. Ich hätte gedacht, er hätte mittlerweile mal an die Tür geklopft. Vielleicht sollen wir zu ihm gehen.
    Zoey kommt und stellt sich neben mich, und wir beobachten ihn zusammen. Jedes Mal, wenn er Laub auf die Schubkarre lädt, werden Dutzende Blätter vom Wind wieder runtergeweht und landen sanft auf dem Rasen.
    »Hat er nichts Besseres zu tun?«

    Ich hab gewusst, dass sie das fragen würde. Wenn sie warten muss, hat sie kein bisschen Geduld. Wenn sie Samen pflanzen müsste, würde sie ihn jeden Tag ausgraben, um nachzusehen, ob er schon wächst.
    »Er gärtnert.«
    Sie wirft mir einen vernichtenden Blick zu. »Ist er zurückgeblieben?«
    »Nein!«
    »Gehört er nicht in ein College oder so was?«
    »Ich glaub, er kümmert sich um seine Mutter.«
    Jetzt wird ihr Blick verschwörerisch. »Du stehst auf ihn.«
    »Nein.«
    »O doch. Du bist heimlich in ihn verliebt. Du weißt Sachen über ihn, die du unmöglich wissen könntest, wenn er dir egal wär.«
    Ich schüttle den Kopf, versuche sie von der Fährte abzubringen. Jetzt wird sie sich festbeißen und es groß aufblasen.
    »Stehst du jeden Tag hier rum und beobachtest ihn?«
    »Nein.«
    »Wetten, dass doch. Ich werde ihn fragen, ob er auch auf dich steht.«
    »Nein, Zoey!«
    Lachend läuft sie zur Tür. »Ich werd ihn fragen, ob er dich heiraten will!«
    »Bitte, Zoey. Mach keinen Scheiß.«
    Langsam kommt sie kopfschüttelnd quer durchs Zimmer zurück. »Tessa, ich hab gedacht, du hättest die Regeln kapiert! Lass nie einen Kerl in dein Herz – das endet tödlich.«
    »Und was ist mit dir und Scott?«
    »Das ist was andres.«
    »Warum?«
    Sie lächelt. »Da geht’s bloß um Sex.«
    »Stimmt doch gar nicht. Als du mich mit ihm im Krankenhaus
besucht hast, konntest du die Augen kaum von seinem Gesicht lassen.«
    »Quatsch!«
    »Ist aber so.«
    Früher hat Zoey so gelebt, als stünde die Menschheit unmittelbar vor ihrer Ausrottung, und es wäre sowieso alles egal. Aber in Scotts Nähe wird sie ganz weich und warm. Weiß sie nicht mal das über sich

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