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Bevor mir der Tod die Augen schließt (Ein-Linnea-Kirkegaard-Krimi) (German Edition)

Bevor mir der Tod die Augen schließt (Ein-Linnea-Kirkegaard-Krimi) (German Edition)

Titel: Bevor mir der Tod die Augen schließt (Ein-Linnea-Kirkegaard-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Vad Bruun , Benni Bødker
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Er holte tief Luft.
    »Ihr Name begegnete uns am Rande unseres Falls, und als wir in den Registern nach ihr suchten, tauchte der Name deines Vaters auf. Vielleicht saß tatsächlich eine Frau in dem Unfallwagen, und vielleicht heißt diese Frau Adèle de Clermont-Tonnere und ist eine berüchtigte Waffenhändlerin.«
    Linnea war aufgestanden und zog sich mit fahrigen Bewegungen an.
    Sie sah ihn abwartend an, während sie die engen Jeans schloss. Er war unsicher, wie viel er erzählen sollte. Nicht dass er viel mehr gewusst hätte. May Tantawi war über den PET an eine Liste mit Clermont-Tonneres Kontakten gelangt, und er hatte den Namen von Linneas Vater darauf sofort erkannt. Mehr nicht. Ob Hans Peter Kirkegaard nur ein zufälliger Bekannter war, den die Franzosen identifiziert hatten, oder ob er Bestandteil ihrer Ermittlungen war, konnte er nicht sagen. Thor hatte einen Schock erlitten, als er den Namen gesehen hatte, aber im Grunde konnte er unmöglich wissen, ob er dem Ganzen überhaupt Bedeutung beimessen sollte. Vermutlich tauchten jeder Beamte und jede Geschäftsverbindung, mit denen die Französin im Laufe der Jahre Kontakt hatte, auf solchen Listen auf, und seien sie noch so legitim.
    »Schatz, willst du dich nicht wieder hinsetzen und mit mir reden?«
    Er wusste, dass Linnea dieses kleinbürgerliche Kosewort hasste, aber er versuchte verzweifelt, den Abend zu retten. Jetzt war sie schon bei ihrem Pullover angelangt.
    »Das kommt dir bestimmt sehr gelegen, dass du die Tochter des Waffenhändlers vögelst, was? Und dann hast du dir gedacht, du könntest mir ein paar schmutzige Details entlocken, wenn du mir nur ein bisschen guten Wein vorsetzt und mir übers Haar streichst.«
    Linnea sah sich im Schlafzimmer um, ohne Thor eines Blickes zu würdigen, und fand schließlich, was sie suchte. Sie griff nach ihrer Tasche, und Thor folgte ihr durchs Wohnzimmer in den Flur, wo sie noch vor kurzem übermütig ihre Jacken auf den Boden geschleudert hatten.
    Als sie in der Tür stand, die auf den Cæciliavej hinausging, drehte sie sich endlich zu ihm um. Ihre Stimme klang kühl.
    »Ich fahre zu mir. Dann hast du auch mehr Zeit für deinen ach so wichtigen Fall.«
    »Linnea, verdammt …«
    Aber sie war schon die Treppe hinuntergelaufen und auf dem Weg durch den Garten. Thor ging ihr einige Schritte nach, gab dann aber auf. Erst als er hörte, wie sie die Autotür hinter sich zuknallte, begriff er, dass er bei minus fünf Grad splitternackt vor seiner Haustür stand.
    *
    »Ich muss in einer Viertelstunde wieder zurück sein.«
    Nora Levitan sah Warwick mit einem gehetzten Blick an. Sie setzte sich in den Sessel neben ihn und schlug die Beine übereinander, so dass die Stiefelette mit einem Stilettoabsatz, der unmöglich bequem sein konnte, aggressiv in den Raum ragte. Dann entschied sie sich anders, neigte die Beine ein wenig zur Seite und lehnte sich halb über den filigranen Fayencetisch, der zwischen ihnen im geräumigen Vorzimmer des Verteidigungsministeriums stand.
    »Nach der Pause bin ich an der Reihe, einen kurzen Überblick zu geben«, fuhr sie fort. »Sollen wir nicht einfach sagen, dass die hohen Herren nicht mit unserer Bearbeitung des Falls zufrieden waren?«
    Wenn Dänen im Ausland ermordet wurden, war das einzig und allein ein Fall für die Polizei in dem betreffenden Land, auch wenn sie, wie im Falle Somalias, kaum existierte. Die dänische Polizei hatte im Ausland keine Ermittlungsbefugnis, auch nicht, wenn dänische Staatsbürger involviert waren, und in Wahrheit auch kein Interesse daran, einen Fall außerhalb der Landesgrenzen aufzuklären. Aber dies war etwas anderes. Die Register des Abschirmdienstes waren mit unnützen Informationen überfüllt – ausgehend von dem klassischen Schrottsammlerprinzip, dass man nie sagen konnte, wann man für irgendetwas davon doch Verwendung hatte. Hier war Warwick zu seinem Erstaunen auf eine Verbindung gestoßen, als er aus reiner Routine die Namen der drei Entwicklungshelfer überprüfte, die in einer Mail des Außenministeriums erwähnt worden waren. Der Bescheid vom Ministerium kam automatisch, weil alles, was dänische Staatsbürger in einem terrorgefährdeten Land betraf, in hohem Maße auch den Abschirmdienst betraf.
    »Die drei Dänen in Mogadischu wurden liquidiert.«
    Warwick sah Nora Levitan an.
    »Und was hat das mit der Untersuchung eines Überfalls auf ein Containerschiff durch das Militärgericht zu tun?«, fragte sie.
    »Dazu komme ich

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