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Bevor mir der Tod die Augen schließt (Ein-Linnea-Kirkegaard-Krimi) (German Edition)

Bevor mir der Tod die Augen schließt (Ein-Linnea-Kirkegaard-Krimi) (German Edition)

Titel: Bevor mir der Tod die Augen schließt (Ein-Linnea-Kirkegaard-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Vad Bruun , Benni Bødker
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Sie?«
    »Kann sein. Ich kenne die Damen nicht alle persönlich.«
    »Ich muss sie finden, und zwar sofort. Entweder Sie erzählen mir, was Sie wissen, oder ich sorge dafür, dass dieser Laden komplett auf den Kopf gestellt und überprüft wird. Ausschankgenehmigung, Steuer, Aufenthaltsgenehmigungen, einfach alles. Und selbst wenn Sie und Ihre Geschäfte so unschuldig wären wie ein frisch gepuderter Babypopo, müssten Sie zwangsläufig für mehrere Wochen dichtmachen.«
    »Ich kann Ihnen wirklich nicht helfen.«
    Brede schob das Foto zurück zu Thor.
    »Es geht weder Sie noch mich etwas an, ob ein Mädchen Lust auf ein bisschen männliche Gesellschaft hat und anschließend ein Geschenk annimmt. Macht sie das zu einer Prostituierten? Aber jetzt müssen Sie mich entschuldigen, ich habe nämlich zu tun.«
    »Nicht bevor wir beide miteinander fertig sind.«
    »Ich weiß nicht, was Sie meinen. Wir sind so was von fertig miteinander.«
    Inzwischen hatten sich zwei neue Rausschmeißer still und heimlich ins Büro geschlichen, und Thor nickte.
    »Immer mit der Ruhe, ich finde selbst hinaus.«
    Doch schon im nächsten Moment hatten die beiden ihn gepackt und hoben ihn trotz seiner lautstarken Proteste vom Stuhl. Sie trugen ihn einen Gang entlang, der mit Ranken von grünen Plastikblättern dekoriert war. Wütend brüllte Thor die verschlossene Tür an. Dann machte er eine Vierteldrehung und konnte einen Schlag auf dem Kinn des einen Rausschmeißers landen. Er unternahm einen Versuch, sich ganz zu befreien, indem er wild um sich trat, doch schon im nächsten Moment traf ihn eine rechte Gerade direkt über dem Kinn. Eine halbe Minute später stand Thor zum zweiten Mal an diesem Abend unverhofft in der Kälte vor einer Tür, diesmal mit dem Rücken zum Hintereingang des Dollhouse, in einem Hof, der vermutlich auf die Reventlowsgade führte. Er stöhnte vor Schmerz und vermutete, dass er am nächsten Tag ein hübsches Veilchen haben würde. Doch schon im nächsten Moment bemerkte er, dass er nicht allein war.
    »Ist Anisa etwas zugestoßen?«
    Er starrte die blonde Frau an, die unbemerkt in der Dämmerung aufgetaucht war. Er erinnerte sich daran, dass es die Kellnerin von der Bar war, und fühlte sich mit einem Mal vollkommen nüchtern.
    »Kennst du sie?«, fragte er. »Brede hat angedeutet, dass sie für ihn arbeitet.«
    Er trat auf das Mädchen zu und versuchte, sie mit in die Dunkelheit zu ziehen, weg von der Tür, damit sie nicht gesehen wurden. Er bot ihr seine Jacke an, weil ihr winziges Top angesichts der Temperaturen ziemlich unpassend schien, aber sie schüttelte nur den Kopf und machte Anstalten zu gehen, als würde sie bereits bereuen, ihn angesprochen zu haben.
    »Sie kommt nicht hierher, sie ist eins von Innocents Mädchen.«
    »Wie meinst du das?«
    »Father Innocent«, sagte die Frau.
    Im nächsten Moment hatte sie sich bereits umgedreht, und Thor streckte sich zu spät nach ihr aus. Drei schnelle Schritte, und sie war wieder im Dollhouse verschwunden, und Thor konnte nichts anderes tun, als in der Kälte stehen zu bleiben und auf die verschlossene Tür zu glotzen. Er wusste nicht, wem er trauen sollte. Brede konnte ihm das Mädchen theoretisch auch hinterhergeschickt haben, um ihn zu verwirren. Aber er war geneigt, auf seinen Instinkt zu vertrauen. Und der sagte ihm, dass Brede versucht hatte, ihn auf den Arm zu nehmen, wohingegen das Mädchen Anisa tatsächlich kannte und ihm helfen wollte. Obwohl er nicht durchschaute, was ihre kryptische Bemerkung zu bedeuten hatte.
    Vater Unschuldig?

24
    E s gibt ihn also tatsächlich?«
    Thor drehte sich zu Kraus um, der soeben zur Tür hereingerollt war und auf den Bildschirm starrte, wo ein großes Bild von einem schwarzen Mann mit einem Mikrofon zu sehen war. Darüber stand die Überschrift »Komm und lass Gottes Kraft in deinem Leben wirken«.
    Zur speziellen Architektur des Politigården zählte unter anderem auch, dass es direkte Verbindungen zwischen den Büros gab. Die Flure vor den Büros waren meistens menschenleer, weil man die Abteilung für Personengefährdende Kriminalität durchqueren konnte, indem man von Büro zu Büro ging oder die Strecke, wenn man faul war, auf dem Schreibtischstuhl rollend zurücklegte.
    »Dabei war ich mir eigentlich sicher, dass dein Father Innocent einfach zu gut ist, um wahr zu sein.«
    »Es gibt ihn wirklich«, sagte Thor. »Innocent Musoni. Ihm eilt der Ruf voraus, etwas so Interessantes zu sein wie ein ›faith healer‹. Auf

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