Bewahre meinen Traum
einem anderen Mann auszugehen für sie einfach nicht funktionierte.
Und hier war er nun, Greg, der Verabredungen mit anderen Männern für sie vollkommen sinnlos gemacht hatte, und fragte, ob er hineinkommen dürfe.
Ohne ein Wort trat sie beiseite, hielt die Tür auf und schloss sie hinter ihm.
„Ich nehme nicht an, dass es dir in den Sinn gekommen ist, mit mir zu sprechen, bevor du Max gesagt hast, dass er aus der Mannschaft austreten und für die Hornets arbeiten soll“, sagte er.
Oh. Ups. „Nein“, gab sie zu. Sie glaubte nicht, Max gesagt zu haben, er solle aufhören, aber sie hatte ihm auch nicht davon abgeraten.
„Er ist nicht einmal dein Kind.“
„Ich denke, das war mir bewusst. Und du hast recht, Greg, ich hätte mich mit dir absprechen sollen – oder besser noch, ich hätte dich die Situation regeln lassen sollen.“ Sein Gesichtsausdruck brachte sie zum Lächeln, sie konnte einfach nicht anders. „Was? Hast du gedacht, ich würde jetzt mit dir einen Streit anfangen, oder was?“
„Äh, ja, ehrlich gesagt hatte ich das erwartet.“
Sie erzählte ihm nicht, dass Max sie absichtlich in die Irre geführt hatte und glauben ließ, Greg wüsste um die Situation. Das war etwas, das Max mit seinem Vater ausmachen musste. „Ich streite mich nicht, wenn ich weiß, dass ich im Unrecht bin“, erklärte sie. „Ich suche auch keine Ausreden, aber Fakt ist, dass ich nie einen Partner in der Kindererziehung hatte. Ich habe alle Entscheidungen ganz alleine getroffen. Der Gedanke, mich mit jemandem abzusprechen – überhaupt diese ganze partnerschaftliche Nummer –, ist für mich ein vollkommen fremdes Konzept.“
„Wir sind Geschäftspartner. Wenn es ums Inn geht, sind wir gleichberechtigt. Aber wenn es um meine Kinder geht …“
„Halte ich mich besser zurück?“ Sie biss sich auf die Unterlippe. Es gab so viel, was sie sagen könnte, so viel, was sie sah, wenn sie Greg und seine Kinder anschaute … Das, wovor sie sich immer gefürchtet hatte, war passiert. Sie fühlte sich zu dieser Familie hingezogen. Nicht nur zu Greg, sondern auch zu Max und Daisy. Das geht dich nichts an, rief sie sich ins Gedächtnis. „Okay“, sagte sie. „Ich halt mich da raus.“
Ihr Einverständnis schien ihn zu überraschen. „Äh, okay.“
„Aber ich brauche ein wenig Klarheit, Greg. Wenn es um deine Kinder geht, willst du da nun meine Meinung hören oder nicht? Oder nur, wenn es dir in den Kram passt?“
„Hey, ich habe dich nicht gebeten …“
„Doch“, sagte sie. „Hast du. Vielleicht nicht wegen Max’ Little-League-Team, aber wegen anderer Sachen, und das weißt du.“ Sie nahm das Handtuch vom Kopf und musterte ihn verstohlen. Trotz der Wärme sah er in seinen Shorts und dem Hawaiihemd kühl und gelassen aus. Warum musste er so verdammt … alles sein?
Sie versuchte, wegen des Zustands ihrer Wohnung nicht allzu gehemmt zu sein. Doch das war schwer, wünschte sie sich doch, sich die paar Minuten genommen zu haben, die sie brauchte, um das Geschirr zu spülen, den Stapel halb gelesener Bücher auf dem Wohnzimmertisch zu richten, die Wäsche, die sie vor – ups – zwei Tagen aus dem Trockner genommen hatte, zusammenzulegen und wegzupacken.
Greg konzentrierte sich allerdings ganz auf sie. Er schien nicht mehr weiterzuwissen.
„Lass mich raten“, sagte sie. „Du bist hierhergekommen, weil du dich auf einen schönen Streit gefreut hast, und nun weißt du nicht, was du mit all der überschüssigen Energie anfangen sollst.“
Er zuckte mit den Schultern. „So in der Art.“
„Das mit Max tut mir wirklich leid“, sagte sie. „Für Dino Carminucci und Bo Crutcher verbürge ich mich. Ich kann für jeden im Team die Hand ins Feuer legen. Max wird eine Menge von ihnen lernen – nicht nur ihre schlechten Angewohnheiten. Es hat mich drei Jahre gekostet, das Team zu überzeugen, nach Avalon zu kommen, und in der Zeit habe ich einige von ihnen sehr gut kennengelernt.“
Greg nickte. An seinem Kiefer zuckte es. „Ich weiß nicht, wie mir das entgehen konnte“, sagte er. „Wie konnte ich übersehen, wie unglücklich mein Sohn in seinem Team war? Ich meine, ich wusste, dass er seine guten und schlechten Phasen hatte, aber ich habe nicht geahnt, dass er bereit war, alles hinzuschmeißen. Deshalb war ich so auf Krawall gebürstet. Ich war wütend auf mich selber.“
„Kinder können eine ganze Welt vor ihren Eltern verstecken, das weißt du.“ Sie machte eine Pause und betrachtete seine
Weitere Kostenlose Bücher