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Bewahre meinen Traum

Bewahre meinen Traum

Titel: Bewahre meinen Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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geklärt haben. Danke fürs Bier. Wir sehen uns.“
    Er war so schnell verschwunden, dass sie mit offenem Mund auf dem Sofa saß und keinen Ton herausbrachte. „Unglaublich“, murmelte sie schließlich und stand auf, um die Flaschen in die Küche zu bringen. Sie sagte sich, dass es keinen Grund gab, sich verletzt zu fühlen – aber sie tat es trotzdem. Aber warum? Sie hatte ihm einen Korb gegeben und war nur verletzt, dass er gegangen war, obwohl er damit doch nur das getan hatte, worum sie ihn gebeten hatte.
    Nein, warte. Er hätte die Bedeutung hinter Nichts daran stimmt erkennen müssen. Er hätte ihr nicht zustimmen und dann abhauen dürfen. Er hätte bleiben müssen und … was?
    Sie wusch die Bierflaschen aus und stellte sie in die übervollen Recyclingeimer. Dann stand sie an der Spüle und starrte auf das ungespülte Geschirr. Eine Müslischale und ein Löffel, die traurigen Überbleibsel eines einsamen Abendessens.
    Der Anblick drückte irgendeinen Knopf bei Nina, und sie fiel in sich zusammen. Sie war nie jemand gewesen, der schnell weint, aber jetzt wurde sie von schmerzhaften Gefühlen übermannt. Greg schien es nichts auszumachen, sie von einer Sekunde auf die andere fallen zu lassen. Das war nicht fair. Endlich hatte sie jemanden getroffen, in den sie sich richtig verlieben könnte, und dann war er der Falsche für sie. Nicht nur das, er interessierte sich noch nicht einmal für sie. Er war nur zu bereit, mit ihr zu flirten und sich dann abzuwenden, einfach zu gehen. Für ihn war es nur ein Spiel. Er hatte keine Ahnung, was er ihr damit antat. Schluchzer erschütterten ihren Körper, und Tränen brannten auf ihren Wangen. Es war keine Erleichterung für Nina, kein wohltuender Ausbruch, nach dem man sich gereinigt und emotional gesund fühlte. Es war ein Augenblick des Schmerzes und einer so tiefen Verzweiflung, dass sie beinahe das Telefonklingeln überhört hätte.
    Sie entschied sich, es zu ignorieren. Sie brach nicht oft zusammen und weinte. Dieser Luxus war einer alleinerziehenden Mutter nicht vergönnt. Also würde sie das jetzt durchziehen und sich durch nichts davon ablenken lassen.
    Doch das hielt sie nicht durch. Sie warf einen Blick auf die Anruferkennung sah Bellamy, G. und seine Nummer.
    Oh Gott. Wenn sie jetzt ranginge, würde er die Verzweiflung in ihrer Stimme hören. Vielleicht würde er sie sogar danach fragen oder schlimmer noch, ihm würde bewusst, dass er der Grund dafür war. Andererseits, wenn sie nicht ranging, würde er wissen, dass sie ihm aus dem Weg ging und ebenfalls wissen, dass sie am Boden zerstört war. Was bedeuten würde, er käme zurück und würde sehen, in welchem Zustand sie sich befand und …
    „Hallo?“ Sie ging nach dem neunten Klingeln ran.
    „Nina, ich bin’s, Greg.“
    „Ja?“ Sie machte eine Pause, schluckte einmal und versuchte, so normal wie möglich zu klingen. „Hast du was vergessen?“
    „Und ob ich das hab.“ Er lachte unterdrückt. „Ich habe die grundlegendste Dating-Regel vergessen. Tauche niemals unangekündigt auf.“
    „Wir daten nicht.“
    „Ich weiß. Meine Schuld.“
    „Greg …“
    „Deshalb rufe ich an. Ich habe mich gefragt, ob du mit mir ausgehen würdest.“
    „Was?“
    „Ausgehen. Mit mir. Du weißt schon, ein offizielle Verabredung. Für unsere erstes offizielles Date bin ich dir eine formelle Einladung schuldig. Eine erste Verabredung sollte etwas Besonderes sein, für den Fall, dass etwas daraus wird; dann kann man den Enkelkindern davon erzählen, wenn sie fragen, wie das erste Date war, und muss ihnen nicht sagen, dass es ein Abend mit verschwitztem Sex auf einem Sofa war – nicht, dass damit irgendwas nicht in Ordnung wäre. Ich persönlich finde das anturnend, aber ich wollte dich fragen …“
    „Nein.“ Tränen stiegen ihr wieder in die Augen. Sein Versuch, das Ganze mit Humor zu sehen, tat weh. Alles tat weh. „Ich werde nirgendwo mit dir hingehen, Greg. Aber danke.“
    „Das ist nicht die Antwort, die ich mir erhofft hatte“, sagte er.
    „Es ist aber die einzige Antwort, die ich für dich habe.“ Sie zitterte unter dem Versuch, ihre Stimme unter Kontrolle zu bringen. Während sie sprach, tigerte sie unruhig auf und ab und kämpfte mit ihren Emotionen. Sie hasste es, sich in dieser Position zu befinden. Hasste die Tatsache, dass es eine Qual war, ihre Gefühle zurückzuhalten und ihre Sehnsucht nach etwas, das einfach unmöglich war.
    Er sagte noch was, aber sie hörte ihm nicht zu. „Tschüss,

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