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Bewahre meinen Traum

Bewahre meinen Traum

Titel: Bewahre meinen Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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angespannten Schultern und die zu Fäusten geballten Hände. „Setz dich, Greg.“
    Er schüttelte den Kopf. „Heute ist dein freier Abend. Ich nahm an, du würdest ausgehen.“
    „Was dich allerdings nicht davon abgehalten hat, zu mir zu kommen.“
    „Ich gehe, wenn …“
    „Ich habe dich gerade eingeladen, dich hinzusetzen. Was möchtest du trinken? Das Übliche?“
    „Ich habe was Übliches?“
    „Das Sommer-Ale der örtlichen Brauerei.“
    Sie ging zum Kühlschrank, holte eine Flasche heraus und schnappte sich auf dem Rückweg eine Tüte Salzbrezel vom Tresen. „Du sollst dich hinsetzen.“
    Ohne sie aus den Augen zu lassen, öffnete er das Bier und nahm einen Schluck. „Wir sollten uns beide hinsetzen.“
    Sie gingen zum Sofa. Nina versuchte, ganz ungezwungen zu wirken, als sie einen Stapel Bücher und den Wäschekorb beiseiteräumte, um Platz für sie beide zu schaffen. Eines ihrer Lieblingslieder der Dixie Chicks erklang aus der Stereoanlage, traurig und zugleich schön und weise und tröstend. Nina wandte sich Greg zu und zog ein Knie an die Brust. „Was tun wir hier, Greg?“
    „Ich bin mir nicht sicher. Ich weiß nur, dass ich vermutlich explodiere, wenn du mit noch einem einzigen anderen Kerl ausgehst.“
    Das war sehr ehrlich von ihm. „Also sollte ich meine freien Abende alleine verbringen, um dich vor dem Explodieren zu bewahren.“
    „Nein. Du solltest deine freien Abende mit mir verbringen.“
    „Das könnte allerdings mich zum Explodieren bringen“, gestand sie ebenso freimütig.
    „Ja, man sagt ich hätte diesen Effekt auf Frauen.“
    Sie warf ein Kissen nach ihm. „Ich dachte, du wärst gekommen, um über Max zu reden.“
    „Das haben wir doch. Über Max geredet. Ich hab gesagt, dass ich wütend bin über das, was passiert ist, und du hast es erklärt und nun müssen wir uns der Tatsache zuwenden, dass du mir nie erzählt hast, welche eigenen Pläne du für das Inn hattest.“
    Ihre Wangen wurden ganz heiß, und das lag nicht an der Nachtluft. Er wusste es. Wie hatte er es herausgefunden? „Ich weiß nicht, wovon du sprichst.“
    „Daisy hat es mir heute Abend erzählt. Sie hat es von Sonnet – der Grund, warum du so wütend warst, das ich das Anwesen von der Bank gekauft habe, war, weil du es selber haben wolltest.“ Er nahm einen tiefen Schluck Bier und stellte die Flasche beiseite.
    Sie sträubte sich, es zuzugeben. „Und was wäre, wenn?“
    „Du hättest was sagen können.“
    „Und mich damit noch mitleiderregender machen, als ich es sowieso schon bin?“
    „Nina, du bist noch nie mitleiderregend gewesen.“
    Doch, dachte sie, bin ich wohl. Und sie war naiv gewesen, hatte gedacht, die Welt würde nur darauf warten, dass sie das Inn selber kaufen könnte. Hatte sie wirklich geglaubt, in der Zwischenzeit würde niemand auftauchen? Warum hatte sie es dem Zufall überlassen? Warum hatte sie ihren Plan nicht abgesichert?
    „Du hättest es mir sagen sollen“, sagte Greg.
    „Hättest du dann deine Meinung geändert?“
    „Ich glaube nicht.“
    „Dann gibt es nichts weiter zu besprechen. Ich habe immer davon geträumt, das Inn eines Tage zu besitzen. Nachdem du es gekauft hattest, musste ich einen anderen Traum finden.“
    „Und, hast du?“
    „Ich gucke noch …“
    Er schaute sie an, wie sie da saß in ihrem zu großen Baseball-Hemd. Ihr Haar war noch feucht und ungekämmt. Sie versuchte, nicht an ihre bloßen Füße zu denken, den abgesplitterten Nagellack. „Ich will nicht mehr darüber sprechen.“
    „Okay. Themenwechsel. Also, willst du heute Abend ausgehen? Vielleicht irgendwohin, wo es eine Klimaanlage gibt?“
    Sie schüttelte den Kopf. Das hier lief nicht gut – wie alle ihre Versuche mit Männern. Sie war zu ungeschickt, zu geradeheraus, zu fordernd und definitiv zu schlampig. Außerdem sollten erste Dates in einem eleganten Setting stattfinden, mit Duftkerzen und sanfter Musik, die das in goldenes Licht getauchte Pärchen umschwebte. Sie hätte drei Stunden damit zubringen sollen, sich fertigzumachen und aufzuhübschen. Ein Sprung in den See zählte nicht.
    Und das Essen. Es sollte Champagner und etwas Leichtes, Elegantes geben, wie Vichyssoise oder Sushi, nicht Bier und Brezel.
    „Komm schon, Nina, was meinst du?“, fragte er. „Haben wir ein Date?“
    „Nichts daran stimmt“, platzte es aus ihr heraus.
    Er starrte sie an. „Du hast recht. Du hast absolut recht.“ Er trank das Bier in einem Zug aus und stand auf. „Schön, dass wir das mit Max

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