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Bewahre meinen Traum

Bewahre meinen Traum

Titel: Bewahre meinen Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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kennenlernst.“ Sie sprach über Julian Gastineaux, eines ihrer Lieblingsthemen. „Ich weiß, ich hab dir Bilder geschickt, aber in echt ist er noch viel unglaublicher.“
    „Was hast du ihm über mich erzählt?“, wollte Sonnet wissen.
    „Dass du ekelerregend perfekt bist, aber man dir das nicht übel nehmen sollte“, erwiderte Daisy.
    „Klar“, sagte Sonnet. „Ich und perfekt.“
    „Totales Wunderkind, Einserschülerin, und sieh dir nur mal all die Sachen an, die du diesen Sommer während eines Praktikums gemacht hast. Du bist eine internationale Frau voller Geheimnisse.“
    Sonnet gähnte. „Das kauf ich dir nicht ab. Ich klinge ja total langweilig.“
    „Hast du irgendwelche Jungs kennengelernt?“
    „Hallo? Das war eine Militärbasis. Da wimmelt es nur so von Männern. Allerdings hat sich keiner von denen für mich interessiert. Sie haben alle nach Mädels Ausschau gehalten, die … abenteuerlustiger waren, wenn du weißt, was ich meine.“ Sonnet hatte während der Highschool entschieden, dass sie keinen Sex vor der Ehe haben würde, eine Idee, die Nina aus vollem Herzen befürwortete.
    „Oh ja“, sagte Daisy. „Ich weiß genau, was du meinst.“
    „Okay, ihr zwei“, sagte Nina mit übertriebener Fröhlichkeit, weil ihr dieses Thema nicht behagte. „Ich bringe mal die Gläser rein und lasse euch ein wenig Zeit für euch.“ Sie ging in die Küche und machte extra viel Lärm beim Abwaschen der Gläser. Sonnet machte keine große Sache aus ihrem Abstinenzschwur, aber Nina wusste, dass sie es sehr ernst meinte. Und warum auch nicht? Nachdem sie gesehen hatte, welchen Einfluss vorehelicher Geschlechtsverkehr auf ihr eigenes Leben gehabt hatte, war Sonnet entschlossen, einen anderen Weg einzuschlagen.
    Nina stellte das Radio an und summte mit, während sie die Wäsche aus dem Trockner zusammenlegte und den Stapel in Sonnets Zimmer brachte. Wobei Zimmer übertrieben war, es war eher eine Schlafkoje mit einem Fenstersitz, der als Doppelbett fungierte. Anders als Nina mochte Sonnet es ordentlich und aufgeräumt. Sie hatte ihren Koffer bereits ausgepackt und alle Sachen mit einer militärischen Präzision aufgehängt, die sie vermutlich von ihrem Vater geerbt hatte. Die Geschenke, die sie mitgebracht hatte, standen fein säuberlich auf einem Regal – kleine Andenken aus Delfter Porzellan und ein Stückchen handgeklöppelter Spitze.
    Als Nina wieder nach draußen kam, war es erstaunlich still. Daisy schaute zu ihr auf. „Sie schläft tief und fest. Der Jetlag hat sie schließlich doch noch eingeholt. Meinst du, wir sollten versuchen, sie ins Bett zu bringen?“
    Nina strich mit der Hand über Sonnets Haar. „Das mache ich später.“
    Daisy Augen strahlten, sie schien voller Energie zu stecken. „Ich bin froh, dass sie zurück ist.“
    „Ich auch.“ Nina weigerte sich, daran zu denken, dass Sonnet schon bald wieder abreisen würde. „Du musst wegen der Hochzeit ganz schön aufgeregt sein“, sagte sie.
    „Ich bin wegen einer ganzen Menge Dinge ziemlich aufgeregt.“
    „Das ist gut. Du hast auch vieles, worauf du dich freuen kannst.“ Nina spürte, dass Daisy aus einem bestimmten Grund noch hier war. „Ist alles in Ordnung bei dir?“
    „Klar. Ich meine, es ist ein bisschen komisch, jetzt wo meine Mutter da ist, aber das war zu erwarten. Man merkt, dass sie sich hier in Avalon wie ein Fisch auf dem Trockenen fühlt.“
    „Na ja, es ist ja auch ein ganz schöner Sprung von den Hauptstädten Europas zu einer Stadt wie dieser. Ich bin sicher, sie wird es gut überstehen.“
    Schweigen breitete sich zwischen ihnen aus. Es gab ein paar Sachen, die Nina Daisy gerne fragen würde, aber sie hielt sich zurück. Sie hatte sich schon zu sehr mit dieser Familie verstrickt. Aber sie konnte abwarten und zuhören.
    Sie musste nicht lange warten. Daisy sagte: „Weißt du, ich dachte, ich würde für immer bei meinem Vater wohnen bleiben müssen, weil er mich braucht. Und ich schulde ihm das, das weiß ich, aber ich wünschte, ich würde wissen, dass er auch ohne mich glücklich wird.“
    Nina war überrascht. Das hatte sie nicht erwartet. „Nur um das klarzustellen“, sagte sie. „Du sprichst über deinen Vater?“
    „Ja, über wen sonst?“
    Nina war bewegt. Hatte Sonnet sich auch solche Gedanken über sie gemacht? Allerdings nahm sie an, dass noch eine tiefere Bedeutung hinter Daisys Aussage steckte. „Und ich vermute, du hast ihm gegenüber noch nichts davon erwähnt.“
    „Er würde mir nur

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