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Bewahre meinen Traum

Bewahre meinen Traum

Titel: Bewahre meinen Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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fragte Philip, der seinem Vater unglaublich ähnlich sah, als er sich nun an ihnen vorbei zum Spiegel drängte.
    „Nina Romano, Gregs Geschäftspartnerin“, sagte Charles.
    Philip beugte sich ein wenig zum Spiegel vor, um seine Fliege zu binden. „Ja, sie kommt auch. Greg ist ganz verrückt nach ihr. Er glaubt, dass es keiner weiß, aber wir wissen es alle.“
    Greg packte Philips Ärmel und zog ihn daran vom Spiegel fort. „Mundhalten“, sagte er. „Hast du nicht irgendwelche brautväterlichen Pflichten zu erledigen?“ Er schob sich an seinem Bruder vorbei, um seine eigene Fliege zu richten.
    „Olivia ist bei ihrer Mutter.“ Philip setzte eine schmerzhafte Miene auf. Er war seit beinahe zwei Jahrzehnten geschieden, und seine Ex schaffte es immer noch, schwierig zu sein – eine Situation, die noch schlimmer wurde, als Philip herausfand, dass Jenny seine Tochter war. Greg schickte einen kurzen Dank an Sophie, die überhaupt nicht schwierig war. Sie war im Verlauf der Scheidung genauso gewesen wie in der Ehe – meistens abwesend.
    Charles warf ihm einen neugierigen Blick zu. „Ich kann es kaum erwarten, sie kennenzulernen.“
    Greg legte das lange Ende der Fliege in eine Schleife; seine Bewegungen waren präzise und geübt, was seltsam war, weil er seit Jahren keinen Smoking mehr getragen hatte. Ehrlich gesagt war das hier der gleiche verdammte Smoking, den er schon als Trauzeuge bei Philips Hochzeit getragen hatte und bei seiner eigenen. Beide Ehen waren gescheitert. Vielleicht war das ein Pech bringender Smoking. „Bin ich verrückt, wenn ich glaube, ich könnte das noch einmal machen?“
    „Vielleicht. Aber wieso sollte dich das aufhalten?“
    „Ich will es dieses Mal nicht vermasseln, Dad.“
    „Dann halte dich an deinen eigenen Rat. Gib dein Bestes und versuche nicht, die Zukunft vorherzusagen.“
    Über das Gelände zu schlendern, an den Spielfeldern, den Wanderwegen und den Schlafbaracken vorbei, erfüllte Greg mit Erinnerungen. Auf dem Ballspielfeld hatten Max und einige der anderen Jungs bereits ihre Jacken ausgezogen und warfen ein paar Körbe. Greg rief ihm nur zu, mit seinen Hochzeitssachen vorsichtig zu sein, und ging dann weiter. Er merkte, wie seine Gedanken zu Nina wanderten. Noch waren die Hochzeitsgäste nicht angekommen. Vielleicht sollte er Sophie aufsuchen. Immerhin war das hier der Ort, wo auch sie beide vor langer Zeit geheiratet hatten. Er fühlte sich seltsam losgelöst von der Vergangenheit und fragte sich, ob es Sophie genauso ging. Seit sie für die Hochzeit nach Avalon gekommen war, hatte er nur sehr wenig Zeit mit ihr zusammen verbracht. Die Wunden, die ihre Scheidung hinterlassen hatte, waren zwar vernarbt, aber sie taten immer noch weh, und keiner von ihnen verspürte das Bedürfnis, herauszufinden, wie weit die Heilung wirklich schon fortgeschritten war. Alles in allem schlugen er und Sophie sich aber ganz gut in ihrer Rolle als Expartner. Ganz sicher waren sie darin besser, als sie es als Verheiratete gewesen waren.
    Er dachte daran, was Max vorhin gesagt hatte. War das alles, was der Junge behalten hatte? Greg hoffte, dass Max sich auch an die guten Zeiten, die glücklichen Momente erinnerte. Ja, die waren langsam immer weniger geworden, das konnte er nicht leugnen. Und niemand hatte es ansprechen wollen. Letzten Endes hatten sie jedoch alle den Schatten der Veränderung gesehen, der sich wie Sturmwolken über ihren Himmel gelegt hatte. Wenn sie alle vier zusammen waren, hatte es sich am Ende nicht mehr wie eine Familie angefühlt. Die grundlegende Verbindung, die selbst in ihren besten Zeiten äußerst dünn gewesen war, war nun vollkommen verschwunden. Sicher, es gab immer noch Liebe und Fürsorge – für die Kinder. Zwischen Greg und Sophie hingegen herrschte nur noch eine Art höflicher Respekt.
    Sie schien sich verändert zu haben, auch wenn Greg nicht sagen konnte, wieso. Sie besaß immer noch diese beeindruckende nordische Schönheit, und wenn es um ihren Beruf ging, strahlte sie Selbstvertrauen aus. Aber in Gegenwart ihrer Kinder erschien sie bedrückt, beinahe demütig. Ob es nun gerecht war oder nicht, sie hatten sich von Sophie abgewendet. Ihre Zurückweisung hatte Sophie tief getroffen und eine verborgene Verletzlichkeit enthüllt, die sie normalerweise unter ihrer stählernen Reserviertheit verbarg.
    Er hatte sie nicht gefragt, wie es ihr ging. Sollte er das? Die Rolle des Exmannes fiel ihm nicht leicht. Allerdings wusste er, wie man sich anständig

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