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Bewahre meinen Traum

Bewahre meinen Traum

Titel: Bewahre meinen Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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schaute skeptisch, als wolle er Widerspruch einlegen.
    Sag ein Wort, ein einziges Wort nur, und ich bin weg, dachte sie.
    Doch er ging einfach voran durch eine Seitentür und dann den Kiesweg entlang, der sich zum See hinunterschlängelte. Eine Gruppe Gärtner war schwer damit beschäftigt, Büsche zu beschneiden und volle Schubkarren den Hügel hinaufzuschieben. „Du solltest es dir besser noch einmal anschauen, bevor du dich entscheidest, dort einzuziehen.“
    Sie ertappte sich dabei, etwas ganz anderes anzuschauen. Die Malerhosen saßen perfekt, tief auf den Hüften und einen Hintern betonend, der …
    „… noch mal ernsthaft darüber nachdenken“, sagte Greg gerade.
    Mit größter Anstrengung riss Nina sich zusammen und konzentrierte sich wieder auf die Unterhaltung. Sie rief sich in Erinnerung, dass er ihr Widersacher war – ihr Chef. Egal wie gut er auch in einer abgetragenen Malerhose aussah.
    Auf dem Weg zum Bootshaus stellte sie beeindruckt fest, welche Arbeit bisher bereits auf dem Gelände geleistet worden war. Und ja, sie war auch von ihm beeindruckt. Sie hatte erwartet, dass er sich wie der Schlossherr aufführen würde, der mit einem Mint Julep auf der Terrasse saß, während die angeheuerten Arbeiter das Inn auf Vordermann brachten. Stattdessen sah es jedoch so aus, als hätte Greg sich kopfüber in seine neue Aufgabe gestürzt und arbeitete nun Hand in Hand mit den Bauarbeitern, sei es nun beim Streichen, im Garten oder beim Wege pflastern. Auf der anderen Seite des Grundstücks warf Max gerade auf der Einfahrt des Verwalterhäuschens ein paar Körbe.
    „Die meisten Gemeinschaftsräume und sechs Gästezimmer sind bereits fertig“, erklärte Greg. „Die große Eröffnung … ich muss wissen, was du darüber denkst.“
    Was sie dachte, war, dass das hier ihr Projekt hätte sein sollen. Und auch wenn er eifrig darauf bedacht schien, sie sofort voll mit einzubinden, vergaß sie nicht, wer hier wirklich das Sagen hatte. Sie schob ihre Verbitterung beiseite. Diese Gedanken führten zu nichts. Wenn sie eines mit Sicherheit wusste, dann dass es nutzlos war, sich mit unproduktiven Dingen zu beschäftigen.
    Sie waren beim Bootshaus angekommen. Es lag etwas abseits direkt am See und war auf drei Seiten von einem smaragdgrünen Rasen und einer Reihe Ahornbäume umgeben. Auf der vierten Seite lag der Willow Lake.
    Für Nina hatte dieser Ort schon immer etwas Magisches gehabt. Als würden die Holz- und Steinwände uralte, süße Geheimnisse bergen. Perfekt zwischen Wasser und Himmel gelegen, fühlte sich das Bootshaus wie losgelöst von der normalen Welt an. Der schmale Balkon reicht über den See hinaus, und Nina erinnerte sich, dass es hier so still war, dass man die Fische springen hören konnte.
    Sie und Greg gingen erst einmal außen um das Haus herum. Drei der Bootsliegeplätze waren leer. Auf dem vierten ankerte ein altes Chris Craft Rennboot aus Mahagoni. Es war in einer erstaunlich guten Verfassung und glänzte, als wäre es kürzlich erst neu lackiert worden.
    „Es gehörte meinem Vater“, erklärte Greg. „Als Kind hat er jeden Sommer am Willow Lake verbracht. Sobald wir die Schlüssel für das Inn in der Hand hielten, haben wir das Boot zu Wasser gelassen.“
    Und mit diesen Worten – es gehörte meinem Vater – traf es sie. Sie war nicht die Einzige, die eine gemeinsame Vergangenheit mit diesem Ort hatte, eine tiefe emotionale Verbundenheit mit ihm spürte. „Es ist sehr schön“, sagte sie. „Was ist das andere für eins?“
    „Ein Catboot. Ich will Max das Segeln beibringen.“
    Nina versuchte, den Gedanken zu greifen, dass Greg mit seiner Familie auf diesem Grundstück leben würde. Kinder, Ausgehzeiten, Regeln, Schule – diese Phase hatte sie bereits hinter sich, doch Greg befand sich mittendrin. Nicht mein Problem, dachte sie. So sehr Nina es geliebt hatte, Sonnet aufzuziehen, war sie jetzt doch sehr froh, dass er es war, der alles auf die Reihe bekommen musste, und nicht sie.
    „… Slipanlage muss repariert werden“, sagte Greg gerade, dem ihr Zögern vollkommen entgangen war. „Da muss ein Schweißer kommen. Obwohl, eigentlich könnte ich es auch selber machen.“
    „Schweißen? Hast du das in Harvard gelernt?“
    „Falls das als kleine Spitze gemeint war, vergiss es. Ich habe viel zu gute Laune, um mich von irgendwas ärgern zu lassen, nicht einmal von deinem vorlauten Mundwerk.“
    „Ich habe kein …“
    „So, dann schauen wir uns mal dein neues Quartier an.“
    Er

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