Bewegungswissenschaft
Anfängerski).
Fahren auf leicht geneigten bis steilen präparierten Hängen.
Fahren im flachen, unpräparierten Gelände.
Fahren auf unterschiedlichen Schneearten.
Fahren bei konstant wechselnden Bedingungen (z. B. von steiler, präparierter in flache, unpräparierte Piste).
Fahren in wechselnden Geländeformen.
Rhythmisches Fahren mit verschiedenen Schwungvarianten.
Beim Erlernen der präzisen, situationsangemessenen Variation oder Anpassung offener Fertigkeiten an eingeschränkt vorhersehbare oder sich ständig verändernde Umweltbedingungen darf der Trainer die zeitlich-dynamische Struktur der Hauptfunktionsphase der Zielbewegung nicht abwandeln. Demgegenüber können die vorbereitenden Hilfsfunktionsphasen zur Schulung der Programmparameter strukturell variiert werden. Die erste Gruppe der von R OTH (2005) vorgeschlagenen Übungsformen zielt auf die Modifizierung der vorbereitenden Hilfsfunktionsphasen. Hierbei werden einzelne Bewegungsabschnitte verändert, ersetzt oder weggelassen, während die Ablaufform der Hauptfunktionsphase der Kriteriumsbewegung vollständig erhalten bleibt. „Der Sprungwurf bleibt ein Sprungwurf unabhängig von der Art der Ballannahme, von der Anlaufrichtung, von der Schrittzahl [oder] der Art des Absprungs (links, rechts, beidbeinig)“ (R OTH , 2005, S. 137).
Die zweite Gruppe von Übungsformen betrifft die Modifizierung der leicht veränderbaren Bewegungsparameter (vgl. Gestaltkonstanzhypothese, Lektion 6). Die Zielfertigkeit wird hinsichtlich der Bewegungsgeschwindigkeit (mehr oder weniger schnell), der Bewegungsdynamik (mehr oder weniger dynamisch) oder der bewegungsausführenden Muskeln (z. B. Speerwurf, Handgelenkstellung: Wurfrichtung; Armführung:Abwurfposition) systematisch variiert. Die Schulung kann auch den Parameterwechsel zwischen Haupt- und Hilfsfunktionsphase umfassen. Im Beispiel des Handballsprungwurfs wird ein „wenig dynamischer Sprung (Hilfsphase) mit einer dynamischen Wurfbewegung (Hauptphase), ein schneller Anlauf (Hilfsphase) mit einem verzögerten Wurf (Hauptphase) […] verbunden, die das Treffen eines hohen/halbhohen Wurfziels zur Folge hat“ (R OTH , 2005, S. 138).
Für das Variations- und Anpassungstraining erscheint der kurzfristige Wechsel der Vereinfachungsprinzipien der Positions- und Ergebniskonstanz (variables Üben) vorteilhafter als der gleichzeitige Einsatz (monotones Üben) oder der ständige kumulative Wechsel. Lernförderlich sind die randomisierte Darbietung verschiedener Übungsvariationen, das massierte Üben bei diskreten Bewegungsaufgaben (z. B. Würfe und Schüsse ohne Pause), das verteilte Üben bei kontinuierlichen Fertigkeiten (z. B. Gleichgewichtsaufgaben mit Pausen) und häufige, kurze Übungseinheiten anstatt seltener, langer Übungsphasen.
Automatisierungstraining
Die zentralen Zielsetzungen des Automatisierungstrainings sportmotorischer Fertigkeiten legen die ressourcentheoretischen Modellvorstellungen der kognitiven Psychologie nahe (Überblick: K AHNEMAN , 1973). Nach der Theorie multipler spezifischer Ressourcen (z. B. W ICKENS , 1980) bestehen verschiedene, unabhängig voneinander organisierte zentralnervöse Verarbeitungsressourcen. Diese kann der Mensch modalitätenspezifisch (z. B. akustische und visuelle Sinnesmodalitäten) und zeitgleich störungsfrei realisieren. M ANZEY (1988) konnte in einer Reihe von Interferenzstudien die für den Sport bedeutsame Trennung motorischer versus perzeptiv-kognitiver Verarbeitungsressourcen empirisch belegen.
Auf das Automatisierungstraining sportmotorischer Fertigkeiten übertragen, sind „Übungen einzusetzen, bei denen die Aufmerksamkeit von den Bewegungsausführungen weggelenkt bzw. weggenommen wird“ (R OTH , 2005, S. 133). Im Stabilisierungstraining kann der Athlet die freigesetzte Aufmerksamkeitskapazität zur gezielten Verbesserung der Ergebniskonstanz nutzen. Bei der Schulung der Variation oder der Anpassung offener Bewegungstechniken dienen die zusätzlich zur Verfügung stehenden Aufmerksamkeitsressourcen der präzisen Veränderung der Bewegungsgrundmuster.
Als methodische Maßnahme zur Freisetzung bewegungsgebundener Aufmerksamkeitsanteile eigenen sich Doppel- und Mehrfachaufgaben. Parallel zur Zielbewegung stellt der Trainer kognitive oder motorische Zusatzaufgaben, die einen Teil der Aufmerksamkeit des Sportlers von der zu übenden Sporttechnik weglenken sollen.
Die Zusatzanforderungen können sportartunspezifisch (einfache Zählaufgaben: von 100 in
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