Bewegungswissenschaft
Hauptphase der Bewegungen nicht verändern oder weglassen. Die Vereinfachungsprinzipien der Positionskonstanz und der Ergebniskonstanz zielen auf die Begrenzung des Ausmaßes der Bewegungsvariabilität auf nur einige wenige Möglichkeiten. Primär geschult wird die Auswahl der Programmparameterwerte (z. B. Gesamtbewegungszeit, Gesamtkrafteinsatz, Muskelauswahl, Bewegungsumfang) unter Beibehaltung der Ausgangsposition oder des Bewegungsergebnisses.
Das parallel stattfindende Automatisierungstraining durch kognitive oder motorische Doppel- und Mehrfachaufgaben soll die Optimierung sportmotorischer Fertigkeiten sinnvoll ergänzen. Die freigesetzten Aufmerksamkeitskapazitäten kann der Athlet im Stabilisierungstraining für die gezielte Präzisierung und Festigung der Bewegungstechniken und im Variations- oder Anpassungstraining für die differenzierte Wahrnehmung der Umweltbedingungen einsetzen.
Die empirischen Forschungsbemühungen der Bewegungswissenschaft des Sports zur Gestaltung sportmotorischer Lern- und Lehrprozesse richten sich in erster Linie auf die Nützlichkeit, die Effizienz und die Routinisierbarkeit der Informationspräsentation, der Informationsrückmeldung und der Übungsbedingungen . Trotz zahlreicher experimenteller Studien liegen nur wenige plausible, klar abgegrenzte und eindeutige empirische Resultate vor.
Zentrale Begriffe
Aneignung sportmotorischer Fertigkeiten, Anpassung sportmotorischer Fertigkeiten, Automatisierung sportmotorischer Fertigkeiten, Automatismen, azyklische Bewegungen, Doppelaufgaben, funktionale methodische Übungsreihe, Funktionsphasen, Hauptfunktionsphase, hierarchische Funktionsphasengliederung, Hilfsfunktionsphase, Informationspräsentation, Informationsrückmeldung, knowledge of performance, knowledge of result, methodische Übungsreihe, Optimierung, Post-Feedback-Intervall, Prä-Feedback-Intervall, programmierte methodische Übungsreihe, Programmbreite, Programmlänge, Schemabreite, Schemalänge, sensomotorische Sequenz, serielle methodische Übungsreihe, Stabilisierung sportmotorischer Fertigkeiten, Überlernen, Variation sportmotorischer Fertigkeiten, Vereinfachungsprinzipien, zyklische Bewegungen.
Zur vertiefenden Weiterarbeit
B IELEFELDER S PORTPÄDAGOGEN (Hrsg.). (2003). Methoden im Sportunterricht (4. Aufl.). Schorndorf: Hofmann.
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Literatur
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