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Bezaubernde Spionin

Bezaubernde Spionin

Titel: Bezaubernde Spionin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo MacDoherty
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Hals warf; Wut auf Sir Rupert von Atholl, der ganz offensichtlich für die Reize dieser Dame empfänglich war, statt sie kühl und uninteressiert abblitzen zu lassen; vor allem jedoch war Aylinn wütend auf sich selbst, weil es ihr eben nicht gleichgültig war, weil sie nicht souverän und hoheitsvoll reagierte, und Sir Rupert sowie diese englische … Ihre vornehme und umfassende Erziehung verbot ihr, das Wort Hure auszusprechen, aber denken durfte sie es ja wohl, jedenfalls sie beide mit der ganzen Wucht ihrer Herablassung und Verachtung strafte.
    Stattdessen ergriff sie den albernsten Vorwand, um zu ebendiesem Sir Rupert zu laufen, dazu mehr als dürftig bekleidet, und ihn wegen etwas zur Rede zu stellen, was sie eigentlich gar nichts mehr anging.
    Aylinn zitterte unter ihrem Kleid, aber das lag nicht daran, dass ihr kalt gewesen wäre. Im Gegenteil! Ihre Wangen glühten förmlich, und Hitzewellen liefen über ihren Körper, als sie sich jetzt mit dem Rücken an die kühlen Felssteine der Mauer lehnte und die Augen schloss.
    Warum also rennst du zu ihm?, fragte sie sich. Oder besser, was willst du noch von ihm?
    Aylinn schluckte, als sich ihr die Antwort auf diese Frage mit unerwarteter Deutlichkeit aufdrängte; durch ein Beben in ihrem Körper, ein scharfes Ziehen in ihrem Schoß, ein Erzittern ihrer Knie.
    Das konnte doch nicht sein! Wie konnte sie nur so dumm sein! Röte stieg ihr in die Wangen, als ihr klar wurde, dass Nanette DeFleurilles ihre kleine Scharade vermutlich ohne Schwierigkeiten durchschaut hatte. Juliets Zofe wusste wahrscheinlich sehr genau, wohin sie so Hals über Kopf gelaufen war.
    Aylinn schlug die Hände vor das Gesicht. Welch eine Schande, sich vor einer Zofe so zu demütigen! Aber sie konnte einfach nicht anders, selbst jetzt nicht, nachdem sie sich eingestanden hatte, wie dumm und töricht ihr Verhalten war. Etwas in ihr war stärker als jede Vernunft, und dieses Etwas drohte ihr bei dem Gedanken, dass Sir Rupert sich möglicherweise gerade sogar mit Georgina Harrington vergnügte, fast die Luft abzuschnüren. Und steigerte gleichzeitig dieses Gefühl in ihrem Bauch, dieses heiße Glühen, das tief in ihrem Leib entbrannte und sich in ihrem ganzen Körper ausbreitete, ihren Busen anschwellen ließ und sich wie eine Woge aus Hitze und Feuchtigkeit zwischen ihren Beinen sammelte.
    Aylinn ließ die Hände von ihrem Gesicht sinken, lehnte den Kopf an die Steine und presste auch die Hände wieder gegen den kühlen Fels. Zumindest wusste sie jetzt, dass sie sich überschätzt hatte, was Rupert von Atholl anging. Sie konnte nicht mit ihm, und ganz offenbar hatte sie auch große Schwierigkeiten, ohne ihn zu sein, aber trotzdem, eines würde sie niemals zulassen. Dass diese sogenannte Lady Harrington ihn eroberte.
    »Niemals!«, stieß sie hervor.
    Sie erinnerte sich noch sehr genau daran, wie sie Sir Rupert damals vor einem Jahr angesehen hatte, wie er ihren Namen immer und immer wieder geflüstert und ihn schließlich auf dem Höhepunkt ihres Liebesspiels laut gerufen hatte, geradezu geschrien hatte er ihn.
    Aylinn. Liebste Aylinn.
    »Aylinn …!«
    Aylinn zuckte zusammen. Hatte sie das Wort gerade tatsächlich laut ausgesprochen oder waren ihre Sinne so aufgewühlt, dass sie schon Stimmen hörte?
    »Aylinn!«
    Aylinn riss die Augen auf und starrte auf den Eingang der Nische. Der Vorhang hatte sich geteilt, und ein Kopf war dort aufgetaucht, ein Kopf mit blondem, weichem Haar, blauen, intelligent blickenden Augen und einem Mund mit Lippen, oh, diese Lippen! Die allerdings im Moment zu einer eher staunenden Mimik verzogen waren, während ihr Besitzer ungläubig auf Aylinn starrte. Und starrte …
    Der Blick des Mannes veränderte sich, als er von ihren aufgerissenen Augen, über ihre geröteten Wangen, den leicht geöffneten Mund und den schlanken Hals, an dem eine Ader deutlich pochte, weiter hinabglitt, zu ihrem Busen, der sich in dem Dekolleté unter ihren hastigen Atemzügen hob und senkte. Der Blick glitt noch weiter, ihre Taille hinab zu ihren Hüften, ihren Beinen und dann wieder hinauf, zu ihren Augen. Von dem kühlen, intelligenten Blick der blauen Augen war nichts mehr zu erkennen, als der Mann sie ansah. Seine Augen glühten in einem Feuer, das Aylinn zu entzünden schien, und auch seine sonst so beherrscht und kultiviert klingende Stimme war kaum wiederzuerkennen, als er heiser ihren Namen hervorstieß.
    »Aylinn … liebste Aylinn!«
    *
    Sir Rupert stürmte aus Sir Archibalds

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