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Bezaubernde Spionin

Bezaubernde Spionin

Titel: Bezaubernde Spionin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo MacDoherty
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Situation herbeizuführen, die es ihnen ermöglichte, dass sie ihre Herzen wahrnahmen und auf sie hörten. Was sie, soweit er wusste, gestern Nacht ja bereits getan hatten … bis diese englische Schlange Harrington ihnen dazwischengefunkt war. Nun, einmal mochte eine Schlange mit ihren hinterhältigen Intrigen Erfolg gehabt haben, was die Menschheit letztlich das Paradies gekostet hatte. Aber Sir Archibald würde dafür sorgen, dass diesmal nicht erneut die Schlange die Oberhand behielt und am Ende obsiegte. Und schon gar keine englische Schlange. So appetitlich, das musste selbst Sir Archibald einräumen, ihre Äpfel auch sein mochten.
    Er sah sich bei diesem Gedanken hastig um, ob nicht Lady Hester in der Nähe war, die ihn immer wieder damit verblüffte, dass sie selbst seine geheimsten Gedanken lesen zu können schien, und seufzte erleichtert, als er feststellte, dass er allein im Gang war. Dann schüttelte er erneut den Kopf, schalt sich einen alten Esel und setzte den Weg in sein Gemach fort.

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    17. KAPITEL
    E dinburgh?« Rupert keuchte, und das nicht nur vor Anstrengung nach dem langen und scharfen Ritt. Er starrte die Hausdame von Campbell House schwer atmend an. Die für ein solches Amt noch recht junge Frau betrachtete den Mann vor sich staunend. Er wirkte so gar nicht wie ein Edler vom Hofe – im Gegenteil. Dieser angebliche Sir Rupert von Atholl sah eher aus wie ein Flüchtiger, der versuchte, seinen Schergen zu entgehen. Allerdings tat das seiner schneidigen Ausstrahlung keinen Abbruch. Sie ließ den Blick über die schmale, klassische Nase des Mannes gleiten, den Mund mit den Lippen, die im Moment zwar fest zusammengepresst waren, die aber ganz gewiss sinnlich wirkten, wenn er sie entspannte. Sie musterte das kräftige Kinn, den schlanken Hals, der in dem weichen, schlichten Samtwams verschwand, über das gerade noch der Kragen eines Leinenhemdes lugte, das offenbar ebenso schweißnass war wie die Haut des Mannes, unter deren Leichenblässe sie jedoch die gesunde Bräune eines Mannes erkannte, der viel Zeit im Freien verbrachte.
    Seine Hose und Stiefel waren ebenfalls eher schlicht, wenn auch von einem perfekten Schnitt und zweifellos sehr teuer gewesen, und wenn sie jetzt immer noch daran gezweifelt hätte, dass dieser Sir hier vor ihr der war, der zu sein er behauptete, dann hätte das Pferd, das er neben sich am Zügel hielt, sie gewiss überzeugt. Es hätte gar nicht des Amtssiegels bedurft, das an seiner Kette unter dem Wams hervorlugte.
    »Jawohl, Mylord Lordkämmerer«, antwortete Violett erneut und knickste unwillkürlich. »Ihre Durchlaucht ist bereits heute Morgen abgereist. Ein Gentleman hat sie mit seiner Eskorte abgeholt.« Violett riss plötzlich besorgt die Augen auf. »Es hat doch alles seine Richtigkeit damit, Mylord? Der Gentleman hatte es schrecklich eilig, und die Herzogin konnte nur das Nötigste mitnehmen. Der Rest Ihres Gepäcks soll ihr nachgeschickt werden, auf dem Landweg …«
    »Wo ist der Verwalter der Herzogin oder ihr Majordomo?«, unterbrach Rupert die Dienstmagd. »Oder ihre Hofdame …«
    »Madame DeFleurilles wurde gebeten, ihre Durchlaucht zu begleiten, Mylord.« Jetzt zitterte die Stimme der Hausdame hörbar, und sie rang unwillkürlich die Hände, eine Geste, die eher zu einer älteren Frau gepasst hätte als zu einer so jungen.
    Aber Rupert achtete nicht darauf. Das Blut rauschte in seinen Ohren. Wie war das möglich? Wieso war Aylinn so Hals über Kopf … »Ein Gentleman?«, fragte er plötzlich, als ihm die Worte der Hausdame bewusst wurden. »Was für ein … Gentleman?«
    » … Verwalter ist in den Stallungen, weil es dort ein Problem gab, und der Majordomo ist nach …« Violett unterbrach sich, bei der neuen Frage des Mannes vor ihr.
    »Verzeiht, Mylord? Wie meint Ihr …?«
    »Was für ein Mann war das, der Ay… der die Herzogin ent… abgeholt hat?«, fuhr Rupert die junge Frau an.
    »Oh, er war …«
    »Ist sie freiwillig mitgegangen?« Ruperts Blässe verschwand aus seinem Gesicht, als er sich vorstellte, dass Bedford es gewagt haben könnte, sie einfach entführen zu lassen …
    »Sie ist …«
    »Und welche Farben hatte die Eskorte? Waren es schottische …«
    »Mylord.« Beim Klang der männlichen Stimme fuhr Rupert herum. Hinter ihm stand ein hochgewachsener, älterer Mann, der bei Ruperts Anblick die Mütze vom Kopf zog und sich verneigte. »Mylord Lordkämmerer«, sagte er. »Ich bin George, der Verwalter …«
    »Schon gut, George. Ich

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