Bezueglich Enten und Universen

vergessen hatte. Mehrere Kabel in verschiedenen Farben und Stärken führten von dem Zylinder zu den Computern und sonst wohin.
    Pak sprang, zwei Stufen auf einmal nehmend, hinab, als würde er sich hier auskennen. Er fing an, die Computer einen nach dem anderen einzuschalten. Wir folgten ihm nach unten. Professor Maximilian ging als Letzter und sperrte die Tür hinter sich ab.
    Er schob den Schlüssel in die Hemdtasche. »Ich habe den ganz hinten in einer Schreibtischschublade gefunden, als ich mein Büro übernahm – es hatte früher Professor Z. Z. Singh gehört. Ich konnte erst nicht herausfinden, zu welchem Schloss er passte. Dann spazierte ich eines Morgens planlos durchs Gebäude und dachte über ein besonders kniffliges Forschungsproblem nach, als ich mich im Keller wiederfand und an den Schlüssel erinnerte.« Er ging direkt auf den Zylinder zu, nahm den Deckel ab und sah hinein. »Keine Nachricht von Max C. Das Problem, mit dem ich mich damals beschäftigte, war, wie man die Masse eines Primärauslösers berechnen konnte, dessen Handlungen das Raum-Zeit-Gefüge ausreichend verzerren, um zu einer Aufspaltung von Universen zu führen. Erst als ich mit Singhs Ausrüstung experimentieren konnte, gelang mir der Durchbruch und wir konnten die Zahl von vierundzwanzig Libra ermitteln.«
    »Wir?«, fragte Bean ausdruckslos.
    »Pak und ich«, gestand der Professor und legte den Deckel wieder auf. »Ich wollte nicht – nun ja – ich wollte nicht zu viele Studenten mit hineinziehen.«
    »Es funktioniert nicht wie eine moderne Querung«, sagte Pak vom Computer aus, vielleicht, um Bean zu besänftigen. »Man kann nur kleine Objekte nach Universum C und zurück transferieren.«
    »Pak und ich haben eines Tages während der Mittagspause ein paar neue, schnellere Computer eingeschmuggelt, außerdem eine Energiequelle, die vom Stromnetz unabhängig ist. Zachary Zafar Singh brauchte drei Stunden, um eine Nachricht von einem Universum zum anderen zu transferieren – ein schlichtes Stückchen Papier. Wir brauchen weniger als eine Minute. Die Ausrüstung verliert beim Transfer hier und da noch ein paar Bits wegen Verbindungsausfällen und Interferenzen. Ich würde es nicht mit einem lebenden Organismus versuchen wollen.« Als er meinen Gesichtsausdruck sah, präzisierte er: »Rührei. Die Singhs entdeckten, dass es sehr schwierig ist, ein Ei wieder zusammenzusetzen, nachdem man es zerlegt hat.«
    »Zwischen den Physikerteams in A und B entstand ein Wettlauf um die erste erfolgreiche Übertragung von belebter Materie«, erklärte Arni. »Die Probleme waren vielfältig – es galt, die Verbindung zu stabilisieren, die Verarbeitungszeit zu beschleunigen und Interferenzen mit sichtbarem Licht und anderen elektromagnetischen Wellen zu vermeiden, die das Feld durchdrangen.«
    »Welche Seite hat gewonnen?«, fragte ich.
    »Keine. Sie fanden heraus, dass sie zusammenarbeiten mussten.«
    »Jedenfalls haben wir jetzt alles, was wir brauchen: eine stabile Verbindung, die durch den kontinuierlichen Austausch von Luftmolekülen offen gehalten wird. Um ein Objekt nach Universum C zu schicken, legt man es einfach in den Zylinder. Nachrichten von Universum C treffen auf dieselbe Art ein. Der Zylinder ist gleichzeitig Ein- und Ausgangsbox.« Der Professor strahlte ihn an wie ein stolzer Vater.
    Ich spazierte zu dem Geländer und blickte dahinter. Tief drunten verschwand eine dünne, korkenzieherartige Röhre auf beiden Seiten in einem Tunnel wie die gigantische, endlose Schale eines Apfels (oder Pfapfels). Ich drehte mich wieder um und stellte die naheliegende Frage. »Und was ist Universum C?«
    »Es ist ein knospendes Universum«, antwortete der Professor. »Es hat sich gestern erst abgespaltet.«
    »Vor siebzehn Stunden, elf Minuten und dreiundfünfzig Sekunden, um genau zu sein«, sagte Pak am Computer. »Vierundfünfzig ... fünfundfünfzig ...«
    »Und was ist das da?« Ich deutete auf die verdrillte Apfelschale.
    Der Professor räusperte sich. »Das ist ein alter Vortexgenerator von Singh. Glücklicherweise haben er und seine Studenten ihn nie zum Funktionieren gebracht.«
    »Warum?«
    »Sie besaßen nicht genügend Energie, um einen so mächtigen Vortex zu erzeugen.«
    »Nein, ich meine: Warum glücklicherweise?«
    »Ein ungeregelter Vortex dieser Größe hätte alle Materie in der Umgebung, einschließlich dieses Labors und vermutlich der Hälfte des Gebäudes, in Information verwandelt und gegen das ausgetauscht, was