Bezugspunkt Atlantis
entscheidende Hinweise erhalten.
Sie, die wirklich Wissenden, glaubten herausgefunden zu ha ben, weshalb es dort zu Unfällen kam.
Dort herrschte ein Strudel zwischen den Time-Dimensionen; dort kreuzten sich die für uns unfaßlichen Hochenergielinien der fünften Dimension. Sie verursachten einen »Ballungs-Reizpunkt« im parallelen Ebenengefüge des Faktors Zeit.
In die Relativzukunft vordringende Zeitmaschinen wurden dadurch gestoppt und in ihren wichtigsten Teilen zerstört. Das zu verhindern, war diesmal unser Problem.
Die Atlanter hatten vor ihrem Tode geglaubt, es richtig gelöst zu haben. Wir aber zweifelten.
Das war auch der Grund, warum Dr. Nishimura den Start in die Vergangenheit verschoben hatte. Eine exakte Ankunft nützte uns wenig, wenn wir anschließend nicht mehr in der Lage waren, durch weitere Reisen unseren Nachschubbedarf zu befriedigen.
Ich brauchte Relings Bewußtseinsinhalt nicht zu sondieren, um zu wissen, daß er sich ausschließlich mit dem Problem beschäftigte. Bei dieser Expedition war es bereits zu einem ungewollten Paradoxon gekommen:
Niemand sprach mehr von den Schwierigkeiten, die uns 187.000 Jahre vor Jetztzeit erwarteten, sondern überwiegend davon, wie die Rückkehr gelingen würde. Ich fand das irgendwie närrisch und an den Gegebenheiten vorbeigedacht, aber so war die menschliche Psyche nun einmal ausgerichtet.
Die leitenden Wissenschaftler des Unternehmens, Goldstein, Nishimura, Allison und Steamers, beschäftigten sich mit jenem Gerät, das anläßlich unserer Testfahrt so verblüffende Eigenschaften verraten hatte.
Als es im Vergangenheitssturz zu einer kritischen Phase gekommen war, hatte sich das rötlich leuchtende Konsolenband über Goldsteins Hauptkontrollsitz plötzlich der veränderten physikalischen Umweltsituation angepaßt. Es hatte sich inmitten der scheinbaren Leere zu einem etwa ein Meter hohen Kegel verformt, auf dessen Spitze eine tiefrot leuchtende Kontaktplatte sichtbar geworden war.
Erst nach der Auswertung unserer fehlgeschlagenen Rückreise hatte es sich erwiesen, daß dieses sogenannte »Hyperschaltgerät« auch in dem Augenblick aktiviert worden war, als wir im Jahre 1916 festgehalten wurden.
Niemand hatte in den erregenden Augenblicken darauf geachtet, aber die Kontrollautomatiken hatten die Funktionseinsetzung später nachgewiesen.
Reling war nicht der einzige Mann, der mit einem unguten Gefühl auf dieses nach innen gewölbte, viertelkreisförmige Konsolenband starrte. Es war vierundfünfzig Zentimeter lang und sechzehn Zentimeter breit.
Das unscheinbare Gebilde besaß erstaunliche Fähigkeiten, die jedoch nur dann sichtbar wurden, wenn es zu hyperphysikalischen Ausnahmeeffekten kam.
»Und darauf müssen wir uns verlassen?« erkundigte sich Reling.
Allison sah von seinen Berechnungen auf. Er überragte den Alten um Kopfeslänge.
»Wer die Wahl hat, hat die Qual, sagt man. Wir haben überhaupt keine Wahl. Also …?«
Reling überhörte geflissentlich den provozierenden Tonfall. Er wußte, daß er in dieser Phase kurz vor dem Start störte.
Anschließend teilte er uns jedoch einige Dinge mit, die sogar seine engsten Vertrauten als überraschend empfanden.
»Hören Sie gut zu, meine Herren«, bat er in ruhigem Ton. »Sie auch, Kiny.«
Die Mutantin, einziges weibliches Besatzungsmitglied des Deformators, richtete ihre großen, dunklen Augen auf den GWA-Chef.
»Auf dem Mond sind Spezialkommandos damit beschäftigt, die von ihnen entdeckten Marslabors und Geheimlager zu erforschen. Wir
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