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Bezwinge mein Herz

Bezwinge mein Herz

Titel: Bezwinge mein Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy McAllister
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und der Hängeschrank waren mit Schlössern versehen, so hatte sie dort nicht nachsehen können. Sonst gab es nur noch das Bett, welches weit größer war, als sie für eine Schiffskoje vermutet hätte. Als Kapitän schlief man offenbar weit gemütlicher, als der Rest an Bord.
    Elly hoffte, dass nicht von ihr erwartet wurde, dass sie das Bett des Piraten teilte. Allein der Gedanke, sie könnte hier auf dem Bett vergewaltigt werden, ließ ihre Knie weich werden.
    Was sollte sie nur tun?
    Sie schaute sich nochmal etwas genauer um, ob sie irgendetwas finden konnte, was auf die Identität ihres Entführers hinwies. Auf dem Schreibtisch lagen eine Karte von South Carolina und eine von Charles-Town. Offenbar war er also kein Engländer, sondern von den neuen Kolonien.
    Sie hörte Schritte auf dem Gang und ihr Herz schlug schneller. Was würde jetzt passieren? Wie sollte sie dem unheimlichen Maskenmann gegenübertreten? Sollte sie sich dort neben den Schreibtisch stellen? Oder lieber irgendwo hinsetzen, damit sie nicht wegen ihrer weichen Knie zusammensacken konnte? Nur wohin konnte sie sich setzen? Auf das Bett? Bloß nicht! Das wäre ja geradezu eine Einladung zur Vergewaltigung.
    Die Schritte kamen näher und Elly sah sich panisch in der Kabine um. Kurzentschlossen lief sie hinter den Schreibtisch, so hatte sie wenigstens etwas zwischen sich und dem unheimlichen Piraten.
    Die Tür wurde entriegelt und schwang auf. Elly unterdrückte einen Schrei, der in ihrer Kehle aufstieg. Ihre Hände fassten nach der schweren Platte des Schreibtisches für Support.
    Ihr Entführer trat in die Kabine. Wie schon zuvor trug er die Maske. Elly fragte sich, warum er sich nicht zu erkennen gab. Es machte sie nervös, dass sie nur seine Augen sehen konnte.
    Der Pirat schloss die Tür und blieb stehen, die Arme vor der Brust verschränkt. Er blickte sie aus unergründlichen, schwarzen Augen an.
    Elly schluckte schwer. Wie sie befürchtet hatte, drohten ihre Knie unter ihr nachzugeben. Dass sie seine Gesichtszüge und somit seine Stimmung nicht sehen konnte, machte die Sache nicht eben besser. Sie hatte keine Idee, warum der Kerl sie scheinbar so zielstrebig entführt hatte. Er schien genau gewusst zu haben, dass sie sich an Bord befand und hatte offenbar sonst nichts von der Sealion mitgenommen. Das war wirklich untypisch für Piraten.
    Es klopfte an der Tür und der Maskenmann öffnete sie, um zwei Matrosen hereinzulassen, die einen Zuber trugen. Sie stellten den Zuber vor dem Bett ab und verließen die Kabine mit einem spekulierendem Seitenblick auf Elly, die sich äußerst unbehaglich fühlte.
    Es vergingen weitere Minuten, die Elly wie Ewigkeiten vorkamen, dann klopfte es erneut und wieder ließ der Maskenmann die beiden Matrosen hinein, die nun jeder zwei Eimer mit Wasser trugen und in dem Zuber ausleerten. Insgesamt fünf mal kamen die Matrosen mit Wasser, bis der Zuber mit einladend dampfendem Wasser gefüllt war. Als ihr Entführer die Tür hinter den Matrosen wieder geschlossen hatte, ging er zu einer Truhe, öffnete sie und holte ein Fläschchen heraus. Er schüttete ein wenig davon in das Bad und der Duft von Rosen erfüllte die Kabine.
    „Euer Bad Mylady“, sagte er.
    Durch die Maske klang seine Stimme etwas verzerrt.
    Elly starrte ihn ungläubig an.
    „Was …?“
    Sie biss sich nervös auf die Unterlippe. Was für ein Spiel war das? Er erwartete doch nicht etwa, dass sie sich jetzt hier vor seinen Augen entkleidete und in den Zuber stieg. Und überhaupt! Was hatte der Barbar mit ihr vor?
    „Soll ich Euch beim Auskleiden behilflich sein?“, fragte der Pirat mit einem spöttischen Lachen in der Stimme.
    „Nein!“, entfuhr es ihr etwas schärfer, als beabsichtigt. „Ich … ich werde mich nicht ausziehen, wenn … wenn Ihr mir dabei zuseht!“
    Der Pirat trat ein paar Schritte vor, bis er direkt vor dem Schreibtisch stand. Elly wich zurück, bis sie die Schiffswand in ihrem Rücken hatte. Mit ängstlich geweiteten Augen schaute sie ihn an. Ihr Herz raste und sie atmete schwer.
    Als hätte er es sich anders überlegt, wandte sich der Maskenmann plötzlich ab und ging erneut zu der Truhe. Er öffnete sie und holte ein Kleid heraus. Lässig warf er es auf das Bett und schaute sie eindringlich an.
    „Ich lasse dich jetzt allein, aber ich erwarte, dass du in einer Stunde gebadet und in [eba"ju diesem Kleid bereitstehst. Habe ich mich klar ausgedrückt?“
    Elly war froh, dass er ihr zumindest nicht beim Baden zusehen würde.

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