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Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior

Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior

Titel: Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kris Kennedy
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sofort auf die sechs oder sieben Ritter, die in der Mitte des Raumes in einem Kreis beisammenstanden. Rasch musterte er die Gruppe und richtete sein Augenmerk dann auf denjenigen, der Senna am ähnlichsten sah.
    Der Ritter hatte den Panzerhandschuh ausgezogen und auch den Helm abgesetzt, den er unter den gebeugten Arm geklemmt hatte. Das Kopfteil des Kettenhemdes hatte er zurückgeschoben, sodass das feuchte, mattblonde Haar zu sehen war. Die Lederstiefel, die ihm bis an die Knie reichten, waren mit Dreck bespritzt und der Übermantel unter einer ebenfalls beeindruckenden Dreckschicht kaum zu erkennen. Der Rest der Truppe befand sich in einem ähnlichen Zustand, offensichtlich lag ein langer harter Ritt ohne Pause hinter ihnen.
    Ausgeruht oder nicht, jedenfalls schaute der blonde Ritter beim ersten Geräusch von Schritten sofort auf. Sein Blick war wachsam und sehr misstrauisch, als er auf Rardove zuging.
    »Mylord?«
    »Sir William?«, fragte Rardove und nickte. Er lächelte, aber der junge Kerl schien der Höflichkeit abgeneigt zu sein, denn er machte keinen Hehl daraus, dass er nicht daran dachte, das Lächeln zu erwidern.
    »Ich will meine Schwester sehen.«
    »Ahh.« Rardove winkte dem Diener, ein paar Erfrischungen hereinzubringen. »Senna.«
    »Man hat mich nicht zu ihr geführt.«
    Wie ein Mönch legte Rardove die Hände aneinander und seufzte. »Es gibt da ein kleines Problem.«
    »Ein Problem?«
    »Sie ist fort.«
    Die haselnussbraunen Augen sahen Rardove irritiert an, dann verdüsterten sie sich. »Was meint Ihr damit?«
    »Ein Ire hat sie entführt.«
    »Entführt?« Williams Stimme klang ungläubig.
    »Aye. Dieses Land ist sehr brutal. Und ...«
    »Worüber redet Ihr, zum Teufel noch mal?«, fragte William, schloss die Finger um den Schwertgriff und strich über die einfache Schließe, die er an der linken Hüfte trug. Rardove richtete den Blick auf das Schwert, um ihn gleich darauf langsam und betont wieder zu heben.
    »Es hat sich vor knapp einer Woche zugetragen. Ich lag krank im Bett. Ein Ire, den ich gefangen hielt, ist aus dem Kerker entwichen. Er nahm Senna mit sich.«
    »Er nahm Senna mit sich?«, wiederholte de Valery. In seinem Gesicht spiegelten sich Zorn und Verwirrung.
    »Er hat sie gepackt und mit sich gerissen.«
    »Aber warum?«
    Hilflos streckte Rardove die Hände aus. »Wer vermag das zu sagen?«
    »Wohin ist er geflohen?«
    »Finian O’Melaghlin ist der Ratgeber des Stammes O’Fáil. Wir nehmen an, dass sie sich dorthin begeben haben. Wir haben Männer auf die Suche geschickt, aber die Burg ist ... uneinnehmbar.«
    »Finian O’Melaghlin?« De Valery hatte die Augen zu Schlitzen verengt. »Ich habe von dem Mann gehört.«
    »Ah, ja.« Rardove seufzte enttäuscht. »Er ist dabei, sich einen gewissen Ruf zu schaffen. Aber die Iren sind ein zerstrittenes Volk, dem nicht zu trauen ist. Einst habe ich versucht, mich mit ihnen zu verbünden, was sie verschmäht haben. In diesen dunklen Zeiten darf man sich nicht auf Bündnisse verlassen.«
    William hielt einen Atemzug lang inne. »Nein, Mylord. Das darf man nicht.«
    Der eine starrte den anderen an, bis Rardove den Blick brach und griff sich von dem Tablett, das der Diener gerade auf den Tisch gestellt hatte, einen der Becher.
    »Ihr wisst nur wenig über dieses Land, Sir William«, bemerkte er über die Schulter. »Es ist sehr bedrückend, wenn Freundschaften zurückgewiesen werden.«
    »Ich werde mich beizeiten daran erinnern.«
    »Seid Euch dessen gewiss.« Der Wein gurgelte aus dem Krug in Rardoves Becher, in der stillen Halle klang das Geräusch überlaut. »Und was Eure Schwester betrifft, nun, lasst mich Euch versichern, dass ich alles tue, was in meiner Macht steht, um ihre Rückkehr zu gewährleisten.«
    De Valerys Antwort kam scharf und so leise, dass niemand außer Rardove ihn verstehen konnte. »Und lasst mich Euch versichern, Rardove, dass jemand einen hohen Blutzoll zahlen wird, falls Senna auch nur ein Haar gekrümmt wird.«
    Betont langsam stellte Rardove den Becher auf den Tisch. »Leider hält Eure liebe und fügsame Schwester sich zurzeit nicht innerhalb der Mauern meiner Burg auf. So vermag ich Euch in dieser Sache nur wenig zu sagen.«
    Rardove dehnte das Wort fügsam so stark, als hätte es noch ein paar Silben mehr. De Valery biss die Zähne zusammen, drehte sich um und warf einen Blick auf den Kreis der Ritter, die das Zusammentreffen beobachteten.
    De Valery wandte sich wieder an Rardove. »Ich kann nicht

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