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Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior

Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior

Titel: Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kris Kennedy
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zurück, die sogar noch im Mondlicht erkennbar war. Er winkte Senna zu sich und wischte den Streifen mit dem Saum seiner Tunika fort.
    »Geben sie eine ganz bestimmte Wolle?«, fragte er.
    Sie setzte sich neben ihn. »Ja, allerdings.«
    Er fror plötzlich. »Und warum ist dir diese Wolle so wichtig?«
    Sie sah beleidigt aus. »Sie ist das Ergebnis meiner Arbeit. Es hat Jahre gebraucht, diese Schafrasse zu züchten. Die Wolle ist weich und besonders saugfähig beim Färben. Und sie lässt sich ganz wunderbar verweben. Nirgendwo sonst auf der Welt ist so etwas zu haben.«
    »Nirgendwo sonst auf der Welt«, wiederholte Finian, »genau das habe ich mir gedacht.«
    Rardove wusste also Bescheid.
    Finian zwang sich, langsam zu atmen. Rardove mochte so viele Wahrheiten wissen, wie sein verschlagenes, hinterhältiges Hirn aufzunehmen in der Lage war. Doch ohne die richtigen Werkzeuge war er so hilflos wie ein Lämmchen. Das letzte noch existierende Färber-Buch befand sich in Finians Besitz. Ebenso wie auch die Färbehexe, oder?
    »Und du, Senna? Du hast gesagt, dass Rardove deine Wolle färben wollte.« Sie nickte. »Wollte er nur die Wolle? Oder wollte er, dass du auch das Färben übernimmst?«
    Abrupt wandte sie den Blick ab. »Er ist wahnsinnig.«
    »Aye. Aber kannst du das Blut der Wishmés blau machen?«
    Sie schüttelte heftig den Kopf. »Nein. Ich werde es niemals tun.«
    Interessant. »Nein?«
    »Nein.«
    »Du willst es niemals tun?«
    »Niemals.«
    »Aber könntest du es?«
    Wahrscheinlich öffnete Senna den Mund, um zu protestieren – aber zu seiner Überraschung schloss sie ihn wieder und schaute ihn dann lange Zeit nachdenklich an. Für ihn lange genug, um sich ungewohnt unbehaglich zu fühlen. Sonst war es üblich, dass er die Fragen stellte, dass er andere dazu brachte, sich unter seinen misstrauischen Blicken zu winden. Und genau in diesem Moment fühlte er sich, als ob er unter Beobachtung stünde.
    »Ich habe meine Zweifel«, erwiderte sie endlich mit leiser Stimme.
    »Aber deshalb hat Rardove dich überhaupt nur hergeholt«, drängte er sie.
    »Aye.«
    »Und? Stimmt es? Bist du eine Färbehexe?«
    Sie kniff die Augen zusammen. »Finian, es kann einen Menschen das Leben kosten, ihn so zu nennen.«
    »Ich schwöre, dass es dich nur das Leben kosten wird, wenn du mir nicht antwortest. Bist du eine Färbehexe?«
    Wieder schaute Senna ihn lange und nachdenklich an. »Nein, aber meine Mutter«, stieß sie hastig aus.
    Finian nickte und bemühte sich dabei um einen gleichgültigen Blick, der weder Erstaunen noch Hoffnung oder irgendeine andere Empfindung zu erkennen gab, die dazu führen könnte, dass Senna aufsprang und fortrannte. Denn wenn er ihre Miene richtig deutetet, war sie ziemlich panisch.
    Guter Gott, neben ihm saß eine Färbehexe.
    Mehr als hundert Jahre hatte es keine gegeben. Nach der Invasion waren sie verschwunden. Aus Angst vor Entdeckung. Die Vorsicht hatte über die Leidenschaft gesiegt, als die Kelten das Wissen um die Kunst, Färbemittel aus den Wishmés zu gewinnen, hatten sterben lassen. Das Geheimnis verloren und die Erblinie durchbrochen hatten. Mütter lehrten es ihre Töchter nicht mehr, und irgendwo in der finsteren Vergangenheit, vielleicht vier- oder fünfhundert Jahre zurück, hatte man es diesem Ast des Stammes erlaubt, zu verdorren.
    Aber dieser Ast war noch nicht ganz abgestorben. Und jetzt hatte Finian den letzten zerbrechlichen Zweig in seinem Besitz. Eine Färbehexe, die nur ihm gehörte.
    Die aber mit ihrer Aufgabe nichts zu tun haben wollte.
    Welche Rolle spielt das schon?, dachte er und stellte überrascht fest, dass sich Bitterkeit in seine Zweifel mischte. Wer war so vermessen, dem Schicksal die Stirn zu bieten? Ja, seine Eltern waren schwach gewesen, zerbrechlich, unfähig, über ihr brennendes Verlangen oder über starke Gefühle zu obsiegen. Aber war er nicht von The O’Fáil aufgezogen worden? Ein König hatte ihn zu sich genommen. Das kam nur selten vor. Es gab keinen Grund für den bitteren Geschmack in seinem Mund.
    Nein, er musste sich voll und ganz auf Senna konzentrieren. Was er mit ihr tun sollte. Sie nach Hause bringen, wie er es versprochen hatte? Oder den Iren verraten, wer sie war?
    Im besten Fall wäre es Untreue, im schlimmsten Verrat, sein Wissen vor dem König zu verbergen. Aber Senna verspürte kein Interesse am Färben. Aber sobald er The O’Fáil über sie aufklärte, würde sie färben müssen. Unter Bedingungen, die nicht so trostlos wären wie

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