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Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior

Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior

Titel: Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kris Kennedy
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begreifen, aus welchem Grund der Ire meine Schwester entführt haben soll«, bemerkte er und beäugte misstrauisch den Weinbecher auf dem Tisch.
    »Sie sind befreundet«, erklärte Rardove mit großherziger Geste und folgte de Valerys Blick zum Becher. »Wollt Ihr einen Schluck?« Er hob den Krug. De Valery antwortete nicht. »Eure Männer vielleicht?«
    Rardove hielt den Krug höher, sodass die Männer im Hintergrund ihn ebenfalls sehen konnten. Zehn Augenpaare starrten zurück, fünf bewaffnete Ritter und fünf muskulöse Knappen, keiner von ihnen einen Tag jünger als siebzehn. Kein Muskel zuckte. Rardove räusperte sich und stellte den Krug ab.
    »Erklärt mir, warum O’Melaghlin meine Schwester mitnehmen sollte«, stieß de Valery grimmig aus.
    »Weil die Iren alle miteinander barbarische Wilde sind«, schnappte Rardove, »und weil sie so viel Ehre und Anstand im Leib haben wie ein Schaf. Ich hatte ein paar dieser Leute in meinen Verliesen. Ich denke, als O’Melaghlin die Gelegenheit zur Flucht erkannte, war es für ihn eine Frage des Stolzes, Senna mitzunehmen.«
    De Valery ließ den Blick an Rardove bis zu dessen Gesicht hinaufwandern. »Aye. Das kann ich mir gut vorstellen.«
    Bei dieser Beleidigung schoss Rardove die Röte in die Wangen, aber die Anwesenheit der bewaffneten Ritter veranlasste ihn, in ruhigem Ton zu antworten, als er sich bis an Williams Ohr vorbeugte.
    »Wehe Euch, Ihr junger Spund, solltet Ihr Euch deren Feindschaft zuziehen, wie ich es getan habe. Ihr wisst gar nichts über dieses Land, und es kann gut sein, dass Euer Hochmut Euch ebenso teuflisch in die Quere kommt wie die Iren.«
    »Es mag sein, dass es mit Euch noch teuflischer zugehen wird, sollte Senna nicht unversehrt zurückkehren.«
    Rardove stellte den Krug ab. »Und damit wären wir beim Kern der Sache. Die Iren sind ein wankelmütiges Volk, man kann ihnen nicht vertrauen. Dass sie sich auf ein Bündnis einlassen ist ebenso wahrscheinlich wie die Möglichkeit, dass sie den Spieß auf Euch richten.«
    De Valery mahlte mit den Wangenknochen. »Was habt Ihr vor?«
    »Mir bleibt keine Wahl. Ich habe meine Vasallen zusammenrufen lassen. Gouverneur Wogan ist auf dem Weg hierher. Und Edward.«
    De Valery starrte ihn an. »Der König von England kommt hierher, um Senna zu retten?«
    »Der König von England kommt hierher, um eine Rebellion an den irischen Grenzen abzuwehren, während er gleichzeitig versucht, den Aufstand in Schottland niederzuschlagen.«
    »Eine Rebellion? Und Senna ist da draußen.«
    »Das weiß ich. In drei Tagen ziehen wir gegen die Iren.«
    De Valery hielt so lange inne, bis er die in seinem Kopf widerstreitenden Gedanken zu Ende durchdacht hatte. Rardove wartete und fragte sich, zu welcher Entscheidung dieser junge unerfahrene Bursche wohl kommen würde. Wenn er seiner Schwester auch nur einen Hauch ähnlich war, würde William de Valery wahrscheinlich keine kluge Wahl treffen, keine politisch vernünftige ...
    William lehnte sich so weit nach vorn, bis seine Nasenspitze fast die des Barons berührte. »Seid Euch einer Sache gewiss, Rardove: Ich scheue mich nicht, Euch die Knochen einzeln im Leib zu zerschmettern, wenn meiner Schwester irgendein Leid geschieht.«
    Nein. Ganz und gar nicht politisch. Rardove knirschte mit den Zähnen.
    Es wäre ihm ein Leichtes, diesen jungen Springinsfeld mit ein paar deftigen Worten zurechtzustutzen, würde er den Wunsch danach verspüren. Und ein paar Erinnerungen an dessen Mutter zum Besten zu geben, von ihrem Leben hier in der Burg Rardove, auf ihren Knien vor Rardove; aber für jetzt würde er noch darüber schweigen. De Valery würde es nicht gefallen zu erfahren, dass seine Mutter sich hier aufgehalten und bei einem Fluchtversuch das Leben verloren hatte. Und im Moment war ihm das Bündnis mit de Valery gegen seine Feinde wichtig.
    De Valery schickte seine Ritter mit einer Handbewegung aus der Halle. Die lauten Schritte dröhnten durch den Raum, als der Trupp bewaffneter Männer die Treppe hinunterstieg.
    »Kann ich beim Appell mit Euch rechnen?«, rief Rardove ihnen nach.
    De Valery hatte den Fuß bereits auf die oberste Stufe gesetzt, als er innehielt. Sein Kettenhemd wellte sich leicht im Nacken, als er Rardove den Kopf zuwandte. »Mylord, ich denke, Ihr wisst genau, womit Ihr bei mir zu rechnen habt.«
    Rardove lächelte dünn. »Mit vierundzwanzig Rittern und ihrem Gefolge.«
    De Valery setzte seinen Weg fort. »Ich werde dort sein«, sagte er, ohne noch einmal

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