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Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior

Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior

Titel: Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kris Kennedy
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ganz besonderen und spektakulären Klippe stürzen.
    Angestrengt versuchte sie, die wilden Locken zu einem Zopf zu binden. Es half wenig, in diesem Moment festzustellen, dass es sie erschreckte, anderen Menschen zu begegnen. Dass die selbst gewählte Absonderung ihren Grund nicht nur darin hatte, dass sie ganz einfach die Zahlen oder die Klarheit eines Vertrages allem anderen vorzog. Es hatte an der Angst gelegen – und es lag immer noch daran.
    Das konnte Senna sich jetzt eingestehen. Angst hatte ihr gesamtes Leben beherrscht. Aus gutem Grund. Es gab vieles, wovor sie Angst haben konnte, und all das steckte in ihr, floss ihr durch die Adern wie Blut. Genau wie Blut.
    Durch dasselbe Blut, welches ihr die Macht verlieh, die seltensten und begehrtesten Farben des Westens zu erschaffen. Durch Hexerei mit Farben. In der Tat. Eine Färbehexe, das war eine Frau, die sich mit schrecklichen, gefährlichen Dingen umgab. Die es zuließ, dass die Leidenschaft ihr Leben regierte. Inzwischen hatte Senna begriffen, dass sie keinen Hauch besser war als ihre Mutter.
    Lange bevor sie das Burgtor erreichten, trafen sie auf Krieger, die Finian auf Anhieb erkannten. Kräftige Hände schlugen auf kräftige Muskeln, als die verloren geglaubten Krieger einander johlend auf den Rücken klopften.
    »Finian O’Melaghlin, alter irischer Gauner«, brüllte einer lauter als alle anderen.
    »Ah, beim Heiligen Patrick, wir dachten, Ihr wärt tot«, dröhnte ein anderer, und sie hörte seiner Stimme an, welche Verzweiflung dieser Gedanke ausgelöst hatte.
    Ein stämmiger Arm schloss sich um seine Schultern, und Sennas Begleitung verschwand unter der herzlichen Begrüßung derer, die in Scharen zu den Toren kamen.
    Jemand klopfte Finian auf die Schulter. »Mehr als gut, dass Ihr endlich wieder hier seid«, rief der Mann. »Es war schlimm, als wir dachten, dass Ihr mit den anderen gefangen genommen und getötet worden seid.«
    »Schlimm genug, dass die anderen ermordet worden sind«, erwiderte er grimmig.
    »Aye, so ist es«, bestätigte der Mann, »aber der König braucht alle seine Edelleute, und der Verlust wäre nicht zu verkraften, hätte er einen bedeutenden Lord und Ratgeber wie Euch verloren.«
    Finian stieß nur ein unverbindliches Brummen aus. Aber Senna riss die müden Augen auf, als sie die englischen Worte hörte. Bedeutender Lord? Ratgeber? Ihr großer, kräftiger Krieger? Auf diesem Mann mit seinen respektlosen Witzen und seiner bodenständigen Art sollte die Gunst des Königs ruhen?
    Lord Finian. Guter Gott im Himmel. Er war ein Edelmann.
    Die anderen Burgbewohner begrüßten Finian und Senna, nachdem sie das Tor passiert hatten. Alte Männer, Frauen und ein Haufen Kinder schwärmten in den Hof aus oder hängten sich aus den Fenstern, riefen und winkten. Die nachmittäglichen Schatten zogen Streifen über den Burghof, und der goldene Schimmer eines Feuers bot den Hintergrund für die Gestalten, die sich wie Silhouetten vor ihm abhoben.
    Die Frauen flatterten hin und her wie hellbunte Schmetterlinge. Rasch bemerkte Senna, dass sie sich in die Wangen kniffen und dass ihr Lächeln breiter wurde, als Finian ihnen den Blick zuwandte. Plötzlich schien sich Sorge auf ihre Brust zu legen.
    Jemand näherte sich. Ein hochgewachsener Mann mit auffallend langen Haaren und mit einem Kilt bekleidet. Gleichmütig nickte er Finian zu. »Unser König wird mir nicht glauben, wenn ich ihm berichte, dass du wieder einmal um Haaresbreite dem Tod entronnen bist, O’Melaghlin. Ich hatte mich gerade auf den Weg gemacht, um deinen jämmerlichen Arsch zu retten.«
    Finian drehte sich um. »Der Tag, an dem ich auf schottische Fremdlinge angewiesen bin, die mir den Arsch retten, ist in der Tat ein jämmerlicher.«
    »Nein, ein ganz gewöhnlicher Tag«, erwiderte der Mann und verschränkte die Arme vor der Brust. »Ein Tag wie jeder andere. Ich habe dich so oft gerettet, dass ich es schon gar nicht mehr zählen kann.«
    Finian schnaubte. »Du hast mich so viele Male unter den Tisch getrunken, dass ich es schon gar nicht mehr zählen kann. Aber gerettet? Nein, ich glaube nicht.«
    »Doch, doch – gerettet. Aus diesem Grund hat The O’Fáil mich ausgesandt. Um dich zu retten. Wie üblich. Ich wollte gerade aufbrechen.«
    »Aye. Du bist zu spät. Wie üblich.«
    Die beiden Männer starrten einander an. Dann umarmten sie sich plötzlich und schlugen sich herzlich auf den Rücken. Diese Männer schätzen es offenbar, sich abzuklopfen, dachte Senna und lächelte

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