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Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior

Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior

Titel: Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kris Kennedy
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marschieren.«
    Die Männer schwiegen schockiert. Alle drehten sich zu Finian, der blicklos an die Wand starrte. Er konnte den Herzschlag eines jeden von ihnen spüren, spürte, wie der seine sich verlangsamte und sein Körper sich in sich zusammenzog. Alles in ihm wurde kalt.
    »Lasst mich mit Finian allein«, hörte er The O’Fáil sagen.
    Als die Männer sich zurückgezogen hatten, sah der König Finian mit traurigem Blick an.
    Das Rufen und Lärmen auf dem Burghof riss Senna aus ihren Gedanken. Am Saum der dunkelblauen Tunika, die Lassar ihr gegeben hatte, blieb die Binsenstreu hängen, als sie zum Fensterschlitz hinüberging und sich mit den Ellbogen auf das raue Sims stützte.
    Senna schaute auf die Menschen auf dem Burghof herunter. Sie lachten und riefen sich freundlich spöttische Bemerkungen zu, während sie sich auf dem Burghof die Zeit vertrieben, bis das Festmahl begann. Neue Bekanntschaften bedeuteten neue Gedanken, neue Gespräche und vor allem neue Liebschaften. Und es war nur zu erregend, sich vorzustellen, dass der gut aussehende, charismatische Finian O’Melaghlin unter ihnen weilte.
    Besser als alle Geschichten war Finian selbst, wenn er in all seiner Pracht und Herrlichkeit mit ihnen flirtete und sich amüsierte.
    Du liebe Güte, wie halten diese Frauen es nur aus?, dachte sie beißend.
    Unten im Hof öffnete jemand die Tür zur Hauptfestung. Gelbliches Licht und Gelächter quollen hinaus ins frostig blaue Zwielicht.
    »Kommt her und schaut euch Finian an!«, rief jemand lachend.
    Die Leute hasteten hinein, die Tür wurde zugeschlagen.
    Kommt her und schaut euch Finian an. Ja, allerdings.
    Er war zu ihr gekommen, um sie anzuschauen, als ihm der Sinn danach gestanden hatte. Aber Senna war schlicht nicht in der Lage, wie ein Schaukelpferd im Zimmer herumzusitzen und zu warten, bis Finian zu ihr kam und sie ritt, sobald seine Laune ihm die Sporen gab. Und dieses Ich-werde-dich-ins-Verderben-Stürzen – das war schlichtweg verrückt. Er war nicht fähig, sie ins Verderben zu stürzen. Und ebenso nicht fähig, wenn man es genau betrachtete, sie zu schützen. Darum hatte Senna sich bereits persönlich gekümmert.
    Bei dieser Sache, die sich zwischen ihnen abspielte, ging es nicht um Verderben oder Schutz und Sicherheit. Es ging um etwas vollkommen anderes. Und die Zeit war gekommen, dass auch Finian das begriff, bevor er sie zurückließ und sich selbst in die Tasche log, während er ihr das Herz brach.
    Senna hörte Stimmen unter dem Fenster. Die Stimmen einer kleinen Gruppe von Männern, die sich leise unterhielten. Als ob Bienen summten. Oder wie eine durchgehende Viehherde, die heranstürmte. Sie steckte den Kopf aus dem Fenster und lauschte angestrengt. Die Männer sprachen über Krieg.
    Und über sie.
    Senna zog sich vom Fenster zurück, warf sich ein gelbes Obergewand über ihre Tunika über und legte noch einen Umhang um die Schultern, dann eilte sie in die Halle.
    Und in einem Punkt gehorchte sie Finian sogar: Sie hielt ihr Messer fest in der Hand.
    »Ich werde Senna nicht zurückbringen«, wiederholte Finian beharrlich, nachdem die Männer den Raum verlassen hatten. Aber mit jeder Wiederholung sank ihm das Herz noch tiefer. Bis der König schließlich nickte.
    »Also liebst du sie.«
    Finian rang die Hände. »Warum sagt jeder das?«
    Der König zog die buschigen Brauen hoch. »Weil du bereit bist, uns um ihretwillen in den Krieg zu führen.«
    Finian starrte den König an und war nicht willens, zu wiederholen, dass dieser Krieg sich seit langer Zeit zusammenbraute. Stattdessen sagte er nur: »Sie hat mir das Leben gerettet. Ich schicke sie nicht zurück.«
    »Sie lenkt dich ab. Macht dich schwach.«
    Wie deinen Vater.
    Was haargenau Finians größten Ängsten entsprach. The O’Fáil sprach die Worte nicht aus; aber das brauchte er auch nicht, denn sie schwebten wie Hitzewellen durch die Luft.
    »Ich habe mich noch nie ablenken lassen«, erwiderte er leise, aber voller Zorn.
    »Du hast uns auch noch nie im Stich gelassen.«
    »Ich lasse Euch auch jetzt nicht im Stich!« Finian mied den Blick seines Pflegevaters. »Stehe ich nicht direkt vor Euch?«
    The O’Fáil schaute ihn lange Zeit an. »Gibt es etwas, was du mir verschweigst?«
    Finian atmete tief durch. Der König wartete. Finian wartete. Die beiden Männer starrten sich an, während das Schweigen sich zwischen ihnen dehnte. Ja, stellte Finian fest. Aus Enttäuschung konnte Bedauern werden. Und genau in diesem Moment überschritt

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