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Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior

Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior

Titel: Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kris Kennedy
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drang. Das Donnern des mächtigen Flusslaufs wurde lauter, übertönte alles andere. Sie entschied sich für einen Weg, der durch die nassen Felsen führte, über das glitschige Moos, und sie achtete genau auf den Boden, damit sie nicht ausrutschte und in das kalte Wasser stürzte.
    Die schattigen Gestalten, die sich an ihre Fersen geheftet hatte, bemerkte sie auch dann nicht, als sie sich auf einen Felsbrocken kniete und die Gestalten sich anschlichen. Die Männer erstickten ihren Schrei, als sie hinterrücks über sie herfielen. Eine grobe Hand presste sich über ihren Mund, und eine andere riss sie von den Beinen.
    Die Männer trugen Senna über die großen Felsen, die eine natürliche Brücke über den Fluss bildeten, und schleppten sie in den Wald.

Kapitel 52
    S enna wurde halb getragen, halb gezerrt, und dann auf einer Lichtung zu Boden geworfen. Im Schatten der Bäume standen zahlreiche Pferde und ungefähr zehn bewaffnete Männer hielten sich bei den Tieren auf. Weitere zehn Männer saßen um das Feuer, das in der Mitte der Lichtung brannte. Einer von ihnen war Balffe.
    Senna glaubte zu hören, wie ihr das Herz in der Brust in tausend Stücke brach. Sie hielt den Blick gesenkt, als man sie zu ihm führte, sah auf seine Stiefel und seine fleckige Hose. Und das Schwert, das an seiner Hüfte hing.
    »Mistress Senna«, grüßte er mit kehliger Stimme, »seid Ihr unverletzt?«
    Halt einfach deinen Mund , beschwor sie sich eindringlich.
    Plötzlich tauchte Balffes Hand vor ihren niedergeschlagenen Augen auf. Hart wie Stein und bedeckt von einem Kettenhandschuh presste er sie an ihren Kiefer. Der Strom der Angst bewegte sich tiefer, sammelte sich unterhalb ihrer Rippen.
    »Vielleicht habt Ihr meine Frage nicht gehört, Lady. Seid Ihr unverletzt, glücklich und wohlauf?«
    Sie nickte kurz.
    Balffe drückte die Finger fester auf ihre Haut, riss ihr Kinn hoch und musterte ihr Gesicht, als wäre sie ein Pferd. »Euer Auge ist nicht so schwarz wie noch vor wenigen Tagen. Das ist jammerschade. Ihr solltet mir keine Ursache geben, es Euch wieder schwärzen zu müssen, Weib«, murmelte er und stieß die Worte dabei so langsam aus, als würde er einen Dolch aus der Scheide ziehen.
    Senna nickte wieder und starrte auf die stumpf glänzenden Glieder auf der Schulter seines Kettenhemdes. Immer wieder fluteten Wellen der nackten Angst durch ihr Herz. »Euer Zustand scheint gut genug zu sein, um zu reiten.«
    »Es geht mir ausgezeichnet«, schnappte sie, »und jetzt lasst mich los.«
    Er erstarrte. »Was?«
    »Ihr habt mich gefangen. Ich kann nirgendwo hingehen. Lasst mich los.«
    Seine Hand glitt wieder über ihr Gesicht, bis ihr Kinn zwischen seinem Daumen und dem Zeigefinger klemmte und die gepanzerte Handfläche sich an ihre Kehle drückte. Senna versuchte zu schlucken, aber sein Handballen presste zu fest. Noch etwas mehr Druck, und das Atmen würde ihr schwerfallen. Er kam ganz nahe an ihr Gesicht.
    »Sagt ›bitte‹.«
    Senna starrte über seine Schulter. Balffe drückte fester.
    »Bitte«, wisperte sie, ohne zu wissen, wie sie das Wort über die Lippen gebracht hatte. Vermutlich nur, weil Stolz keine Rolle mehr spielte. Alles war auf das schmale, hell schimmernde Band eines einzigen Zwecks verengt: Hole die Seiten und rette Finian.
    Die Sekunden verstrichen, dehnten sich in grimmigem Schweigen. »Wisst Ihr, was mein Herr mich zu tun gebeten hat, sobald ich Euch gefunden habe?«
    Aus dieser knappen Entfernung konnte Senna die Pockennarben auf seiner Haut erkennen, riesige, kraterförmige Poren, die mit Ruß und Schmutz gefüllt waren. Eng drängten sich die Augen über der missgestalteten Nase; mehrere alte Narben überzogen sein Gesicht wie flache Rinnsale aus weißlicher Haut, die keine Sonne jemals dunkeln konnte.
    »Ich habe keine Ahnung, was Euer Herr befiehlt.«
    Er stieß sie gegen einen der Bäume. »Hört genau zu, Lady: Ihr seid mein .« Dann ließ er sie los, trat zurück und wandte sich an seine Männer.
    »Steigt auf, ihr Faulpelze. Wir reiten nach Rardove Keep. Jetzt sofort!«
    Finian und Alane stießen in dem Moment auf die Lichtung, in dem man Senna aus dem Wald und ans Feuer schleppte. Aus ihrem Versteck unter einem Busch mussten sie hilflos zuschauen, wie man sie in den Kreis der etwa zwanzig bewaffneten Männer zerrte, die unter Rardoves Befehl standen. Mit einem einzigen Blick verständigten sich Finian und Alane darüber, dass ihre Einmischung nur dann Erfolg haben würde, wenn es ihnen gelänge,

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