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Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior

Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior

Titel: Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kris Kennedy
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murmelte.
    »Es heißt Dublin«, entgegnete er kurz.
    »Bally cle ... cle ...« Über die Schulter schaute sie ihn ärgerlich an, obwohl ihr klar war, dass man eine Schwäche wie Ärger besser nicht zeigte – auch das gehörte zu den Erfahrungen, die man als Schwester eines Bruders machte, selbst wenn man die Ältere war. »Warum nennt Ihr die Stadt nicht einfach bei ihrem Namen?«
    »Das ist ihr Name. Die Männer aus dem Norden haben sie Dublin genannt. Und auch die frechen Sachsen. Aber ihr Name ist Baile Áthe Cliath.«
    Keine Wikinger. Keine fremden Engländer. Iren.
    Wieder blickte Senna über die Schulter. Er wirkte nicht erzürnt oder weniger unerschütterlich als zuvor, denn er schritt so gleichmäßig voran wie immer und passte sich offenbar ihrem Schritt an. Und es schien ihn kaum anzustrengen. Er fing ihren Blick auf.
    Sie schaute nach vorn. »Oh.«
    Der Baumbewuchs zu ihrer Linken wurde lichter. Sie konnte die Straße erkennen, die sich unter ihnen silbrig unter den Wipfeln wand und sich an den Hügel schmiegte. »Und, nein«, murmelte er rau in das Schweigen hinein.
    Der Pfad war beunruhigend eng geworden, sodass Senna sich diesmal nicht umschaute. »Was nein?«, fragte sie.
    »Eure Frage, Senna. Nein, das ist nicht der Weg nach Dublin.«
    Sie blieb so abrupt stehen, dass er ihr in die Fersen stieß. »Was?«, wisperte sie so laut, dass es beinahe schrill klang. Sie versuchte, sich auf dem schmalen Pfad nach Finian umzudrehen. »Ihr habt versprochen, mich nach Dublin zu bringen.«
    »Das habe ich Euch nie versprochen, Mädchen.«
    Sie blickte über die Schulter. Seine Brust war nur wenige Zoll von ihr entfernt, und sie überlegte kurz, ihn mit dem Ellbogen den Hügel hinunterzustoßen. »Doch, das habt Ihr!«
    »Das habe ich nicht. Beruhigt Euch!«, fügte er leise hinzu.
    Senna starrte ihn an und glaubte, vor Wut beinahe zusammenzubrechen. Aber sie war ruhig. Ruhig und wütend. Geradezu leidenschaftlich ruhig.
    »Ich werde ruhig sein, sobald Ihr ...«
    Finians Hand schoss vor, schloss sich über ihrem Mund und brachte sie zum Schweigen.
    »Reiter«, stieß er kaum hörbar aus.
    Senna war höchst konzentriert. Die bleischweren, erschöpften Gliedmaßen waren ihr plötzlich ebenso wenig bewusst wie ihre verzweifelte Lage oder die Angst, die sich wie die Spitze eines Messers den Weg bis hoch zu ihrem Nacken gebahnt hatte. Noch nicht einmal der Reiter etwa vierzig Fuß weiter unten auf der Straße war sie sich besonders bewusst. Nein, sie bemerkte nur Finian, nichts anderes als ihn.
    Seine Finger schlossen sich sanft über ihre Lippen. Das Handgelenk war seitlich an ihrem Nacken. Seine Oberschenkel dicht hinter ihren pressten sich heiß an die Rückseite ihrer Beine.
    Sie atmete tief ein, sog seinen Duft in sich, den Fluss und die Wildnis, Steine und Pinien.
    »Finian?«, nuschelte sie gegen seine Hand.
    »Könnt Ihr nicht mal einen Wimpernschlag lang den Mund halten?«, wisperte er zurück, aber die Worte waren nichts als ein Atemhauch und sein Kiefer ein Streifen Hitze neben ihrem Ohr. Ihr Rücken und ihr Hintern hatten sich an ihm gewärmt. Weit unten auf der Straße konnte sie die Männer hören, gedämpfte Stimmen und scharrende Hufe.
    Reiter? Na und? Viel wichtiger war doch die Antwort auf die Frage, wie dieser Mann eigentlich schmeckte?
    Senna zitterte, vor Angst, natürlich, aber mehr noch wegen der Kraft dieses neuen, verwegenen Verlangens. Die Wurzel des Übels, dem ihre Mutter erlegen war. Jahrelang in Zaum gehalten, jahrelang beherrscht durch die Beschäftigung mit ihren Büchern und ihrem Handel, sollte jetzt freigelassen werden? Jetzt, während sie sich auf der Flucht vor einem Wahnsinnigen befand? Doch es war stark und mitreißend, und es entsetzte sie.
    Finian musste gespürt haben, dass sie zitterte. Die Hand auf ihrem Mund glitt auf ihre Wange, der Daumen strich sanft über ihren Kiefer. Seine andere Hand fuhr ihren Rücken hinauf und blieb warm zwischen den Schulterblättern liegen. Sie zitterte, und das gewiss nicht vor Angst.
    »Kein Grund zur Angst, kleine Lady«, murmelte er, »das sind nur ein Bote und sein Begleiter. Sie suchen uns nicht. Wir müssen nichts tun, als sie passieren zu lassen.«
    Ich muss nur eins tun: dich schmecken.
    Bei dem Gedanken zuckte Senna zusammen. Nein, es war nicht nur ein Gedanke, es war ein Drängen, das mit jedem Herzschlag tiefer irgendwo in ihrem Innern pulsierte.
    Er brachte den Mund an ihr Ohr. »Ganz ruhig, Senna.« Sein Daumen strich über ihre

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