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Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior

Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior

Titel: Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kris Kennedy
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auf unvergessliche Weise daran erinnert, worüber sie im Wald gesprochen hatten, hätte am liebsten das Feuer in ihrem Innern neu entfacht, das ihren Körper wieder an seinem schmelzen lassen würde. Aber stattdessen sagte er nur: »Sehr, sehr gut.«
    Sie grinste.
    »Nur um eins möchte ich Euch bitten ... dass Ihr das nächste Mal nicht versucht, die englischen Garnisonen in Dublin lauthals darüber zu unterrichten, wo wir uns aufhalten.«
    Sie lächelte und errötete. Er streckte die Hand nach dem Hasen aus, den sie ihm reichte.
    »Das war dumm von mir, Finian. Ich war viel zu laut. Nur wie ich mich gefühlt habe ... so ... so ...«
    »Nur so«, wiederholte Finian und lächelte schwach.
    Senna wollte nach dem Hasen greifen, aber er wehrte ab. »Ihr habt ihn erlegt«, sagte er, »ich ziehe ihm das Fell ab und weide ihn aus.«
    Sie starrte ihn an, grinste breiter. »Ire, ich glaube, diesmal habt Ihr recht.«
    Finian machte sich auf dem Weg zurück zum Lager. »Eigentlich habe ich das immer.«
    Nachdem er das Tier gehäutet hatte, zerlegte er es und briet es über dem kleinen Feuer. Senna lehnte sich so weit nach vorn, dass sie ihm praktisch auf dem Schoß hockte; Finian bat sie nicht, sich doch weiter zurückzulehnen.
    »Mmh«, schnüffelte sie, »riecht gut.« Sie wühlte in ihrer Gepäcktasche herum und zog einen kleinen Beutel heraus. »Kräuter.«
    »Kräuter? Ihr habt Kräuter eingepackt?« Er linste in den formlosen Ledersack, aber sie stieß ihn spielerisch fort, so als wollte sie den Inhalt verbergen. »Was habt Ihr noch dabei, Senna? Ich könnte einen Topf gebrauchen. Zum Wasserkochen.«
    »Später vielleicht.« Sie glitt mit den verschränkten Fingern zwischen ihre warmen Schenkel und lehnte sich mit ernster Miene nach vorn. »Im Moment müsst Ihr mit dem zurechtkommen, was Ihr habt.«
    Mit dem zurechtkommen, was ich habe?, dachte er, etwa mit Euch? Mit Eurem vibrierenden, klugen und faszinierenden Wesen?
    Die Sache war längst über einen spielerischen Flirt hinausgewachsen. Das, was er mit Senna tat, hatte einen steinharten Grund. Finian kannte diesen Grund nicht, aber er erkannte dieses Gefühl wieder. Es war unvergesslich. Wie in den Krieg ziehen. Wie die Vorbereitung auf die Schlacht, vor der man sich bemalte, um sich auf die Reise ins Jenseits vorzubereiten. Wie damals, als er fünfzehn Jahre alt gewesen und mit seinen Gefährten in der Nähe seines Zuhauses von den Klippen in das schäumende blaue Meer gesprungen war und gewusst hatte, dass er unbesiegbar war.
    Und doch verlangten solche Augenblicke nach einer Entscheidung. Und wie immer gab es kein Zurück.
    Das wollte er nicht. Er war nicht in der Lage, aus solchen Tiefen wieder nach oben zu tauchen.
    Finian schnitt den Hasen über dem Feuer mehrmals kreuzweise ein, stopfte eine Handvoll Kräuter in das marmorierte Fleisch und strich die äußere Haut des Tieres anschließend mit einer dünnen Kräuterschicht ein, bevor er es umdrehte. Ein wenig Fett tropfte ins Feuer, wo es zischte und in einer kleinen Flamme aufschoss. Aus den Augenwinkeln bemerkte er, wie Senna sich die Lippen leckte.
    »Mir kam es vor, als hättet Ihr keine Angst gehabt, als die englischen Soldaten gekommen sind.«
    »Nein, Angst hatte ich nicht.« Sie schaute ihn an. »Ich war außer mir vor Entsetzen.«
    Er lächelte schwach. »Aber es schien Euch nicht so sehr erschüttert zu haben, als Ihr dann beobachtet habt, wie ich sie töte.«
    Diesmal wich sie seinem Blick aus. »Ich züchte Schafe«, murmelte sie, »ich habe Hasen gejagt. Ich habe schon Tiere sterben sehen.«
    »Es waren keine Hasen.«
    »Ich habe das Messerwerfen nicht gelernt, um Hasen zu töten«, erwiderte sie mit klarer Stimme und schaute ihn an. »Aber sie eignen sich gut zur Übung.«
    Finian wandte sich wieder dem Hasenbraten zu. »Senna, habt Ihr jemals einen Menschen getötet?« Seine Frage hatte wie beiläufig geklungen, ungefähr so, als habe er sich erkundigt, ob sie die Wäsche von der Leine geholt habe.
    Es herrschte ein längeren Schweigen. »Einst habe ich alles Mögliche getan.«
    Einst? Alles Mögliche? Was um alles in der Welt wollte sie damit sagen?
    Finian stellte keine weiteren Fragen und richtete sein Augenmerk wieder auf den Braten, was jedoch unnötig war. Noch nie hatte es auf Erden ein Stück Wild gegeben, das gleichmäßiger gebräunt war.
    Als der Hase gar war, legte Finian ihn auf die Steine, die das Feuer begrenzten, um ihn einen Moment abkühlen zu lassen. Sie verzehrten ihn mit

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