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Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior

Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior

Titel: Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kris Kennedy
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wird eine Goldmünze erhalten.« Die Aufregung der Leute war größer geworden, sie stießen einander mit den Ellbogen an und nickten. Ein paar Jungen rannten vom Platz, wahrscheinlich um die Neuigkeit allen mittellosen und ehrgeizigen Menschen in der Stadt zu überbringen.
    Der Schultheiß rollte das schreckliche und aufhetzende Dekret wieder ein. »Wer Neuigkeiten zu vermelden hat, dem werden seine Schulden erlassen. Und sonstige Forderungen, die Seine Lordschaft gegen ihn hat, werden für null und nichtig erklärt werden.«
    Einer der Soldaten stellte sich jetzt neben den Schultheiß und schob ihn mit dem Ellbogen beiseite. Seine laute Kommandostimme erhob sich über die Menge. »Lord Rardove hegt keinen größeren Wunsch, als diese beiden wieder in den Mauern seiner Burg zu wissen. Sucht sie. Und wer sie bis heute Abend findet, bevor wir ihrer habhaft werden, bekommt fünf Silberlinge.«
    Die Leute jubelten, drängten sich enger um das Podium und riefen den Soldaten Fragen zu.
    Finian ließ Senna nicht los, als sie sich vom Platz zurückzogen, während immer mehr Menschen nach vorn drängten. Am Rand des Platzes wandten sie sich zur Hauptstraße, dem westlichen Tor entgegen. Senna spürte, wie ihr der Wind leicht über die erhitzten Wangen strich.
    »Nicht zu schnell, damit wir keine Aufmerksamkeit erregen«, mahnte Finian.
    In diesem Moment kam ein Soldat in der Uniform Rardoves aus einer Seitengasse. Die Angst schnürte Senna die Kehle zu. Sie drückte sich den Hut noch tiefer ins Gesicht und starrte zu Boden, während sie sich zwang, langsam weiterzugehen.
    Der Soldat überquerte die Straße und verschwand in den blau-violetten Schatten hinter einer weiteren Häuserreihe. Die Nacht brach schnell herein.
    »Finian?«, murmelte Senna.
    »Was?«
    Sie versuchte, sich die Panik nicht anmerken zu lassen. »Die Tore werden bald geschlossen.«
    »Ich weiß.«
    Und wenn die Tore geschlossen waren – gleichgültig, ob es geschah, um ihnen eine Falle zu stellen oder wegen des Zapfenstreichs –, saßen sie die ganze Nacht über in der Stadt fest. Mit Rardoves Soldaten und der gesamten Stadtbevölkerung auf der Jagd nach ihnen.
    Sie gingen an Passanten vorbei und wichen zweirädrigen Karren aus, beschleunigten ihre Schritte, ohne ins Laufen zu geraten. Sie hielten sich dicht an den Hauswänden, und Finian musste sich immer wieder ducken, um sich nicht den Kopf an den niedrigen Dachtraufen zu stoßen. Plötzlich ertönte ein Hornsignal, ein lang gezogener Ton, der zum Schluss anstieg.
    Wieder erklang das Horn.
    Finian und Senna rannten los, wichen einer Gruppe Betrunkener aus, die unvermittelt aus einer Spelunke taumelten. Sie wandten sich nach rechts und hielten auf den zum Teil gepflasterten Weg zu, der steil hügelan zum Südtor der Stadt führte. Sie blieben abrupt stehen, als sie sahen, wie die riesigen und mit Eisen beschlagenen Eichentore zugingen und so laut ins Schloss krachten, dass es donnernd widerhallte.
    Senna hätte am liebsten laut geschrien.
    Die Soldaten schoben die langen Riegel quer über das Tor und sicherten es zusätzlich mit einer vier Zoll dicken Holzstrebe. Dann bezogen die Wachen wieder ihren Posten in den schmalen Mauernischen neben den Toren. Auf dem Weg, der auf der Mauerkrone verlief, patrouillierten unablässig bewaffnete Posten.
    Ungläubig und bestürzt stand Senna mitten auf der Straße. Die Menschen strömten um sie herum.
    »Komm«, murmelte Finian und legte ihr die Hand auf den Arm. Senna wirbelte zu ihm herum.
    »Wir können ihnen Geld anbieten«, drängte sie Finian, »ich habe welches dabei. Für ein paar Münzen lassen sie uns durch.«
    »Aye. Und für eine größere schicken sie uns zu Rardove zurück.«
    Er wies mit einem Kopfnicken auf eine der vielen Gassen. Sie tauchten in deren dunkle Enge ein und tasteten sich an dem Gemäuer aus Lehm und Weidengeflecht entlang.
    »Wohin gehen wir?«, fragte Senna, als sie neben ihm durch die Gasse stolperte.
    »Nonnen.«
    »Was?«
    »Zu den Nonnen.«
    Aber das taten sie dann doch nicht. Ein rascher Umweg vorbei am Hintereingang der winzigen Abtei erlaubte Finian den Blick auf die Äbtissin, die mit grimmiger Miene dabeistand, als drei Soldaten in das warme goldene Kerzenlicht im Innern traten.
    Finian schlich zu Senna zurück, die wie ein Schatten unter den Ästen einer Eibe kauerte und auf ihn wartete.
    »Es ist nicht sicher?«, fragte sie.
    »Nein.«
    Schritte erklangen. Finian legte ihr die Hand auf den Kopf und drückte sie noch weiter

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