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Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior

Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior

Titel: Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kris Kennedy
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auf den Boden. Dann hockte er sich neben sie unter das üppige Dach des Baumes. Einen Moment später marschierten drei Soldaten vorbei; sie führten Laternen mit und an den Tunikas war Rardoves Wappen zu erkennen. Grimmig musterten sie alles, woran sie vorbeischritten.
    Finian und Senna hielten den Atem an, bis die Soldaten vorbeigezogen waren.
    »Komm weiter«, murmelte er, als wieder Stille herrschte. »Lass uns verschwinden.«
    Sie ergriff die Hand, die er ihr entgegenstreckte, und stand auf. Ihre Hand war schmal und schlank und passte perfekt in seine. Eine Haarsträhne schlüpfte ihr aus dem Hut, und schimmerte im Dämmerlicht wie ein gezähmter Feuerstrahl. Mit der freien Hand schob Finian ihr das Haar zurück, ehe Senna ihm durch das Abenddunkel folgte.
    Hin und wieder begegneten sie einem Pagen, der eine Laterne hochhielt, um der reichen Bürgersfrau zu leuchten, die ihm folgte. Durch die geschlossenen Fensterläden drang Kerzenschein auf die Gassen und zeichnete blassgelbe Streifen auf den Boden. Aber schon bald würde man überall in der Stadt sorgsam die Dochte auskneifen, um zu verhindern, dass ein Feuer ausbrach.
    Einige wenige Etablissements wie Bierschänken und Hurenhäuser waren noch geöffnet – mit einer besonderen Erlaubnis und gegen eine fette Gebühr. Eines dieser Häuser war Finians Ziel. THISTLE war auf dem hölzernen Schild über der Tür zu lesen, das im Wind klapperte. Sie duckten sich unter dem niedrigen Türsturz durch und traten ein.

Kapitel 35
    I ch hätte nicht gedacht, dass du das hier gemeint hast. Als du gesagt hast, wir sollten verschwinden«, murmelte Senna.
    Finian und sie befanden sich in einer Spelunke. In einem Hurenhaus. Das war sonnenklar.
    »Ist das der Ort, an dem ein künftiger König seine Zeit verbringen sollte?«, fragte sie.
    »Ich muss doch meinen Knappen ausbilden«, erwiderte Finian und führte sie zu einem kleinen Tisch im hinteren dämmrigen Teil der Schänke.
    Der Raum war groß. An einer Seite reihten sich mehrere einfache Tische aneinander. Dahinter standen verkorkte Weinfässer. Ein paar schäbige Tische waren unachtsam im Raum verteilt, zu denen ein paar noch zerbrechlicher aussehende Stühle gehörten. Aber im Allgemeinen standen die Männer und tranken, bis sie umkippten oder so viele Wetten gewonnen hatten, dass sie sich eine Stunde oder zwei mit einer der Huren leisten konnten.
    Es waren, abgesehen von einem Tisch, an dem drei Männer saßen, keine Gäste in der Schänke. Es war noch früh am Abend, und Rardoves Verkündung hatte dafür gesorgt, dass die meisten Leute zurzeit die Straßen durchkämmten, weil sie hofften, die Flüchtigen zu finden und die Belohnung zu kassieren, die sie zweifellos hier ausgeben wollten.
    Die einzigen Gäste waren drei Schreihälse, die sich über das auf den Iren ausgesetzte Kopfgeld unterhielten und darüber, wie ernst es ihnen war, ihn ausfindig zu machen und ihm die Zähne einzuschlagen.
    Doch sie hockten hier, in dieser Hurenspelunke, und schütteten so viel Ale in sich hinein, dass ihre Mägen sich vermutlich schon in kleine Seen aus Alkohol verwandelt hatten. Schon bald, nachdem Finian und Senna die Schänke betreten hatten, stolperten die drei Männer hinter einer Frau mit schwingenden Hüften die Treppe hinauf in die oberen Zimmer. Kurz darauf trat eine weitere Frau mit einem Tablett und zwei Bechern für Finian und Senna an den Tisch.
    Senna senkte den Kopf, bis die Kellnerin wieder gegangen war, aber die Mühe war vergeblich. Selbst mit ihrem schmutzigen, blassen Gesicht und den Haaren, die sie sich unter den breitkrempigen Hut gestopft hatte, mit all dem Dreck und dem Schweiß würde sie für Finian immer die strahlendste Gestalt weit und breit sein. Von den Stiefeln bis in die Haarspitzen war sie eine Frau, und sie jagte Finian eine Angst ein, wie es noch nicht einmal die Aussicht auf den Tod vermocht hatte.
    Und diese Frau sollte eine Färbehexe sein? Wahnsinn.
    Aber natürlich war das die Wahrheit. Jetzt, da Red es gestanden hatte, war es sonnenklar. In ihr brannte ein Feuer, brannte die pure Leidenschaft. Eine Färbehexe konnte aus keinem anderen Stoff gemacht sein.
    »Nun, Senna, wie gefällt dir Irland?«, fragte er plötzlich.
    Sie wandte den Blick zu ihm. »Meinst du die marodierenden Soldaten oder die wahnsinnigen Barone?«
    Er verschränkte die Arme. »Ich meine die Ströme.«
    Sie lachte leise und zurückhaltend. Vertraut. »Sie sind lang und wild und tief. Und bei ihrem Anblick beginnt es in

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