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Bezwungen von deiner Leidenschaft: Roman (German Edition)

Bezwungen von deiner Leidenschaft: Roman (German Edition)

Titel: Bezwungen von deiner Leidenschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Carlyle
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dunkelsten Zimmer mit hundert anderen Menschen darin.« Seine Stimme senkte sich zu einem rauen Flüstern. »Ja, Camille, ich würde ihn erkennen. Immer würde ich … dich erkennen.«
    Das plötzliche Stocken in seiner Stimme war unmissverständlich. Camille fühlte sich sofort unsicher, als würde die Stimmung – vielleicht sogar die Erde selbst – sich kaum merklich heben. Ihre Augen suchten seine, versuchten, ihn zu verstehen, diesen schmerzerfüllten, komplizierten Mann, den sie geheiratet hatte. Worum bat er sie? Traute sie sich zu hoffen?
    Er gab ihre Hand frei und wandte den Blick ab, als bedauerte er, überhaupt etwas gesagt zu haben, und Camille wurde von dem seltsamen Impuls überwältigt, ihn auf die Wange zu küssen. Ihm zu sagen, dass sie sich, entgegen aller Hindernisse und Klugheit, in ihn verliebt hatte. Und dass nichts, was er getan hatte – oder tun würde –, das jemals ändern würde. Aber vielleicht war sie eine größere Närrin, als ihre Mutter es je gewesen war.
    In diesem Moment hörte Camille das leise Knirschen von Schritten, die näher kamen. Ihr wurde sofort bewusst, wie öffentlich der Ort war, an dem sie saßen, und sie zog sich von ihrem Mann zurück und begann, die Falten ihres Rockes glatt zu streichen. Aus dem Augenwinkel konnte sie einen modisch gekleideten Gentleman am Ufer des Serpentinenteiches entlangschreiten sehen, einen Spazierstock in der Hand und einen glänzenden Zylinder auf dem Kopf, der die Herbstsonne zu reflektieren schien.
    Rothewell musterte den Mann, dann stieß er einen unwillig klingenden Laut aus.
    »Wer ist das?«, fragte Camille.
    »Ein Bekannter. Ein Freund der Familie.«
    Der Gentleman hatte sie bereits erspäht. Rothewell hob grüßend die Hand, und die Geste wirkte nicht gerade enthusiastisch. Der Mann verließ den Pfad und kam die leichte Böschung herauf.
    Camille folgte ihm mit den Augen. »Ein sehr gut aussehender Gentleman«, bemerkte sie leise. »Aber ein wenig dandyhaft, n’est-ce pas?«
    Rothewells Antwort bestand lediglich erneut aus einem unwilligen Brummen. Doch je näher der Mann kam, desto weniger wirkte er wie ein Dandy, stellte Camille fest. Er war rank und schlank, und er bewegte sich wie eine Katze auf Mäusefang. Das Funkeln in seinen Augen verriet Humor – und etwas, was weniger leicht zu benennen war. Vielleicht Zynismus?
    »Guten Tag!«, grüßte der Mann und lüpfte den Hut. »Habe ich das Vergnügen, Lady Rothewell kennenzulernen?«
    »Das haben Sie in der Tat.« Rothewell erhob sich. »Camille, das ist George Kemble. Kemble – meine Ehefrau.«
    »Bonjour, Monsieur Kemble.« Camille reichte ihm die Hand.
    »Enchanté, Madame!«, sagte er und beugte sich tief darüber. »Selbstredend sind Ihre Anmut und Ihre Schönheit an diesen Barbaren absolut verschwendet. Doch nichtsdestotrotz meine Glückwünsche.«
    »Es ist auch mir eine Freude, Sie zu sehen, Kem.« Rothewell schob Obeliennes Lederbeutel zur Seite. »Vermutlich haben Sie vor, sich zu setzen?«
    Mr. Kemble betrachtete mit gerunzelter Stirn den grasbewachsenen Boden und zögerte merklich. »Eine riskante Angelegenheit, auf der Erde zu sitzen.« Dann kehrte das strahlende Lächeln in sein Gesicht zurück. »Aber wie kann man an seine Garderobe denken, wenn man einer so schönen Lady begegnet? Und dazu eine so herzliche Einladung wie die Ihre erhält, Rothewell.«
    Jetzt lachte endlich auch Rothewell. »Sie sind heute ziemlich weit von der Strand entfernt, alter Knabe«, sagte er, während Kemble sich vorsichtig auf dem Rand des Paletots niederließ. »Was führt Sie in den Park?«
    »Nun, ich komme soeben aus Whitehall.« Kemble hatte angefangen, kleine Grashalme von seinem Hosensaum zu zupfen. »Lord de Vendenheim wünschte, mich zu sprechen, weshalb ich ihn dazu bewogen habe, mich zu Rules – zum gerösteten Birkhuhn einzuladen. Schließlich muss man essen, nicht wahr? Und es mundet so sehr viel besser, wenn der liebe alte Max die Rechnung bezahlt.«
    »Das wird es wohl«, stimmte Rothewell ihm zu.
    Mr. Kemble zuckte mit den Schultern. »Aber für mein Abendessen muss ich jetzt wohl singen«, fuhr er fort. »Ich bin auf dem Weg nach North Wharf, um dort ein wenig herumzustochern. Heute Nacht hat es am Kanal einen kleinen unglücklichen Zwischenfall gegeben.«
    »Irgendjemand führt nichts Gutes im Schilde, eh?« Rothewell sah sehr ernst aus. »Geben Sie auf sich acht, Kemble.«
    Kemble lächelte leicht. »North Wharf ist nicht unbedingt mein liebstes Viertel der

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