Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bezwungen von deiner Leidenschaft: Roman (German Edition)

Bezwungen von deiner Leidenschaft: Roman (German Edition)

Titel: Bezwungen von deiner Leidenschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Carlyle
Vom Netzwerk:
Camilles Hand –, und seine Hosensäume sahen aus, als wären sie von Ratten angenagt worden.
    Als er vorgestellt wurde, legte der Doktor den Kopf schief und sah Camille aus zusammengekniffenen Augen an. »Nun denn, wo ist unser Patient?«, fragte er dann fröhlich. »Besser ich komme zu ihm als der Bestatter, sage ich immer.«
    Irritiert – und trotz ihrer leichten Abneigung gegen ihn – führte Camille den Arzt in Rothewells Schlafzimmer. Chin-Chin sprang vom Bett und lief zu dem Besucher, um ihn einer gründlichen Schnüffelprobe zu unterziehen. Dr. Hislop ignorierte den Hund und stellte seine ramponierte Tasche ab, schüttelte Rothewell die Hand und bat ihn dann, den Morgenrock abzulegen und sich auf die Bettkante zu setzen.
    »Probleme mit dem Magen, eh?«, fragte er, während er die Schnallen seiner Tasche öffnete, von denen eine zerbrochen war. »Nichts ist lästiger, sage ich immer. Es ist ein scharfer Schmerz, richtig?«
    »Ja, manchmal«, bestätigte Kieran und zuckte zusammen.
    Vor sich hin summend begann Hislop, eine Reihe von zweckmäßig aussehenden und halbwegs sauberen medizinischen Instrumenten aus der Tasche zu nehmen. Ein- oder zweimal schaute er Camille an, als erwartete er, dass sie sich zurückziehen würde. Stattdessen verschränkte sie die Arme vor der Brust und blieb, Chin-Chin kauerte zu ihren Füßen. Der Spaniel entließ ein tiefes, wachsames Knurren aus seiner Kehle.
    Kieran schaute die beiden freundlich an. »Ich glaube, meine Frau und mein Hund haben die Absicht zu bleiben, Hislop«, sagte er. »Und der Butler ohne Zweifel auch.«
    Trammel zog die Nase kraus, verließ das Zimmer und zog die Tür hinter sich zu.
    Der Arzt nahm ein langes hölzernes Hörrohr aus seiner Tasche, woraufhin Chin-Chin zu Kieran ins Bett sprang und Hislop mit einem revierbehauptenden Knurren bedachte, wobei er seine weißen scharfen Zähne bleckte. Er hatte sich ganz klar zu Kierans Beschützer erklärt.
    Der Doktor musterte ihn und kicherte. »Ein mächtig kleiner Hund, Eure Lordschaft, für eine so große Aufgabe wie mich«, sagte er. »Hat er einen Namen?«
    »Jim«, sagte Kieran.
    »Chin-Chin«, sagte Camille sofort darauf.
    Der Doktor sah zwischen ihnen hin und her und lächelte. »Ah, jung verheiratet!«
    Kierans dunkle Augenbrauen schossen in die Höhe. »Woher wissen Sie das?«
    »Wären Sie schon ein Weilchen länger verheiratet, Mylord«, sagte der Arzt, während er einige Lanzetten aus der Tasche nahm, »dann würden Sie wissen , dass sein Name Chin-Chin ist. Die Ehefrau, das werden Sie bald lernen, hat immer recht. Und jetzt legen Sie bitte Ihr Nachthemd ab und legen sich hin, wenn Sie die Güte haben würden.«
    Nachdem er seine Haltung klargemacht hatte, zog Chin-Chin sich in die Mitte des Bettes zurück, wobei er den Arzt misstrauisch beäugte. Camille teilte diese Vorsicht durchaus, aber sie war verzweifelt.
    Rothewell bedauerte bereits sein Versprechen, das er Camille gegeben hatte, und auch er war sich bei Dr. Hislop keineswegs sicher. Aber er hatte es versprochen, und deshalb, mit einem letzten vernichtenden Blick auf den Arzt, zog er sein Hemd aus, knotete das Taillenband seiner Unterhose auf und legte sich hin.
    Hislop verbrachte die folgende Viertelstunde damit, Kieran nach allerlei persönlichen und höchst intimen Dingen auszufragen – Dingen, über die Männer einfach nicht sprachen –, während er ihn untersuchte und von seinem Hals bis zu seinen unteren Regionen abtastete. Es war verdammt peinlich, besonders vor Camille. Und unter seinen Rippen tat es höllisch weh.
    »Autsch, verdammt!« Schließlich versuchte Rothewell, sich aufzurichten, und schob den Doktor weg. Chin-Chin sprang auf und begann wieder zu knurren, seine seidigen Ohren zitterten.
    »Chin-Chin, chut! «, schimpfte Camille und zog ihn vom Bett.
    Die kühle Hand des Arztes drückte Rothewell zurück auf das Bett, und Hislop nahm seine Befragung wieder auf. »Tut es weh, wenn ich hier drücke? Nein? Und was ist jetzt?«
    Ein weiterer brennender Schmerz schoss Rothewell vom Bauch in den Rücken. Dieses Mal setzte Kieran sich auf. »Die Untersuchung ist beendet«, erklärte er barsch.
    Mit einem leisen Lächeln wandte sich Hislop um und zeigte zwischen Camille und dem Hund hin und her. »Nun? Wer von Ihnen beiden wird ihn jetzt beißen?«
    Camille trat vor. »Ich«, sagte sie und starrte Kieran finster an.
    Leise fluchend legte sich Rothewell wieder hin.
    Hislop griff nach dem hölzernen Hörrohr, setzte es auf

Weitere Kostenlose Bücher